Kapitel 36: Ein Abend, der nie enden sollte 2.0

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A/N:

(Und ja, das Kapitel hat insgesamt vier Teile. Ich wollte euch halt nur mein neuestes Update zukommen lassen, da ihr schon so lange warten musstet :) Happy New Year!)

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Jade: 

Ein Vorteil, den man genießen durfte, wenn man momentan bei seiner Freundin wohnte: Man konnte fast jeden dummen Mist mit ihr zusammen machen. Nachteil: Sie benutzte auch dasselbe Bad. Und die Frau war nicht die Schnellste und heute schien es so, als wolle sie ihren Rekord brechen und damit meine Geduld in Frage stellen. "Macy! Mach die verdammte Tür auf! Es ist verständlich, wenn man eine Stunde lang zum Fertigmachen braucht, aber zwei sind übertrieben!" Hatte ich nebenbei eigentlich erwähnt, dass meine Geduld nicht wirklich lange anhielt? "Jeder braucht so lange, wie er halt braucht!" Erklang die leicht gereizte, aber immer noch süße Stimme meiner Freundin aus dem Bad. "Wenn du nicht bald aufmachst..." "Dann was?" Kam es herausfordernd aus dem Bad. 

"Dann..." Ich überlegte eine Weile lang, bevor mir etwas einfiel. "...dann verpetze ich dich und sag deiner Mutter, wer der Grund für eure teuren Wasserrechnungen ist! Mal ehrlich, wie kann ein einzelner Mensch so lange unter der Dusche stehen? Willst du dein Bad so fluten, dass wir ne Poolparty drinnen feiern können?" Ein melodisches Lachen ertönte und ließ mich wieder wissen, dass selbst Jade Coufleur weich werden konnte. Dieses Lachen brachte meine Mundwinkel immer dazu,  meinen Gehirn nicht mehr zu gehorchen und sich automatisch nach oben zu bewegen. Weiß echt nicht, weswegen das so ist. Könnte eventuell mit einem gewissen Wörtchen namens "Liebe" zu tun haben. 

"Genau! Ich flute jetzt alles und danach spielen wir zusammen: "Wer findet Jades Brille als Erstes?" Denn deine Brille liegt bereits irgendwo am Boden und der schwarze Boden hilft auch nicht dabei, deine schwarze Brille zu finden!" Ich winkte ab. "Die finde ich schon noch." "Was ist denn mit deinen Kopfhörern mit den Katzohren? Die müssten eigentlich auch ertrunken sein. Wieso zum Teufel nimmst du eigentlich deine Kopfhörer mit aufs Klo?" "Das hat seine Gründe, die ich gerade nicht nennen oder erklären will!" Erwiderte ich sofort. 

Es lag einfach nur daran, dass ich zu jeder Tageszeit Musik hörte. Sobald ich sie irgendwo abnehmen musste, wie zum Waschen meines Gesichts im Bad, vergaß ich sie dort auch immer wieder...oder ich ging als auch oft an einen Ort, um etwas zu machen und vergaß, was ich denn eigentlich machen wollte. Mannomann, langsam glaubte ich, bereits Alzheimer zu haben. 

"Und selbst wenn, Oma. Dann bin ich halt dann dein Betreuer." Okay, ich Dumpfbacke hatte das tatsächlich laut gedacht... "Dann heißt das, du mich füttern musst und ich hab Hunger!" Murrte ich, woraufhin sie antwortete: "Klar, aber du isst das, was ich dir vorsetze!" Angewidert verzog ich das Gesicht, als ich an das zurückdachte, was Macy demletzt gegessen hatte. "Alles, aber kein Kaninchenfutter!" Wieder ertönte ein Lachen. "Ich weiß echt nicht, was du gegen Salat hast, Frenchie." "Es schmeckt erstens scheußlich, zweitens ist es nur ein Chaos aus Blättern. Weswegen soll ich so etwas essen?" "Erstens ist es gesund und zweitens hast du Fastfoodjunkie das dringend nötig!" Ich rollte mit den Augen. "Ich weiß, dass du gerade mit den Augen rollst, aber glaub mir..." "Wenn du mich jetzt auch noch zum Vegetarier bekehren willst, dann kannst du dir das abschminken. Liebe hat seine Grenzen und..." 

Plötzlich öffnete sich die Tür und mit dem Anblick auch mein Mund. Mir fiel die Kinnlade zu Boden und meine Augengröße maximierte sich auf Hundeaugengröße. "...und du liebst dein ungesundes Essen mehr als mich?" Vollendete die Schönheit vor mir mit einem Schmunzeln. Als ich immer noch keinen Ton von mir gab, liefen ihre Wangen rot an. "Weswegen sagst du nichts mehr und warum starrst du mich so an?" Ich atmete tief durch, bevor ich sie nochmal von unten bis oben musterte. Mein Blick blieb schließlich an ihrem peinlich berührten Gesicht hängen. "Du hast mich nicht vorgewarnt, dass du so aussehen würdest, du Dummerchen!" Schimpfte ich scherzhaft. "Ich fühle mich attackiert! Wenn du weiterhin solche Kleider anziehst, bin ich demnächst tot, da mir der Atem ausgegangen ist." Macy wurde rot, bevor sie grinste. "Und wann soll ich dich beerdigen gehen?" "Hoffentlich niemals, Americano." Erwiderte ich und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich weiß, dass ich mich klischeehaft anhöre, aber... dein Auftritt gerade eben hat mich doch überzeugt, dass Engel existieren." Sie schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen und amüsiert funkelnden blaugrauen Augen an. "Okay, spuck's aus, du kitschiger Freak, wer bist du und was hast du mit meiner Freundin angestellt?" Ich schüttelte lachend den Kopf und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. "Ich meine es ernst, Dummkopf. Ich hab jetzt schon Angst, dass dich nachher jemand mir wegschnappen könnte." 

Um meine Reaktion zu erklären, zauberte ich mit meiner Beschreibung euch nun ein hübsches Bildchen in den Kopf, das nicht so schnell verschwinden würde: Macy trug ein dunkelblaues, enganliegendes Kleid, ihr Haar fiel geschmeidig über die Schultern. Die Schuhe mit Absatz machten sie noch größer als zuvor und brachten mich jetzt noch mehr dazu, mich wie einen Knirps gegen sie zu fühlen. "Mehr Zentimeter Absatz als bei diesem Monstrum sind nicht erlaubt! Verdammt, schon vier Zentimeter reichen, um mein Selbstbewusstsein etwas herunterzuschrauben!"  Macy lachte.  "Dann bleibst du eben mein Zwerg." Und als ob das nicht genug wäre, fuhr sie noch dabei durchs Haar und hauchte mir danach einen Kuss auf den Kopf. Ich verzog das Gesicht und tat so, als ob ich mein Haar säubern würde. "Igitt, jetzt habe ich die Dusche noch nötiger als zuvor, danke, Riese!" Sie grinste nur. "Keine Ursache, bitteschön. Und? War deine ach so lange Wartezeit es nicht schlussendlich wert?" Ich nickte. "Ja, bis du Blödmann mit den Zwergenwitzen angefangen hast!" "Was, ich? Zwergenwitze? Niemals!" Sie lachte und zwinkerte mir zu, während sie sagte: "Und? Wie wollen wir es nachher zur Schule schaffen? Laufen wir und du springst in meinen Rucksack, wenn du müde wirst?" 

Ich schenkte ihr nur ein gefälschtes Lächeln, sie konnte mich mal gern haben... "Und dann fällst du irgendwann wegen deiner doofen Schuhe um, weil du nicht in Absätzen laufen kannst und ziehst mich mit zu Boden? Nein, danke, Luke und Corny holen mich mit der Limousine ab. Du kannst sehen, wie du hinkommst. Mein Problem ist es jetzt nicht mehr!" Macy schaute mich verwirrt an. "Ist das dein Ernst?" "Mein voller Ernst, Blondie." Erwiderte ich und versuchte mir, bei dem Anblick von ihrem ungläubigen Gesicht das Lachen zu verkneifen. Meine Mundwinkel zuckten schon, als ich sprach: "Ich geh dann mal euer Wasser aufbrauchen." Ich küsste sie auf den Mund und flitzte an ihr vorbei ins Bad, um gleich hinter mir die Tür zuzuziehen und abzuschließen. "Du kleines, mieses Miststück!" Ertönte es hinter der Tür, woraufhin ich nur lachte. "Halte die Klappe, Idiot, du liebst mich." Ich konnte von draußen ein nachgebendes Seufzen hören. "Ich sage das nicht gerne, aber du hast Recht, Frenchie." 


My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now