Kapitel 23: Freaks and angels

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A/N: Okay, also das obere Lied ist gerade mein Ohrwurm und ich finde, er passt gut zum Kapitel. Einfach mal rein hören. Und ich hab so das Gefühl, dass den meisten das Kapitel gefallen wird... ;) 

(Why try - Ariana Grande) 

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Jade:

„Da ist sie wieder..." Auf einmal war mein Vater von einem Moment auf den anderen angespannter und starrte mit seinen ungläubigen und gleichzeitig wütend wirkenden Augen auf die Reihe vor uns. Gott, er hätte mit seinem Blick fast schon Löcher durch die Person vor uns brennen können! Als ich sie erkannte, quiekte ich aufgeregt auf, worauf meine Mutter mir andeutete, still zu sein, da der Gottesdienst bald anfangen würde.

Trotzdem flüsterte ich: „Maman, das ist ja Klara! Wieso ist sie nicht mehr zu den Familienfeiern gekommen?" Meine Mutter seufzte, bevor sie wieder zu meiner Cousine aufblickte, auf welche Papa wütend geblickt hatte und auch jetzt nicht sichtlich begeistert über die Tatsache, dass sie genau vor ihm saß, wirkte. „Deine Cousine, sie..." „Hat einen neuen Freund!" Ergänzte mein Vater, immer noch sichtlich nicht begeistert. „Und was ist das Problem damit?" Mein Vater zuckte mit den Schultern. „Frag sie das! Das Mädchen hat vor kurzem noch eine Freundin gehabt! Sie kann sich einfach nicht entscheiden!" „Zwischen was?" Fragte ich, immer noch irritiert. „Zwischen Männern und Frauen!"

Genau dieser Traum, beziehungsweise diese Erinnerung, hatte dafür gesorgt, dass ich die ganze Nacht wach gewesen war. Ich hatte die ganze Zeit mich im Bett unruhig hin und her gewälzt, war ein bisschen von Macy gewichen und hatte mich aufrecht mit dem Rücken gegen die Wand gesessen. Wie, als würde ich Halt darin suchen, hatte sich irgendwann mein Blick an Macys Fotos, die sie mit mir im Zoo gemacht hatte, geklammert, sowie die Möbelstücke, zu welchen ich die ein oder andere Geschichte von meiner Mitbewohnerin erzählt bekommen hatte oder selbst drüber gestolpert war. Gegen Morgen kannte ich das ganze Zimmer in- und auswendig, da ich die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte.

Sie würden es nicht akzeptieren. Mama und Papa würden niemals meine Bisexualität akzeptieren, nicht in einer Million Jahren! Es würde wahrscheinlich nur als Phase abgetan werden und wenn ich es ihnen sagen würde, würde es wieder heißen, dass Luke einen schlechten Einfluss auf mich hatte. Es lief bestimmt darauf hinaus, dass ich niemals mit ihm und Corny nie in eine geplante WG ziehen könnte... Als ich mir schon die verachtenden Gesichter meiner Eltern vorstellte, wurde mich schlecht. 

„Jade?" „Hallo, nicht-müder-Zombie, der nicht die ganze Nacht wach gelegen ist. Wie war es so im Traumparadies?" „Gut, gut, aber auch kleine Zombies müssen schlafen. Aber das erledigst du später." Macys blaue Augen musterten mich besorgt, woraufhin ich seufzend woanders hinschaute. Als sie fortfuhr, war ihr Tonfall ernster: "Sag mir erst, was mit dir los ist, Frenchie. Du hast tiefe Ringe unter den Augen und bist so bleich, dass du dir locker einen Gastauftritt in Twilight sichern könntest." Ich zog meine Augenbrauen hoch. „Danke für das Kompliment, Americano. So charmant, dass es weh tut..."

„Jetzt sei doch bitte ganz ehrlich: Ich kann doch sehen, dass etwas mit dir nicht stimmt..." Graublaue Augen blickten besorgt in meine, aber sie wirkten immer noch nicht überzeugend genug, dass ich tatsächlich etwas sagen würde. Den Teufel würde ich tun und es sagen! „Nur Albträume. Es hat etwas mit meiner Vergangenheit zu tun und...und ich möchte nicht gerne darüber reden." Wieso stammelte ich plötzlich so arg? Jetzt würde sie garantiert erkennen, dass...okay, es war nicht unbedingt eine Lüge. Ich hatte nur nicht den „Traum" erzählt.

Zu meinem Glück nickte Macy nur, bevor sie mir sanft und aufmunternd sagte: „Du solltest erst einmal frühstücken, denn ich hab deinen Magen auch im Halbschlaf grummeln hören und..." Bei den Worten wurde ich rot, dann fuhr sie fort: „Und dann schläfst du mal schön weiter." „Aber..." Begann ich, worauf Macy ihren Zeigefinger auf ihrem Mund platzierte. „Sch...ich bleibe bei dir. Wenn du wieder schlecht träumst, dann werde ich es merken. Mann, wie könnte ich das nicht, du hast mich gestern mit deinem Hin und Her Drehen fast aus dem Bett geschupst!" Bei der Erwähnung meiner nächtlichen Aktivitäten musste ich leise kichern und zuckte mit den Schultern. „Du musst eben das Bett vergrößern." „Und ein Ehebett daraus machen? Aber wir hatten noch nicht unsere Hochzeit!" Protestierte Macy gespielt entsetzt, woraufhin ich nur kicherte, bevor ich fortfuhr: „Dann haben wir eben demnächst eine, Miss Jackson! Und ich weiß, wo!" Irritiert blickte sie mich an. „Wo?" Ich grinste schelmisch. „Bleibt mein Geheimnis. So, und jetzt hol Frühstück!"

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now