Kapitel 16

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Jüli Winston Pov.

"Hör auf zu lachen, dass ist nicht witzig!", rief ich wütend. Ihr entfuhr ein Lachen. "Was?", lachte sie mich gerade aus? Das war mein voller ernst! "Bist du eifersüchtig?", ich starrte sie entsetzt an, doch wusste keine Antwort. Was ich eifersüchtig? Verdammt, natürlich! "Nein, wieso sollte ich?", fuhr ich sie an. "Hör mal, Ash ist meine Exfreundin und ich habe sie seit länger als zwei Jahren nicht mehr gesehen.", erklärte sie mir und griff nach meiner Hand. Unsere Finger verschränkten sich fast automatisch. Ich starrte auf diese und wollte mein Hand wieder entziehen, doch diesmal konnte ich es einfach nicht. 

"Und wieso hast du sie geküsst?", meine Stimme war nur noch ein Wispern, eine einzelne Träne lief meine Wange herunter. Ich wollte nicht das sie es sah. Beschämt drehte ich meinen Kopf weg und löste meine Hand aus ihrer. Ihre Hände legten sich jedoch an meinen Kopf und sie drehte ihn wieder zu sich. "Ich habe sie nicht geküsst. Ich habe den Kuss unterbrochen. Das hättest du auch gesehen, wärst du länger an meiner Tür geblieben.", erklärte sie mir und lies ihre Hände von meinem Gesicht gleiten. 

"Warum warst du überhaupt da?", fragte sie mich plötzlich. "Ähm... Ich...", stotterte ich und Panik stieg in mir auf. "Hat das was mit dem in deiner Jacke zu tun?", sie hörte einfach nicht auf herumzustochern. "Ist schon egal.", sagte ich kalt und drehte mich von ihr weg, lief schnellen Schrittes in die Küche. "Jüli sag es mir doch einfach!", keifte sie mich schon fast an. "Es ist egal!", auch ich redete mich wieder in Rage. "Lass mich doch einfach in Ruhe!" 

"Okay, gut dann gehe ich halt!", wütend wirft sie ihre Hände in die Luft und greift nach ihrer Tasche. Sie öffnete die Tür, doch drehte sich ein letztes Mal zu mir um. "Weißt du was? Ich bereue es zu dir gefahren zu sein, anstatt mit Ashley zu schlafen!", ihre Stimme war kalt und voller Zorn und hinter ihr knallte die Tür laut ins Schloss. 

Wütend schnaubte ich und versuchte wie zum hundertsten Mal an diesem Tag, meine Tränen zu unterdrücken. Das  hatte gesessen. Ich griff nach einem Glas, doch es glitt durch meine Finger und zerbrach am Boden. Meine Schultern begannen zu beben und ich musste laut Schluchzen. Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich rutschte am Küchenschrank herunter und viel in die Scherben. Nur im Hintergrund nahm ich wahr wie sie sich in meine Hand bohrten. 

"Meine Güte was machst du denn hier?", Sam kam auf mich zugeeilt und zog mich an meinen Armen hoch. "Jüli, was ist passiert, warum weinst du so?" Ich schüttelte nur meinen Kopf, unfähig irgendetwas zu sagen. "Was willst du von mir?", meine Stimme kratzte in meinem Hals. "War Elena hier?" Ich sah ihn nur ungläubig an und fing an meine Tränen weg zu machen. Danach nahm ich die Scherben und schmiss sie in die Mülltonne. "Lass uns einfach nicht mehr darüber reden." Ich legte mich aufs Sofa und rollte mich ein. Ich wollte gar nichts mehr machen, ich wollte einfach nur noch schlafen. Ich hörte wie Sam in der Wohnung herumlief und plötzlich hörte ich wie er die Wohnungstür öffnete und ging. Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf. 

Sam Cornwall Pov.

Ich kam gerade von Alex und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Auf den ersten Blick sah ich niemanden, doch dann hörte ich Geräusche in der Küche. Lächelnd wollte ich Jüli aufsuchen, doch mein Lächeln erstarb, als ich sie weinend auf dem Boden liegen sah inmitten von Scherben. "Meine Güte was machst du denn hier?", rief ich aufgebracht und lief auf sie zu. "War Elena hier?", sie stand nur wütend auf und wischte sich die Tränen weg. Sie legte sich auf mein Sofa und rollte sich ein. Fast sofort war sie eingeschlafen. Sorgenvoll räumte ich den Rest der Scherben weg, die Jüli nicht gesehen hatte. 

Ich machte mir langsam wirklich Sorgen. Ich sah wie Elena Jüli gut tat, doch ich sah auch, wie sie ihr schadete. Ich musste mit ihr reden, ich musste ich von dem Brief erzählen, denn ich wusste die hatte es Elena nicht gesagt. Sie hätte sich das niemals getraut. Ich nahm ihre Jacke und durchwühlte die Taschen. Dann nahm ich den Brief und ging eilig aus der Wohnung. Mit meinem Auto fuhr ich durch die Straßen, auf dem Weg zu Elenas Haus. Ich musste ihr von dem Brief erzählen, ich konnte nicht anders. Sie musste doch wissen was Jüli empfand. Sie mussten sich zusammenreißen und endlich glücklich werden, ich habe noch nie so eine komplizierte Beziehung zwischen zwei Menschen gesehen. Sie schrien sich viel zu oft an, obwohl sie beide wussten sie empfinden etwas für einander. 

Born to be yours txs gxgWhere stories live. Discover now