Kapitel 4: Von versteckten Gefühlen und legendären Auftritten

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A/N: Vielleicht kennt einer von euch das Lied "My House" von Flo Rida, nun das Video oben ist das Cover von Macy Kate, einer Sängerin, deren Stimme ich einfach liebe und am liebsten Macy leihen würde ;) Und ja, sie ist eine große Inspiration für meinen Hauptcharakter, also kommt daher ihr Name. Das Lied passt super zum Kapitel, also hört es euch an :)

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Macy:

„Was?" Ich lächelte schüchtern und schaute zu Boden, wartete ein Weilchen, bis ich sie wieder heimlich beobachtete. Sie hatte ihre braunen Haare in einem zerwuschelten Pferdeschwanz untergebracht, aus dem einige Haarsträhnen fielen und ihr Gesicht umrahmten. Ihre Gesichtszüge waren nachdenklich, ihre grünen Augen komplett auf das Mischpult vor ihr konzentriert. Rebecca legte ein paar Regler um, bevor sie wieder zu mir aufschaute. Bevor ihre Augen meine erfassen konnten, hatte ich auch schon wieder weggeschaut und versuchte, meine Nervosität vor ihr wieder zu überspielen. Normalerweise funktionierte das bestens, aber gerade heute irgendwie nicht. Egal, was ich tat, mein laut schlagendes Herz übertrumpfte meinen Verstand und machte mich zu einem verliebten Trottel, aus dessen Mund nur die dümmsten Worte kamen. Okay, was anderes war ich auch nicht. Rebecca setzte sich den schwarzen Kopfhörer auf, steckte das Kabel hinein und blickte auf, um mich auf frischer Tat beim Starren zu erwischen.

Was sollte ich machen? Ich wusste auch nicht, warum meine Augen wie Sekundenkleber an ihr hingen. Sie war einfach zu wunderschön...und es wurde ihr viel zu selten gesagt. Ich wünschte, ich könnte ihr das sagen. Aber würde das nicht komisch klingen? So ein Kompliment bekam man doch nicht von Freunden, oder? Ja, Freunde...das war das, was wir immer sein würden. Ich würde immer diesem Drang widerstehen müssen, sie in ihrer Sweatshirtjacke mit den Ohren an der Kapuze zu knuddeln, mir verkneifen müssen, einfach auszuprobieren, wie diese Schmolllippen sich wohl auf meinen anfühlen würden.

Ich schaltete das Mikrofon an und kaum hatte sie mir das Startsignal gegeben, fing ich auch schon an, mich in dem Klang der Musik zu verlieren. "Siehst du das, Rebecca?" Dachte ich, während ich die Augen geschlossen hatte und sang, immer noch den Blick der Brünette auf mir fühlend. "Musik, das wird die einzige Art und Weise sein, wie ich dir die Wahrheit sagen kann, die einzige Art und Weise, wie ich dir meine Gefühle gestehen kann, ohne mich dafür zu schämen."

Diese Gedanken sprach ich nicht laut aus, ließ sie an mir vorbeifliegen, wie die Musik. Ich sang sanft, während ich ihr in die Augen durch diese Glasscheibe sah, den Refrain des Liedes: „Welcome to my house, baby take control now. We can't even slow down. We don't like to go out. Welcome to my house. Play that music too loud... Show me what you do now... We don't like to go out. Welcome to my house... Welcome to my house..."

Nachdem ich meine Kopfhörer ebenfalls abgesetzt hatte und als die Musik stoppte, stürmte Rebecca auf mich zu und grinste. „Das war der Hammer! Diese langsame Version trägt so viele Gefühle in sich... Wie kamst du auf die Idee?" Weil ich einfach diesen Partysong zu unserem Lied machen wollte. Zumindest wünschte ich, es wäre so. Weil diese Gefühle verdammt nochmal echt waren! Laut antwortete ich aber nur: „Jeder Coversänger macht aus Partysongs langsamere, gefühlvollere Songs wie Sam Tsui aus Clarity von Zedd und Sofia Karlberg aus Crazy in Love von Beyoncé. Es bringt mehr Emotionen heraus und sichert uns damit mehr Views von den Zuschauern. Noch dazu schadet das meinem kunterbunten YouTube Image nicht." Ich lachte leise, ich hatte meinen Channel auf eine Farbe bezogen: Regenbogen, alles kunterbunt. Silver Thunder mochte es nicht öde, wollte sich auf kein Musikgenre festlegen, genauso wenig wie ich. Okay, wieso redete ich von mir in der dritten Person? Langsam schien mir diese "zweite Identität-Sache" echt zu Kopf zu steigen... Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie ich mich mal, kaum eingezogen, gleich schon mit meiner Akkustikgitarre in den Keller verzogen hatte, da ich meinen Eltern mit meiner Musik zu laut gewesen war. Dort fand ich einen schalldichten Raum, der ideal war, um ungestört Lieder zu covern, unter anderem Lieder von Katy Perry. Schon alleine die Tatsache, dass mein erstes YouTube Cover I kissed a girl gewesen war, brachte mich zum Schmunzeln. Was für eine Ironie!  

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now