Kapitel 27

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Elena Chelios Pov.

Ich erwachte durch ein lautes Scheppern. Verschlafen drehte ich mein Kopf in alle Richtungen, jedoch konnte ich Jülie nirgends sehen. Mühsam richtete ich meinen Körper auf, obwohl ich im hallbschlaf war. Müde stand ich auf und lief in die Küche, dort stand Jülie, nur in einem langem Tshirt bekleidet. Wie automatisch schlang ich meine Arme um ihrem Körper und drückte meine Lippen an ihr Ohr. Erst jetzt merkte ich plötzlich etwas, was ich die ganze Zeit versucht hatte zu ignorieren. Ich liebte sie, unwiderruflich und vollkommen. Eine Sekunde lang hatte ich den Drang es ihr zu sagen. Und doch entschied ich mich dagegen. 

Wir frühstückten zusammen, als wäre es das normalste der Welt. Als wir zur Schule kamen ließ ich sie ein paar Straßen vorher heraus und machte mich auf den Weg zum Lehrerzimmer. 

Jülie Winston Pov.

Als ich die Schule betrat, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich hatte heute wieder bei ihr Unterricht. Wie jeden Morgen schlenderte ich gemächlich zu meinem Spind. "Hey Jules.", lachte mir Cleo ins Ohr und wuschelte mir durch meine Haare. Ich schlug ihr grinsend die Hand weg und wir machten uns auf den Weg in die überfüllte Cafeteria, wie jeden morgen...

Alex hatte uns eingeholt und informierte uns über "wichtige, neue Ereignisse im Thema Tratsch.", wie er so gerne ausdrückte. Wir ließen uns zu Vanessa und einer kleinen Gruppe unseres restlichen Chemiekurses fallen. "Hey, hat einer Hausaufgaben?", Cleo machte nie Hausaufgaben, vorallem nicht in Chemie. Jemand warf ihr ein Heft herüber uns sie wollte gerade grinsend Danken. Doch da ertönte ein Schuss und der Rest ihrer Wörter wurde einfach verschluckt.

Es folgten schreie und alles schien wie in Zeitlupe zu passieren. Meine Gehirn versuchte zu verarbeiten was gerade passierte, doch es war wie leer gefegt. Es hallten Schreie durch meinen Kopf, Töne die mein Trommelfell fast zum Platzen brachten, doch ich schüttelte langsam meinen Kopf, drehte ihn in alle Richtungen um nach irgendetwas, was das hier gerade erklären würde, zu suchen. Doch ich fand nichts.

Schüler waren aufgesprungen, wirbelten herum, schrien voller Panik, schrien nach Freunden.

Die Anzahl der Schüsse nahm zu, Schreie wurden zu qualvollen wimmern und verzweifeltes Leid. Ich spürte eine Hand an meinem Handgelenk reißen, ich suchte mit meinen Augen nach dem Gesicht. Erst Sekunden später realisierte ich, es war Cleo. "Jülie!", schrie sie durch eine dicke Schicht von blankem Horror. Es drang fast nicht durch zu mir. "Jülie, wir müssen hier weg!", ihre Finger rutschten über meine Haut und ich spürte wie eine größerer Druck auf meinen Handgelenken entstand und sie an meinen Armen zog.

Dann, als hätte ich genau das hören müssen, wachte ich aus meiner Schock-starre auf. Ich hatte ihre Stimme gehört, wie sie meinen Namen rief, voller Angst, Verzweiflung.

Ich blickte hastig in alle Richtungen. "Elena!", ich hatte noch nie so laut in meinem Leben geschrien. "Elena!", Tränen bildeten sich und ich wurde immer panischer. Dann erhaschte ich für eine Millisekunde ihr Gesicht und ich entriss mich Cleos Krallen.

Ich musste rennen, musste zu Elena kommen und sie in Schutz nehmen, musste sie hier hinaus bekommen.

Der Strom der Schüler die zum Ausgang rannten erschwerten mir mein Weg. Alles schien wie in Zeitlupe, als hätte ich Tabletten genommen, die mein Puls hochjagten aber ich alles in Zeitlupe und schärfer wahrnehmen würde.

Eine Sekunde sah ich einen Mann vor mir stehen, mein Herz setze aus. Ein Schuss und jemand neben mir sank auf den Boden. Erst jetzt realisierte ich das ganze Blut auf den Boden und die Menschen, die in ihren eigenen Lachen lagen und darin ertrinken zu schienen. Ich konnte jedoch nicht anhalten um auf jemanden zu ahnen, nur Elena hatte sich in meinen Kopf gebrannt.

Born to be yours txs gxgWhere stories live. Discover now