Kapitel 42: Eichhörnchenkämpfe

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A/N: Die Pandemie hat wenigstens einen positiven Aspekt: Ich hab mehr Zeit zum Schreiben :)

Song: Alleyways - The Neighbourhood

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Macy: 

"Das kann's nicht sein, oder?" "Ja, nein...doch. Freust du dich?" "Luke! Ich habe dir vorhin gesagt, dass ich Höhenangst habe und du verlangst jetzt von mir, dass ich auf diesen Hochsitz hochklettere?" Obwohl ich selbst das in Anbetracht meiner eigenen Höhenangst für keine gute Idee hielt, beschloss ich, mich zwischen die zwei männlichen Streithähne zu stellen. "Ganz ruhig, Leute. Für jeden von uns wird eine Lösung gefunden." Danach wandte ich mich an Luke. "Gibt es wirklich keine Alternative...ähm..." Meine Augen wanderten wieder zu dem hölzernen Aussichtspunkt, bevor ich fortfuhr, "...zu diesem Ding?" Bevor Luke wieder Luft holen und etwas erwidern konnte, mischte sich Jade wieder ein. "Ich hab eine Idee, wie wir hochkommen: Corny klettert als Erstes die Sprossen der Leiter rauf, danach folgt Luke, als Nächstes Macy und als Letztes ich. So können Luke und ich unsere Liebsten auffangen, falls was passiert." 

"Aber ihr seid doch beider kleiner und schwächer als wir beide." Entgegnete Corny, woraufhin Jade beide Augenbrauen hochhob. "Das mit der Körpergröße akzeptiere ich, aber das mit Stärke? Ernsthaft? Du warst also nicht dabei, als ich auf der Halfpipe einen fünfminütigen Handstand gemacht habe?" "Ich würde bei sowas gleich in Ohnmacht fallen." Bekräftigte ich ihre Aussage, woraufhin Jade lächelnd den Kopf schüttelte und mit ihrer Hand meine rechte Schulter tätschelte. "Quatsch. Vielleicht bei den ersten paar Malen, aber nach mehreren Monaten Übung bist du auch dazu fähig. Red dich nicht immer selbst runter, Americano." Als ich in ihre großen, dunklen Augen sah, leuchtete darin ein Funke der Zuversicht auf und dieser Anblick wärmte mein Herz. Ich war froh, dass ich diesen positiven Energieball gefunden hatte und meine Freundin nennen durfte. 

"Und du unterschätzt mal lieber nicht den Aufwand, den ich mit meinen Kraftübungen betreibe; Mister!" Erklang es von Luke. "Dich stemme ich mit Leichtigkeit." Er verschränkte beide Arme vor der Brust und grinste. "Oder vielleicht doch nicht, jetzt, da du mich schon so gekränkt hast." "Ich falle immer noch auf dich drauf, Schatz." Erwiderte Corny zwinkernd, während er seinem Freund durch das gegelte Haar strich, bis diese komplett durcheinander waren. Eine süße, aber auch teils fiese Geste. Selbst ich wusste, dass Luke es hasste, wenn seine Frisur ruiniert wurde. Dieser jedoch seufzte auf und murmelte: "Schwing deinen gut aussehenden Arsch nach oben, Monsieur." Als der Braunhaarige tatsächlich schon im Inbegriff war, die erste Sprosse zu besteigen, hielt ihn Luke jedoch davon ab. "Warte...hört ihr das auch?" 

Schlagartig hielten wir alle inne. Selbst Jade, die die bei Langeweile Angewohnheit hatte, auf der Stelle auf dem linken Fuß zu balancieren, bevor sie es mit dem rechten tat - und das immer abwechselnd - blieb stehen und lauschte. "Sind das...Schritte?" "Die hören sich zu zart an. Können unmöglich einem Menschen gehören." Kommentierte Corny. Ich nickte zustimmend. "Ich habe mehrere Jahre schon freiwillig bei einer Katzenstation gearbeitet. Es kann nur ein Tier sein, das genauso viel oder weniger als diese Schnurrmaschinen wiegt." "Ist aber zu laut für einen Vogel." Stellte Luke fest. "Jetzt auf einmal wollt ihr eure ganzen Tierkenntnisse zum Besten geben?" Bemerkte Jade belustigt, "Da können wir doch gleich ein Quiz darüber machen." Als wir drei ihr ein vereintes "Sch!" zuraunten, rollte sie grinsend mit den Augen. "Ganz ruhig, selbst Füchse lassen sich bestimmt bändigen. Außerdem sind wir zu viert und das Ding allein." Als jedoch mehrere, schnelle, flinke Schritte ertönten, zuckte die Brünette zusammen. "Scheiße...das hört sich nach einem ganzen Heer an." 

Luke marschierte langsam ins Dunkel des Waldes, der nach der kleinen Lichtung kam, auf der wir uns gerade befanden. Als er sich noch mehr von uns entfernte, zischte Corny ihm leise zu: "Luke! Bleib verdammt nochmal hier!" "Die Tatsache, dass du selten fluchst, lässt dazu schließen, dass du besorgt bist, Cornflakes." "Genau! Bin ich! Komm zurück!" Zu meiner Überraschung hörte Luke immer noch nicht auf ihn. Der Schwarzhaarige wagte sich weiterhin nach vorne, bis er im Dunkel der Nacht verschwand. Als nach wenigen Sekunden ein entsetzter Schrei folgte, eilten wir drei geschwind dahin, woher wir vermutet hatten, ihn gehört zu haben. "Schreie wie diese lässt er nur in wichtigen Situationen los." Gab Corny keuchend von sich. "Es ist also ernst. Sehr ernst." Keuchend rannte ich Corny hinterher, während ich immer wieder ein Auge auf Jade hatte, die wie ich über Stock und Stein lief. Im Gegensatz zu mir schien sie das allerdings zu einem erneuten Spiel machen zu wollen, denn Jade gab immer wieder ein hohes Geräusch von sich, dass diesem Springgeräusch von Super Mario glich. Kaum hatte ich es bemerkt, schüttelte ich leise kichernd den Kopf, was für ein Kindskopf!

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now