Kapitel 6

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Jülie Winston Pov.

Ein lautes Wimmern durchdrang meine Lippen. "Jülie, was ist?", fragte mich April schockiert und kam an mein Bett geeilt. "Ach, nur Kopfschmerzen.", sagte ich und drückte meine Hände gegen meine Schläfe. Sie zog meine Hände von meinem Kopf und sah mich ernst an. "Als deine Mutter starb, hast du mich schon angelogen und gesagt, dass es dir gut gehen würde und das habe ich auch keine Sekunde lang geglaubt.", sagte sie stur und trat an mein Bett heran. "Wie geht's deinem Bein?", fragte sie und schaute sich mein Knie an. "Gut.", presste ich hervor, obwohl ich nicht spüren konnte wie ihre Hände mein Bein abtasteten. "Tut es noch sehr weh?", fragte sie. "Ja.", log ich. "Ich werde dir ein paar Schmerzmittel geben, okay?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, es geht schon."

"Hey ähm, was ist eigentlich passiert?", fragte ich. Sie zog die Augenbrauen hoch. "Du hattest innere Blutungen und eine Rauchvergiftung. Wir mussten dir ein Gegengift verabreichen, um das Cyanid, was in deinem Organismus war, neutralisieren zu können.", erklärte sie mir. "Durch die starken inneren Blutungen konnte dein Körper nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden und du hattest einen starken Schock." Ich stutze erschrocken. "Ich habe davon gar nichts mitbekommen.", gestand ich und war auch erleichtert. "Wie lange war ich weg?", fragte ich. "Nicht lange.", beruhigte sie mich. "Nur drei oder vier Stunden.", sagte sie.

Plötzlich schien ihr etwas einzufallen. "Hey woher kanntest du die Frau bei der du warst?" Ich musste lächeln. "Eine Lehrerin. Wir waren zusammen, als das Feuer ausbrach deswegen wollte ich gucken wie es ihr geht.", sagte ich. April guckte mich prüfend an. "Sie hat sich ziemliche Sorgen um dich gemacht. Hat sich kaum noch eingekriegt als wir dich aus ihrem Zimmer getragen und auf die Intensivstation gebracht haben.", sagte sie und musste schmunzeln. Ich wurde knallrot. "Ist sie noch hier?", fragte ich. April nickte. "Kann ich zu ihr?", fragte ich und April schien zu überlegen. "Ich glaube du solltest erst mal liegen bleiben.", sagte sie. "Aber ich sag ihr das es dir gut geht und dass du willst das sie kommt, ok?", sagte sie und lächelte mich an. Ich schüttelte meinen Kopf. "Sag ihr einfach das sie wenn sie Zeit hat mal vorbei schauen könnte.", sagte ich. Sie nickte und verließ den Raum.

Elena Chelios Pov.

April betrat mein Zimmer und ich richtete mich auf. "Wie geht es ihr?", fragte ich sofort. Ich machte mir echt Sorgen um sie. Es sah nicht so gut aus als sie sie auf die Intensivstation gebracht haben. "Sie ist ok. Ich soll dir sagen, dass wenn du irgendwann mal Zeit hast ganz kurz vorbei schauen könntest.", sagte sie und grinste verschwörerisch. "Wieso grinst du?", fragte sie verstört und stand auf. "Nur so.", sagte sie und lächelte. Dann verließ sie wieder den Raum. Ich hüpfte von meinem Bett und streifte, nun in richtigen Klamotten, durch die Flure. "Entschuldigen sie.", sprach ich eine Schwester an. "Wissen sie wo Jülie Winston liegt?", fragte ich sie und sie deutete nur auf ein Zimmer weiter den Gang runter. Ich lief mit ein paar raschen Schritten auf das Zimmer zu und klopfte dreimal vorsichtig an. Niemand antwortete, also schob ich die Tür langsam auf.

Was ich sah, zerbrach mir mein Herz. Jülie war bleich und Schweißperlen lagen auf ihrer Stirn. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Mund war leicht geöffnet. "Jülie?", fragte ich vorsichtig. Sie drehte ihren Kopf zu mir und öffnete die Augen. Ihre Augen waren rot, als hätte sie geweint. Ich ging zu ihr ans Bett. "Kann ich mich an dein Bettende setzen?", fragte ich und warte, dass sie ihre Beine etwas weg schob. In ihren Augen bildeten sich Tränen. "Hey, was ist los?", fragte ich sie panisch und umfasste ihren Kopf mit meinen Händen, sodass sie mich ansehen musste. "Ich spüre mein Bein nicht mehr!", stieß sie aus und schluchzte laut. Ich starrte sie voller blanken Entsetzen an. "Okay Jülie bleib einfach liegen ich hole eine Schwester.", sagte ich und drehte mich um. Ihre Hand griff schwach nach meinem Handgelenk. "Nein!", flüsterte sie. "Okay, was dann?", fragte ich während ich mich wieder zu ihr drehte. "Kannst du mir helfen meine Beine weg zu schieben?", fragte sie mich. Ich nickte und griff nach ihrem Verletzen Bein. Vorsichtig hob ich es hoch und rückte es ein wenig zur Seite ohne ihren Gesichtsausdruck aus den Augen zu lassen. Doch er änderte sich nicht.

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