Kapitel 9

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Jülie Winston Pov.

Wir waren gerade auf dem Weg in den Physikraum als mich jemand aufhielt. "Jülie!", Karin eilte auf mich zu. "Oh, hi.", sagte ich überrascht. "Können wir mal kurz reden?", fragte sie und ich schaute erstaunt zu Alex und Chloe, die nur ratlos die Schultern zuckten. "Klar, warum nicht." Ich folgte ihr in ihr Büro. "Du hast mich gerade davor bewahrt einen üblen Chemietest wieder zu bekommen.", grinste ich, aber sie blieb ernst. Meine Stimmung sank ein wenig. War es was Ernstes?

Ich setzte mich auf den Stuhl vor ihren Schreibtisch während sie die Tür schloss und sich auf ihren Stuhl setzte. "Wie geht es dir so?", fragte sie mich und beäugte mich misstrauisch. "Öhm...", machte ich. Sollte ich ihr davon erzählen? "Gut.", ich lächelte. "Sicher?" Was sollte diese Fragerei. "Ja, ganz sicher!", sagte ich mit Nachdruck. Sie atmete einmal tief aus und rieb sich über das Gesicht. "Alles ok?", fragte ich verunsichert. "Jülie ich sag das jetzt nicht gerne, aber Elena hat mir alles erzählt." "Hä, was denn?", fragte ich und tat als ob ich nicht wüsste wovon sie redet.

In mir kochte es vor Wut. Wie konnte sie das getan haben?! "Tu nicht so als ob du nicht wüsstest wovon ich rede." "Oh man na schön, dann ist es halt so, na und? Juckt mich nicht!". „Du musst ernsthaft darüber nachdenken, den Jungen anzuzeigen. Das ist eine Straftat, dafür kann er ins Gefängnis gehen.", sagte sie nun etwas böse. "Ich will aber niemanden anzeigen!", sagte ich wütend. "Ich kann dich nicht verstehen, was soll das. Du tust so, als wäre das alles nie passiert.", versuchte sie mich verzweifelt zu erreichen. "Es ist nie passiert!", schrie ich nun. "Lass mich doch einfach alles vergessen, lass mich doch einfach in Ruhe!" Es tat so weh. Wie konnte Elena das alles erzählen. Wie konnte sie nur. Ich sprang auf von meinem Stuhl und ging aus ihrem Büro, ohne ihre Rufe zu beachten.

Ich spürte wie mein Herz immer schneller schlug und biss auf meine Faust um meine Wut unterdrücken zu können. Ich wollte alles herausschreien. Es schellte. Die Stunde war zu Ende. Kurzentschlossen machte ich mich auf den Weg zum Physikraum. Der letzte Schüler verschwand und ich stürmte zu ihr in den Raum. Erschrocken sah sie mich an, doch als sie mich erkannte begann sie leicht zu lächeln. "Wo warst du?", fragte sie mich während sie mir meinen Test reichte. Ohne ihn zu beachten ließ ich ihn fallen. "Du bist so eine Heuchlerin!", stieß ich hervor.

Erschrocken sah sie mich an. "Jülie was ist in d..." Ich schnitt ihr das Wort ab. "Wie konntest du Karin davon erzählen? Ich brauche deine Hilfe nicht!", schrie ich sie an. Schnell lief sie zur Tür und schloss sie, bevor mich jemand hören konnte. "Es tut mir leid Jülie, ich wollte doch nur helfen. Ich dachte es wäre gut ihr das zu sagen.", versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Du hast keine Ahnung was gut ist und was nicht!", keifte ich und ballte meine Fäuste. Sie kam auf mich zu und nahm meine Hände in ihre Hand, doch ich entriss sie ihr. "Halt dich aus meinem Leben raus!", sagte ich aufgebracht. Ich wollte mich umdrehen und gehen doch sie hielt mich fest am Handgelenk. "Lass mich los.", drohte ich ihr, doch sie ignorierte mich. "Weißt du was, langsam glaube ich du hast ein ernstes Aggressionsproblem!", rief sie verärgert aus.

"Was willst du von mir, lass mich los!". "Nein, weißt du was, du staust deine Gefühle die ganze Zeit in dir auf und irgendwann platzt du dann und ich habe keinen Bock mehr auf dein Verhalten!". Sie ging an mir vorbei und schloss die Tür ab. "Ist das dein ernst?", fragte ich sie wütend und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ich weiß gar nicht, was du willst.", sagte sie ruhig. Ich schnaubte wütend und ließ mich sauer auf einen Platz fallen. "Du nervst mich so abartig!" "Und du bist abartig. Ich versteh nicht wie jemand wie du Freunde haben kannst." "Was?", ich war schockiert über ihre Worte. "Lass das." "Wieso sollte ich? Nicht mal deine Mutter konnte dich ertragen und wollte lieber tot sein, als dich als Tochter zu haben." Ich sah rot vor Wut. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und meine Fingernägel gruben sich tief in mein Fleisch. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu kontrollieren. "Das sich deine Freunde noch nicht umgebracht haben, grenzt an ein Wunder." Ich biss mir auf meine Lippe, bis ich Blut schmeckte. "Nicht einmal dein Vater will noch etwas von dir wissen und schlägt dich."

Born to be yours txs gxgWo Geschichten leben. Entdecke jetzt