Kapitel 35: Ein Abend, der nie enden sollte 1.0

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A/N: Training Wheels - Melanie Martinez 

(Aber nur, weil sich die Melodie so schön anhört und ich momentan ihre Musik suchte <3)

"I love everything you do, when you call me fucking dumb for the stupid shit I do."

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Macy:

Und so war es von einer erheiterten Stimmung zu einer geworden, die einer Beerdigung glich. Uns beiden war endlich bewusst, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir wieder getrennte Wege gehen müssten. Schon morgen musste Jade wieder auf einem der, laut ihr so unbequemen Bussitzen, in dem "nicht einmal ein Inder, der es gewöhnt war, auf einem Nadelbett zu liegen, einschlafen könnte". Als ich sie für mich zitierte, merkte ich, wie lange der Tag her war, an dem wir uns zum ersten Mal gesehen hatten. Und dann spielte sich alles wieder vor meinem inneren Auge ab, wie ein kleiner Kinofilm, unsere Geschichte, alles, was wir schon zusammen erlebt hatten, was ich empfunden hatte...was sie gesagt hatte...die Art und Weise, wie ihr Lachen mein Herz zum Hüpfen brachte und ich selbst lächeln musste...ich wollte das nicht verlieren!

Und genau diesen Moment der Erkenntnis musste Jade gestern gehabt haben, mehr noch: Sie erinnerte sich an die Person, die sie vor ihrer Anreise hierher gewesen war und vermutlich auch, weswegen sie so gewesen worden war. Als ob Jade meine Gedanken lesen könnte, war auch das Erste, was sie an diesem Morgen von sich gab, ein geflüstertes "Ich will nicht zurück." Wir beide lagen uns gegenüber, sodass ich die Angst sah, die sich in den tiefen, dunkelbraunen Augen abspielte, die meine panisch ansahen. "Hey, Frenchie...es ist nicht so, als ob wir uns nicht wiedersehen würden." "Vielleicht sogar doch! Man weiß nie, was passiert! Vielleicht passiert jemanden von uns beiden etwas und wir sterben! Oder du findest jemanden, der besser zu dir passt, der dich verdient hat..." Die großen, traurigen Augen wanderten von meinen zum Fenster, bevor sie mich wieder ansahen, dieses Mal konnte ich sehen, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten. "Jemand, der hübscher ist. Jemand, der sein Leben besser unter Kontrolle hat...jemand..." "Und selbst wenn es solche Leute gibt..." Erwiderte ich sanft, bevor ich ihr einen leichten Klaps auf die Schulter gab. "Niemand ist in meinen Augen hübscher, du Idiot." "Quatsch..." Murmelte sie, bevor sie wieder von mir weg blickte. "Genug Leute sind das." Ich strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Lass mich mal nachdenken...ähm, nein." 

Meine Augen blickten tief in ihre, die braunen Hundeaugen wirkten so gläsern durch die Tränen, sie leuchteten nicht mehr, selbst der kleine Funke auf ihrer Pupille, der immer wie wild funkelte, einfach anzeigte, wie lebendig sie war, wie sehr sie sich freute, war nicht vorhanden und genau dieser Anblick tat am meisten weh. Die dunkelbraunen Augen wirkten nun noch dunkler, fast schwarz und traurig.   

Wie automatisch wanderten meine Hände zu ihrem Gesicht, als würden sie von jemanden ferngesteuert werden. Sie strichen sanft Jade die Tränen von der Wange. Vielleicht konnte das Herz doch mal seinen Willen durchsetzen, selbst, wenn mein Gehirn sich die negativsten Hirngespinste vorstellte, die morgen passieren könnten und mir hundert Male sagte, dass sie morgen gehen würde, so hörte ich lieber auf mein Herz, da es im Moment eher sah, was nötig als meine eigene Trauer war: Dass sie eben nicht mehr traurig war. Wenn sie traurig war, würde ich noch trauriger werden, als ich es jetzt schon war. Und ich hasste es, sie so zu sehen, also wies ich mein Gehirn an, genau das zu formulieren, was mein Herz sagen wollte: "Es gibt mehrere Milliarden Menschen auf dieser Welt und unter all ihnen ist kein einziger wie du. Wieso sollte ich dann jemanden von ihnen wollen, wenn ich dich liebe?" 

Sie schniefte kurz noch ein letztes Mal, bevor sie wieder zu mir aufschaute. Erst machte ich mir Sorgen, da sich ihre Mimik immer noch nicht geändert hatte, aber sobald ich sah, wie wieder dieses Funkeln in ihre Augen trat, sich ihr Gesicht begann, mit kleinsten Bewegung ihrer Mundwinkel, die sich schüchtern nach oben wagten, sich aufzuhellen, spürte ich ebenfalls, wie sich meine Mundwinkel nach oben bewegten und eine wohlige Wärme in mir, wie mein Herz begann, vor Freude so wild in mir herumzuhüpfen, als ob es ausbrechen wollte. 

My Frenemy (GirlxGirl)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu