Kapitel 13

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Elena Chelios Pov. 

Ich stieg die Treppen von Elenas Haus hinunter. Sie war adoptiert? Wie sollte ich ihr das beibringen? Benommen öffnete ich die Tür des Autos und lies mich wieder auf den Beifahrersitz fallen. Ich war komplett aufgewühlt. "Und?", fragte Sam. "Hat Unterschrieben.", gab ich monoton von mir. "Hat er irgendetwas sonst gesagt?", fragte Jüli und ich hörte wie sehr sie Hoffnungen hatte. "Nein.", gab ich knapp von mir. Sie lies sich in den Sitz sinken. 

Die restliche Fahrt über war alles still, niemand sagte etwas. Das auto blieb stehen, wir waren an Sams Wohnung angekommen. Jüli stieg als erstes aus und wartete nicht. Sie ging einfach in die Wohnung. "Alles ok?", fragte mich Sam und ich nickte. "Ja klar, alles ok." Er öffnete die Wohnungstür, die vor kurzer Zeit hinter Jüli zugefallen war. "Hat er irgendetwas gesagt? Irgendetwas wichtiges?", fragte Sam bevor er die Tür öffnete. "Nein, alles in Ordnung.", ich lächelte fälschlich. 

Er öffnete die Tür und gemeinsam gingen wir hinein. Von Jüli keine Spur, was extrem seltsam war, da die Wohnung offen war und klein. "Jüli?", rief Sam laut und ich setze mich zu ihm auf das Sofa. Ich hörte wie jemand im Bad war. "Bleibst du noch zum Essen?", fragte Sam und erhob sich. Kurz zögerte ich, doch dann nickte ich. "Ok, ich hol mal chinesisches Essen.", er kramte nach seinem Portemonnaie. "Ich bin gleich wieder da, pass bitte auf Jüli auf.", sagte er und verließ die Wohnung. 

Ich wartete auf dem Sofa, hörte immer wieder Geräusche aus dem Bad. "Jüli, alles ok?", rief ich und klopfte an der Badtür. Niemand antwortete. "Jüli.", ich schlug mit der Faust gegen die Tür. "Geh weg.", krächzte sie. "Jüli, mach auf!", rief ich. Ich wühlte in der Küche und fand ein Centstück. Ich steckte es in den Schlitz der Tür und drehte die Tür auf. "Jüli, ich komme jetzt rein.", rief ich und machte dann die Tür auf. Dort lag sie zusammengebrochen auf dem Boden. Ich eilte zu ihr und ließ mich neben ihren Körper sinken. "Jüli, was hast du gemacht?" Ihre Augen waren offen und starr, doch sie atmete noch. Sie atmete schnell und unregelmäßig, als würde sie dem Tod entfliehen wollen. Ich legte meine Hände auf ihr Gesicht. "Jüli, alles wird ok." Ich sprang auf und lief in die Küche. Dort suchte ich nach einer Tüte. Schnell rannte ich zurück zu Jüli und hob sie hoch. Schwerfällig trug ich sie auf das Sofa und pustete einmal in die Tüte, damit sie sich aufblies. "Jüli, nimm die Tüte. Mit zitternden Händen nahm sie sie mir ab und legte sie an ihren Mund. 

Meine Hand legte ich auf ihren Bauch, die andere auf ihren Brustkorb oberhalb ihrer Brüste. "Atme gegen meine Hand an. Versuche tief Luft zuholen.", wies ich sie an und sie tat es. "Und jetzt atme aus, versuch meine Hand mit deinem Bauch wegzurücken." Sie versuchte es ein paar mal hintereinander und ihre Atmung beruhigte sich. Ich nahm meine Hände von ihrem Körper und strich ihr leicht über ihren Rücken. Sie nahm die Tüte von ihrem Mund und atmete wieder normal. Ich zog sie in meinen Arm. "Alles ist gut.", wisperte ich. Sie fing an zu weinen und schlang ihre Arme nun auch um mich. "Ich habe keine Luft mehr bekommen.", weinte sie. "Ich weiß. Ich weiß.", redete ich beruhigend auf sie ein. 

"Wo ist Sam?", fragte sie, als sie sich beruhigt hatte. "Essen holen." Sie nickte als habe sie verstanden und strich sich die Tränen aus ihrem Gesicht. "Wie ist das passiert?", fragte ich und griff nach ihrer Hand. Schon wieder kam es mir so vor, als hätten wir keine Andere Wahl, als uns zu Berühren. "Ich habe einfach im Auto das Gefühl gehabt, dass ich keine Luft mehr bekomme.", erklärte sie. "Du hast mir gerade echt eine riesige Angst eingejagt.", flüsterte ich. "Es tut mir Leid.", wisperte sie. Ich konnte nicht anders, ich nahm ihr Gesicht und legte meine Lippen auf ihre Wange  und legte meinen Kopf dann an ihren Hals. Sie zog mich noch näher an sich heran und ich atmete tief ihren lieblichen Geruch ein. 

Plötzlich leuchtete ihr Handy auf und Marcels Name blinkte auf dem Display. Sie löste sich von mir. "Du solltest heran gehen.", sagte ich bestimmt und stieg auf, doch sie zog mich zurück auf das Sofa und drückte Marcel weg. "Nicht jetzt.", sagte sie und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Ihre Augen fanden meine und sie huschten zu meinem Lippen. Sie beugte sich vor und kam meinen Lippen immer näher. Plötzlich hallten die Worte ihres Vaters wieder in meinem Kopf. 

Born to be yours txs gxgWhere stories live. Discover now