Kapitel 20: In Sicherheit

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Jade:

„Alles okay?" Ich rollte mit den Augen. „Sehe ich so aus, Luke?" Ich schmiss fast alle meine Sachen in meinen Spind und knallte ihn mit so einer Wucht zu, dass fast das Türchen des Spindes aus seinen Angeln flog. „Oookay, wie viel Frustessen plus wie viel Zucker hattest du heute Morgen? Denn du wirkst gerade wie ein frustrierter Hulk, Jade. Und nein, dieser Todesblick hilft dir auch nicht weiter, sag mir einfach, weswegen du so mies drauf bist!" Ich seufzte genervt auf. „Es ist kompliziert." „Wann kriege ich mal eine andere Antwort von dir?" Ich zuckte mit den Schultern und öffnete die Coladose, um einen kräftigen Schluck daraus zu nehmen. „Wenn es gerade nicht kompliziert ist."

Ohne, dass ich es verhindern konnte, schnappte mir Luke die Dose aus der Hand und roch an der Öffnung, bevor er sein Gesicht verzog. Dann seufzte er auf. „Bitte sag mir nicht, dass deine Cola-Wodka Tage wiedergekommen sind." Irritiert blickte ich ihn an. „Was meinst du damit? Willst du nicht lieber zu deinem Flirt? Corny wartet schon draußen mit Limousine, falls du wieder Unterricht schwänzen und mich alleine mit Miss Unentschlossen und Daisy Duck lassen willst." „Wow...okay, du bist echt betrunken...und das schon um diese Uhrzeit!"

Er griff meine Hand fest und zog mich über den Flur der Schule, bis wir die bereits leere Cafeteria erreicht hatten. Luke schlug die Tür hinter uns zu und ich setzte mich auf einen der Tische, um ihn danach gleich herausfordernd anzuschauen. „Oh und was willst du jetzt machen? Mir eine Predigt halten? Nur zu, ich habe bereits Hunderte von meinen Eltern und Macy gehört und habe sie ertragen, also leg los!"

„Eine Predigt ist hier reine Zeitverschwendung." Luke setzte sich mit einem Seufzen auf den mir gegenüberliegenden Stuhl und schaute mich besorgt an. „Jade, wir sitzen hier noch länger rum und wenn du nicht bald ausspuckst, weswegen du schon seit langem wieder in der Schule betrinkst und das auch noch mit einem Mix aus Wodka und Cola, dann muss ich dich wohl später vor versammelter Menge dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen. Bitte, Jade, ich mache mir einfach nur Sorgen!" Seine braunen, flehenden Augen wirkten tatsächlich besorgt, also atmete ich erst einmal ein und dann wieder aus, bevor ich sagte: „Es ist nicht gerade toll, wenn die Person, in die du verknallt bist, parallel auch noch Augen für jemand anderen hat. Und wenn du eventuell deine und ihre Lovestory umgeändert und auf dieser Internetseite Wattpad veröffentlicht hast, ist das auch nicht gut. Besonders nicht, wenn die Theater-AG der Person die Geschichte als Stück aufführen will..."

„Du sprichst von Macy." Dieser Satz kam so direkt heraus, dass ich selbst geschockt war. „Kein Grund zur Panik, Jade. Ich habe es irgendwie schon geahnt und ich bin nicht blind. Ihr zwei seid echt zu süß zusammen und wie du weißt, bin ich der schwulste Kerl des Planeten und damit Regenbogenprinz Charming schlechthin!" Ich lachte bei der Vorstellung von Luke als Prinzen in Strumpfhosen. „Nein, Luke, du wärst eher die Prinzessin."

„Trotzdem, die Prinzessin hat jetzt Recht. Also erklär mal, wie ungefähr meinst du das alles?" Ich erzählte ihm alles, eingeschlossen der fast-Küsse zwischen Macy und mir, eingeschlossen dem Rebecca-Drama, eingeschlossen allem, kein peinliches Detail fehlte. „Wow...also entweder kriegst du für die Story einen Oskar und lebst mit Macy glücklich bis an euer Lebensende oder du kannst alles versauen. So oder so steckst du ziemlich tief in der Scheiße, J." „Danke, das weiß ich selbst!" Schnaubte ich und legte das Gesicht in meine Hände. Gott, wie sollte ich das alles wieder gerade biegen, sodass ich wieder heil hinauskommen würde?

„Ach komm, kein Grund alles schwarz zu sehen, JC! Mensch, weißt du eigentlich, dass wir als Chaos-Geschwister bekannt sind? Wir schaffen das!" „Wir?" Fragte ich schniefend und blickte zu ihm auf. Er saß sich neben mich und fuhr mit seiner Hand sanft über meinen Rücken. Die Bewegung schaffte es zumindest, dass ich mich wieder mit einem schwachen Lächeln aufsetzte und mich von ihm in eine Umarmung ziehen ließ. „Ja, wir! Jade, du weißt, dass, egal, in welchen Mist du dich hineinreitest, ich dir immer zur Seite stehe? Am Ende dieses ganzen Dramas ist irgendwo ein Sonnenstrahl und wir erreichen ihn beide!" „Mann, jetzt kommt wieder der Poet in dir auf, Lukey. Wusste gar nicht, dass es mit Corny so gut läuft!" Er grinste. „Es läuft eigentlich recht gut. Erinnerst du dich an den Abend, als ich mit ihm essen gegangen bin?" Ich nickte. Luke grinste breit, bevor er auf quietschte: „Er hat mich geküsst und zwar noch in der Limousine vor Rebeccas Haus!"

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now