Kapitel 8: Schwarmgefühle, Phase 1: Der Anfang

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A/N: Bubblegum Bitch - Marina and the diamonds 

(Der Song passt so ziemlich zu Jade...wenn jemand das Gegenteil davon hören, bzw. den Song hören will, der zu Macy passt, einfach The Outsider von Marina and the diamonds anhören ;))

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Macy:

Meine Augen waren noch geschlossen, mein Atem war gleichmäßig und ich träumte...das hatte ich zumindest gedacht. In meiner Traumvorstellung fand ich mich in meinem alten Kinderzimmer wieder, meine Hand fuhr im Moment über den Kopf meines alten Plüschhundes Pepsi. Er hatte ein so weiches Fell... Moment mal. Wieso fühlte sich das wie...Haare an?

Sofort öffnete ich meine Augen und zog meine Hand zurück, schaute erst diese an und dann in ein Paar braune, amüsiert funkelnde Augen. „Okay, ich kenne ja Schlafwandler, aber Schlafstreichler? Mein Haar muss wirklich weich sein..." Ich rollte mit den Augen und setzte mich auf. „Eher bist du ein Schlafwandler, denn ich hab noch keinen triftigen Grund oder eine Ausrede gehört, warum du neben mir in MEINEM Bett liegst!" Jade schaute unschuldig und gespielt fragend auf ihr Bett, das keine paar Meter von meinem entfernt stand. „Hmm, lass mich nachdenken... Ach ja, irgendjemand hat dafür gesorgt, dass diese Gästematratze so hart ist, dass ich aus Kaugummi bestehen müsste, um nichts zu fühlen!" Sofort fuhr Jade sich dabei über den Rücken, zuckte kurz, als ein Knacken ertönte. Anschließend blickte sie mich mit einem melodramatischen, leidenden Blick an, bevor sie in einem vorwurfsvollen Tonfall fortfuhr: "Und das nennt sich also Gastfreundschaft..."

Genervt stand ich auf, lief zum Schrank und holte mir ein Shirt, auf dem „I hate Mondays" stand, sowie eine zerrissene Jeans. Man musste sich passend zum Tag kleiden. Na ja, der letzte Sonntag war wohl eher Hölle gewesen, als es jeder Montag sein könnte: Jade hatte Mom überredet, einen Radtrip zu unternehmen, bei dem natürlich auch ich hatte mitkommen müssen. Ich konnte mich jetzt noch an ihren boshaften Blick erinnern, als ich mich leise knurrend von der Couch gezwungen und ihr einen Todesblick zugeworfen hatte. Zu meinem Missfallen hatte sie dieselbe Menge an Kondition und ungesagten, nervigen Sprüchen. Sobald das Thema Fitnessstudio zum Gespräch gekommen war und sie mich aufgefordert hatte, sie mal zu begleiten, weil ich das ja dringend nötig, musste ich mich beherrschen, ihr nicht gleich in diesem Moment an die Gurgel zu gehen. 

Die Stimme von erwähnter Nervensäge riss mich wieder aus meinen Erinnerungen. „Das Motto entspricht wohl der Wahrheit, oder? Jemand wie du hasst Montage mit hundertprozentiger Sicherheit." Ich zog beide Augenbrauen hoch. "Woher willst du das wissen?" "Gute Kombinationsgabe. Erstens..." Sie setzte sich auf und reckte den Daumen ihrer rechten Hand in die Höhe, bevor sie fortfuhr: "...du bist jemand, der soziale Kontakte genauso wenig mag, wie ich Big Brother. Zweitens..." Dem hochgereckten Daumen folgte der Zeigefinger. "...du trägst gerne Shirts mit Aufdruck. Wenn ich mir so deinen Schrank anschaue, dann sehe ich Bandshirts und Zitate über das Leben." Schnell zog ich meine Schranktür hinter mir zu. Das Mädchen wurde immer gruseliger. "Du wirkst wie jemand, der nur Shirts kauft, wenn die Aufschrift bestens zu dir und deinen Überzeugungen passt." Sie musterte mich für eine Weile, bevor ein zufriedenes Grinsen ihre Lippen umspielte. "Hab ich recht?" 

Schon alleine, weil ich ihr diese Genugtuung nicht gönnte, wandte ich mich ohne Kommentar von ihr ab und zog die Schublade mit meiner Unterwäsche auf. "Willst du die auch untersuchen?" Fragte ich spöttisch, als ich eine Unterhose, Socken und einen BH herauszog. Jade zuckte nur mit den Schultern, bevor sie mit ihrem Zeigefinger auf die Socken zeigte: "Donald Duck ist deine Lieblingscartoonfigur, da er genauso grimmig wirkt wie du. Willst du nicht zugeben, also versteckst du ihn unter den schwarzen Boots, ohne die du fast nie aus dem Haus gehst." "Woher..." "Die Nutzspuren sagen alles. Du solltest die Dinger mal wieder reinigen." Ich machte mir eine gedankliche Notiz, genau das noch zu tun, bevor ich aufseufzte und die Unterhose hochhielt. "Und?" "Ist ein No-Name Label. Sagt mir, dass du Marken nicht magst und das Kaufen von solchen Produkten für Geldverschwendung hälst. Außerdem ist die Unterhose kein Tanga, soll heißen: Dein Motto lautet: Ich kaufe keine Klamotten, die nicht bequem sind." Und als ob ihre perfekten, richtigen Antworten nicht noch gruseliger werden könnten, sagte Jade, sobald sie meinen schwarzen BH sah: "Wenig Spitze, größtenteils einfarbig. Das macht wahrscheinlich deine ganze Sammlung aus. Hierbei bestätigt sich meine Vermutung mit deinem Kleidungsmotto. Außerdem hast du Körbchengröße..." "Stopp!" Unterbrach ich sie gleich, bevor ich die Sachen zurücklegte und tief einatmete. "Zu passend?" "Zu gruselig." Jade nickte mit einem wissenden Lächeln. "Also hat alles gestimmt." Kaum wollte ich mich in Richtung Bad verziehen, kam auch schon der nächste Kommentar: "Und die Jeans solltest du zurücklegen. In Quebec ist das schon lange nicht mehr in." 

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now