Kapitel 2

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Jülie Winston Pov.

Draußen war es bereits dunkel und ich fing an zu frieren. Schnell lief ich die Einfahrt hinauf. Hinter mir knallte die Tür laut ins Schloss. "Wo warst du verdammt noch mal, ich habe fünfmal versucht dich anzurufen!", schnauzte mich mein Vater sofort an. Ich verdrehte innerlich die Augen. Als ob es ihn interessierte, wo ich gewesen bin. "Sorry Dad, ich war noch bei Sam. Was machst du hier?" Ich ging zu ihm in die Küche und lies mich dort auf einen unserer Stühle fallen. "Ich wohne hier?!", sagte er unfreundlich und legte einen 100€ Schein auf die Küchenablage. "Ich fahre jetzt gleich wieder zu Tory.", sagte er und verließ die Küche. Mir stiegen Tränen in die Augen, doch ich unterdrückte jegliche Gefühle und verzog mich in mein Zimmer. Seit mein Mutter vor einem Jahr an Krebs gestorben ist, hat er mich total vernachlässigt. Das einzige was er macht ist, mal ein bisschen Geld übrig zu lassen bei Tory zu schlafen oder auf Geschäftsreise zu sein. Ich wusste nicht einmal mehr, wann er das Letze mal Ich liebe dich gesagt hatte.

Allerdings hatten diese Geschäftsreisen und das dauernde fort sein auch positive Seiten, nämlich dass er mich in Ruhe ließ. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und klappte meinen Laptop auf. Mit ein paar schnellen Klicken öffnete ich Spotify und machte Musik an. Musik beruhigte mich einfach total.

Ich dachte über den vergangenen Tag nach und über Ms Chelios. Wie sollte ich es bitte schaffen meine Lehrerin ins Bett zu bekommen? Vor allem wollte ich das doch nicht. Mein Plan war einfach abzuwarten und nichts zu tun. Irgendwann würden Chloe oder Alex es schon schaffen und dann hatte sich die Sache. Ich schaute auf die Uhr. 0:32. Heute würde die Schule wieder losgehen. Und ich hatte Ms Chelios in den ersten beiden Stunden. Na super. Gegen ein Uhr klappte ich meinen Laptop zu und macht mein Licht aus. Dann fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

Als Sonnenstrahlen auf mein Gesicht vielen, schreckte ich aus dem Schlaf. Verwirrt blickte ich auf den Wecker. Verdammt! In einer Viertelstunde fährt mein Bus. Ich sprang auf und rannte in mein Bad. Schnell sprang ich unter die Dusche und klatschte mir Shampoo auf den Kopf, noch bevor alle meine Haare richtig nass waren. Da ich mein Handtuch nicht fand, rannte ich einfach zurück in mein Zimmer und hinterließ eine Spur aus Wasser hinter mir. Ich schob meinen Kleiderschrank auf und zerrte an einer Hose und streifte mir meine Kleidung über. Ich guckte nach draußen. Gestern war es richtig warm, fast dreißig Grad und heute waren es gerade mal 20 Grad. Schnell fuhr ich mit meiner Bürste durch mein glattes blondes Haar und föhnte es rasch. Für das Schminken hatte ich keine Zeit. Ich rannte hinunter in die Küche schnappte mir einen Apfel und lief aus der Tür zur Bushaltestelle. Gerade als ich an der Haltestelle ankam sah ich, wie der Bus hinter der nächsten Ecke verschwand. Na toll. Fluchend machte ich mich also zu Fuß auf den Weg zur Schule. Wenn ich mich beeilte würde ich nur ein wenig zu spät kommen.

Ich hatte bestimmt schon fünf Minuten Fußmarsch hinter mir als plötzlich ein Auto neben mir hielt und hupte. Verwirrt schaute ich nach links und versuchte zu erkennen wer gerade das Fenster herunterließ. Es war mein ehemaliger Klassenlehrer Mr Davis. "Hey Jülie!", rief er aus seinem Auto und fuhr langsam neben mir her. "Soll ich dich mitnehmen?" Kurz zögerte ich, nickte dann jedoch und er öffnete meine Tür, indem er sich über den Beifahrersitz lehnte. Dankbar stieg ich zu ihm ins Auto und stellte meine Tasche in den Fußraum. "Hast du auch verschlafen?", fragte er mich und versuchte dadurch Smalltalk zu führen. "Jap." Ich nickte. "Wie waren die Ferien so?", fragte er und startete einen neuen Versuch um das Gespräch am Laufen zu halten. Ich räusperte mich. "Ganz gut.", sagte ich und um nicht ganz abweisend zu klingen fragte ich: "Und ihre?". Er lächelte. "Ich habe nicht viel gemacht. Nur eine Menge Arbeiten korrigiert und Zeichnungen benotet. Eure bekommt ihr auch bald wieder.", erzählte er und bog in die Straße zu Schule ein. "Fünf Minuten zu spät.", sagte er mit einem Blick auf die Uhr. "Ach, ich habe eh nur Mathe.", gab ich von mir uns grinste. Er war Mathe und Kunstlehrer. Auch er grinste. "Sei du nur froh, dass du mich nicht mehr hast." "Bin ich, bin ich.", sagte ich schnell und er parkte das Auto auf dem Lehrerparkplatz. Wir stiegen aus und schulterten unsere Taschen als ein Auto um die Ecke raste und knapp neben uns einparkte.

Born to be yours txs gxgWhere stories live. Discover now