Mit on Tour.

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Mit einem 'Pling' ging die Fahrstuhltür auf und ich trat in die hektische Lobby. Ein bekannter Schauspieler würde heute eintreffen und Night Silence abreisen. Viel Arbeit die auf das Personal zu kam. Ich setzte meinen Weg zum Frühstücksraum fort. Jay und die anderen waren schon vorgegangen, da ich noch mit Jake telefoniert hatte. An einem langen Tisch erkannte ich die Night Silence Crew. Die Sicherheitsmänner trugen schwarze Polo Shirts und die Jungs saßen in ihren Klamotten dazwischen. Ich setzte mich neben Jay, der mich leicht anlächelte, als er mich bemerkte.

"Morgen Rachel"-Henry nett.

"Morgen"-ich und lächelte ihn an. Henry machte mir auch Angst, wenn er nett war.

"In einer Stunde ist Anfahrt!"-er nun laut in die Runde, die mit nicken und murmeln zu Verständnis gaben, dass sie es gehört hatten. Ich frühstückte eine Schale Müsli und trank zwei Kaffee, ehe sich die Runde auflöste und alle ihre Koffer holten. Ich stand in der Lobby neben Jay und sah mich unschlüssig im Gewirr der Band um. Jay sah sich suchend um und als er Duff erblickte nickte er ihm zu.

"Deine Gitarre ist gestern kaputt gegangen, die schaffen es nicht die zu heute zu reparieren. Du musst die Ersatzgitarre spielen!"-Jay durch die halbe Lobby. Auf Duffs Gesicht bildete sich ein Grinsen.

"Wie lange habe ich darauf gewartet"-er lachend.

"Tja, jetzt kannst du die endlich einweihen"-Jay lachend und nahm den Griff seines Koffers, weil einer der Sicherheitstypen ihm zu winkte.

"Kommst du?"-er mit einer ruhigen Stimmlage zu mir und sah zu mir runter. Ich nickte und nahm ebenfalls meinen Koffer. Schweigend ging ich neben ihm durch das Gedränge und damit ich nicht verloren ging, auf dem kurzen Weg zum Bus. Es waren etliche Menschen da, die auf die Ankunft des Schauspielers warteten. Wir drängelten uns zwischen den Menschen durch und versuchten irgendwie zum Bus zu gelangen, was uns auch dank der Hilfe von Henry gelang. Im Halbkreis standen die Jungs vorm Bus und rauchten noch eine Zigarette, währenddessen die Bühnenleute in den Crewbus stiegen und schonmal in die nächste Stadt vor fuhren. Ich saß in der schmalen Tür, die in das innere des Busses führte und tippte auf meinem Handy rum. Von Tag zu Tag wurde es kälter und ich kuschelte mich in meine Jeansjacke. Henry befahl den Jungs ihre angefangenen Kippen wegzuwerfen zu einzusteigen, doch Jay hörte mal wieder nicht. Henry drohte ihm damit, sie wegzunehmen und daraufhin lief Jay amüsiert los und Henry hinter her. Es wurde zu einem Fangspiel und kopfschüttelnd sah Duff die beiden an.

"Immer dasselbe mit den beiden"-er lachend.

"Und wer gewinnt?"-ich.

"Meist Henry, es sei denn, Jay springt über einen Absperrzaun auf einem Festival"-Tyson. Duff lachte auf und Dom schüttelte nur genervt den Kopf. Tyson und Duff stiegen in den Bus und Dom trat seine Zigarette aus. Er musste an mir vorbei, um in den Bus zu gelangen. Er war schon zur Hälfte im Inneren, da sah er mich mit einem entschuldigenden Blick an.

"Ich bin nicht so drauf wegen dir, ok?"-er mit einem ruhigen Ton.

"Wegen Jay, oder?"-ich und sah in die Richtung von Henry und Jay. Henry hatte Jay gefangen und über seine Schulter geworfen. Jay versuchte sich zu befreien und es sah aus wie ein Kampf zwischen Vater und Sohn. Beide lachten.

"Jetzt mag er glücklich sein, doch er ist es in Wirklichkeit nicht. Vielleicht kannst du ihm die Augen öffnen"-Dom seufzend.

"Darf ich dich was fragen?"-ich und sah Dom an.

"Nur zu"-er.

"Wegen Jay's Eltern"-ich. Dom seufzte und schien nicht darüber reden zu wollen.

"Ich möchte eigentlich nicht drüber reden, aber schieß los"-er.

"Kann es sein, das Jay in seiner Kindheit keinen Vater an seiner Seite hatte?"-ich. Dom seufzte und sagte nichts.

"Am besten du sprichst ihn selbst darauf an"-Dom. Das war ein Ja.

"Ok danke"-ich lächelnd. Henry kam mit Jay an und ließ ihn runter. Dom verschwand im Bus.

"Na los, rein mit dir"-Jay und schob mich an den Hüften in den Bus. Die Aufteilung war wie in unserem Bus und ich wartete darauf, dass mir Jay sagte, wo ich mich hinsetzten würde. Der Bus fuhr schon los, als alle noch durcheinander wuselten und sich gegenseitig aneinander vorbei quetschten.

"Rachel kann doch dort am Fenster sitzen, oder?"-Tyson, um das Chaos einigermaßen zu beheben. Im ganzen Bus waren Chipstüten, leere Bierdosen, Colaflaschen und Hartplastikbecher verteilt.

"Ja, ich setzte mich sonst auf den Platz auf der gegenüberliegenden Seite"-Duff.

"Wenn das dein Platz ist, bleib da ruhig sitzen"-ich.

"Passt schon. Ist ja nur auf der anderen Seite. Ich fahr gerne rückwärts"-Duff nett. Ich lächelte ihn an und rutschte auf den Platz durch. Duff setzte sich mir gegenüber und während der Bus sich durch Atlanta schlängelte, wurde hektisch rum geräumt, da man im Chaos nichts fand. Erst als wir auf dem Highway waren, kehrte etwas Ruhe ein und jeder saß auf seinem Platz. Aus den Boxen schallte Musik und die Jungs tranken aus ihren Flaschen. Und es grenzte an ein Wunder, dass alles was auf den Tischen stand Alkoholfrei war.

"Wo geht's heute hin?"-Tyson.

"Columbus"-Dom.

"Wie lange fahren wir?"-Duff.

"8 einhalb Stunden"-Henry.

"Na dann wird wohl wieder mal Schlaf nachgeholt"-Dom seufzend und lehnte sich gegen seine Rückenlehne. Ich zog meine Beine auf den Sitz und lehnte sie gegen den Tisch, der zwischen Duff und mir war.

"So, bis 1pm wird jetzt gefahren ohne Pause. Dann gibt's Mittag und ne Toilette für den Bomben"-Henry und setzte sich auf einen Platz sehr weit vorne im Bus. Tyson und Dom, die auf der anderen Seite des Ganges saßen, warfen sich gegenseitig mit Plastikflaschen ab.

"Jungs! Heute Abend ist ein Konzert und ihr solltet ausgeruht sein! Dom! Tyson! Drei Stunden Ruhe, verstanden?!"-Henry bestimmt. Dom warf die Flasche nach hinten und nahm sich seine Kopfhörer.

"Weckt mich, wenn es Essen gibt"-er und legte sich über die gesamte Sitzbank. Tyson stand auf und ging nach oben zu den Betten und Duff tippte auf seinem Handy rum. Ich sah aus dem Fenster und starrte Gedankenverloren in die Ferne. Im Tourbus von Night Silence war es genauso chaotisch wie in dem von uns. Nur das die Jungs weniger waren als wir und noch mehr Chaos anrichteten.

Weit weg von perfekt.Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang