Kapitel 10

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Jüli Winston Pov.

Meine Füße traten aus der Schule heraus in die Kälte. Sofort zog ich meine Jacke fester um mich und macht mich auf den Weg zu meinem Auto. Ich überlegte wohin ich jetzt fahren sollte, ich wollte nicht zu meinem Bauwagen, da war es genau so kalt. Nachdenklich erinnerte ich mich daran, was Elena mir gesagt hatte. Ich sollte mich jemandem anvertrauen, nur wem? Welchen Menschen vertraute ich voll und ganz? Ohne Karin, hätte ich das niemals geschafft und ich vertraute ihr zu hundert Prozent. Mein Vertrauen galt auch Sam zu hundert Prozent. Er war wie ein großer Bruder für mich. Ich vertraute auch Cleo und Alex, obwohl es im Moment nicht so gut lief. Und irgendwo und irgendwie vertraute ich auch Elena. Seufzend nahm ich mein Handy heraus und wählte Sams Nummer. Ich brauchte ihn jetzt einfach. 

Ich wartete nervös, bis auf einmal das Tuten abbrach und ich seine Stimme am anderen Ende hörte. "Hey Jüli, alles ok?", fragte er verblüfft über meinen Anruf. "Ja klar.", sagte ich, aber bereute es schon sofort wieder. "Ok... Nein, um ehrlich zu sein nicht, kann ich vorbei kommen?" Ich hörte wie er kurz zögerte. "Ja klar.", sagte er besorgt und ich legte auf. Dann drückte ich auf mein Gaspedal und fuhr los. 

Da ich sehr gerne schnell fuhr, erreicht ich Sams Wohnung in wenigen Minuten. Schnell stieg ich aus dem Auto und lief nervös die Treppen hinauf. Zaghaft klopfte ich an seine Wohnungstür. Er öffnete sie und schweigsam guckten wir uns dann. Dann zog er mich liebevoll in seine Arme. "Alles gut Jules.", nannte er mich leise bei meinem Spitznamen. "Ja, jetzt schon.", wisperte ich und fühlte mich unendlich geborgen. Er schloss die Tür hinter uns und zog mich in sein Schlafzimmer. Dort ließen wir uns auf sein Bett fallen und er zog sah mich von der Seite an. "Erzähl mir alles.", forderte er und sah mich fragend an. 

Und ich begann zu erzählen. Ich erzählte ihm, vom allem. Von meiner Situation Zuhause, von Elena, von allem. Und er lag da, neben mir, beide an die Decke starrend und wir lachten weinten und redeten zusammen. Und dies war ein Moment, wo ich mich einfach Zuhause fühlte. Wo ich einfach das Gefühl hatte, ich hätte jemanden an meiner Seite, der mir bei allem half.

"Und jetzt wohnst du in einem Bauwagen am Rand von einem Wald?", fragte er am Ende und guckte mich endlich an. "Ja, im Moment schon.", sagte ich und nickte. "Und wie soll das im Winter funktionieren?" Ratlos schüttelte ich meinen Kopf. "Ich habe wirklich keine Ahnung." Er drehte sich auf seine Seite und sah mich nachdenklich an. "Jules... Wenn du willst, dann kannst du... Dann kannst du hier einziehen.", bot er mir lächelnd an. Ich starrte ihn an. "Nein, Sam! Ich will dich nicht belasten. Außerdem hast du doch gar keinen Platz für mich." 

Er setze sich nun aufrecht hin und lächelte mich an. "Hey, komm schon, solange du nicht weißt wo du hinsollst kannst du doch erst mal auf der Couch schlafen.", sagte er und klatschte wie ein kleines Kind in die Hände. "Ich finde die Idee wirklich großartig!" Auch ich setze mich aufrecht hin. "Meinst du das ernst?", skeptisch schaute ich ihn an. "Ja, ich würde mich wirklich freuen!", strahlte er. "Shit, du meinst das wirklich ernst?", ich konnte es nicht fassen. "Ja, wirklich wirklich ernst! Auch nur vorübergehend, wenn du mich nicht aushältst kannst du sofort wieder verschwinden." "Du meinst es also wirklich ernst, ja?", fragte ich unsicher. "Ja, wirklich!" Ich strahlte ihn an. "Willst du deine Sachen holen?" "Jetzt?", ich war überrascht wie schnell das hier alles passierte. 

"Ja klar!", er hüpfte von seinem Bett und zog mich auf. "Los, zieh deine Schuhe an und auf geht's!". Ich zog ihn in meine Arme und er wirbelte mich einmal herum. Ich lachte laut auf. "Sam, bist du auf Droge?" Er strahlte mich an. "Ja, auf Jules Droge." Er wuschelte durch meine Haare. "Meine kleine Schwester zieht ein!" Ich knuffte ihn in die Seite. "Lass das bloß nicht Alex hören, der wird noch eifersüchtig. "Ach scheiß doch auf Alex!", er grinste und zog mich zur Garderobe, wo wir uns unsere Schuhe anzogen. Dann liefen wir herunter und stiegen in mein Auto. 

Born to be yours txs gxgWo Geschichten leben. Entdecke jetzt