Farbenschlacht

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Sie hatten gerade all ihre Hütten fertiggestellt. So konnten sie nun wirklich auf ihrem neuen Außenposten, der Drachenbasis, wohnen.

Die Gang, ausgenommen Rotzbakke, stand vor dem neuen Stall und betrachtete das noch kahle Gebäude.
"Ok, Leute, jetzt fehlt nur noch die Farbe", stellte Hicks fest und nahm das eintönige Holz genauer unter die Lupe.
"Ja, wir könnten die Drachenklassensymbole auf das Stalltor malen", rief Fischbein begeistert.
Nun mischte sich auch Astrid ein: "Genau! Und auf das Dach kommen Drachenflügel. Passend zu dem Drachenkopf. Den müssen wir auch noch anmalen." Die Blicke der Reiter schwenkten bei Astrids Worten hinauf zur hölzernen Schnitzfigur am Giebel des Drachenstalls. Hicks nickte zustimmend und sah dann wieder in die Runde der Wikinger.
"Jaja, das ist ja alles schön und gut, aber ihr habt das Wichtigste vergessen!", riefen nun die Zwillinge dazwischen, "Wir dürfen auf keinen Fall das Drachengas auf der Landefläche vergessen!" Begeistert von ihrem Vorschlag begannen sich die beiden eine Kopfnuss nach der anderen zu geben, während die anderen wild durcheinander sprachen, um ihre Gestaltungsvorstellungen loszuwerden.

"Beruhigt euch wieder, Leute!", ging Hicks dazwischen und versuchte mit Handbewegungen und Worten die restlichen Drachenreiter zu besänftigen, die sich gegenseitig ihre Ideen und ab und zu auch einige Beleidigungen an den Kopf warfen, "Wenn Rotzbakke mit der Farbe wiederkommt, können wir gleich anfangen."

Genau in diesem Moment landeten Rotzbakke und Hakenzahn, vollgepackt mit den unterschiedlichsten Farben, neben den anderen Reitern. "Rotzbakke ist heimgekehrt!", rief der Schwarzhaarige und erntete ein knurren von Hakenzahn. "Ich mein natürlich: Wir sind heimgekehrt, du sturer Drache", korrigierte sich Rotzbakke und stieg vom Sattel.
"Na bitte. Jetzt können wir gleich anfangen. Raff und Rotzbakke, ihr begebt euch auf's Dach und malt die Flügel und den Kopf. Taff, du bist für das Gas verantwortlich und Fischbein, Astrid und ich malen die Drachensymbole auf das Tor", verteilte Hicks die Aufgaben.
Sobald dies geklärt war, schnappte sich jeder der Reiter einen Pinsel und Farbe und begann eifrig zu malen.

Mittlerweile hatten Hicks, Astrid und Fischbein schon die Symbole der Angriffsklasse, der Schreckensklasse und der Pfeilklasse auf die Stalltore gepinselt.
Rotzbakke und Raffnuss hatten bereits den Kopf und einen halben Flügel fertiggestellt und Taffnuss hatte die grünen Striche für das Gas auf die Landefläche gemalt und machte sich jetzt auf den Weg um die blaue Farbe zu holen.

"Endlich arbeiten mal alle friedlich zusammen", flüsterte Hicks Astrid erleichtert zu.
Doch er hatte sich zu früh gefreut. Als Taffnuss nämlich bei den Farbtöpfen, welche genau unter dem Dachvorsprung standen, ankam, stieß Raff aus Versehen ihre Farbe vom Dach. Die grüne Farbe landete genau auf dem Kopf ihres Zwillingsbruders und floss von dort über seinen ganzen Körper.
"Ups, jetzt sieht Taffnuss aus wie ein grünes Taffmonster!", rief Raffnuss, ohne jeglicher Spur von Reue, von oben herunter.
"So toll ich es auch finde, klitschige, grüne Farbe auf mir zu haben, du hast meine Haare zerstört!", meinte Taffnuss, griff nach einem Topf mit violetter Farbe und warf ihn auf Raffnuss.

Doch Raffnuss duckte sich unter dem Farbtopf hinweg und die Farbe landete genau auf Rotzbakke. Dieser war nun über und über in lila Farbe getaucht.
Da Rotzbakke fand, dass Raffnuss an seiner Farbdusche schuld war, weil sie sich geduckt hatte, nahm er den gelben Farbtopf und schüttete den Inhalt auf Raffnuss.
"Rotzbakke, Rotzbakke! Oi, oi, oi!", rief er triumphierend und befand sich kurz darauf im Fall auf den Boden, da Raffnuss ihn vom Dach gestoßen hatte.
Glücklicherweise, für Rotzbakke, landete er genau auf Fischbein und die beiden fielen mit einem dumpfen Knall zu Boden. Nun war auch Fischbein mit Farbe beschmiert.

Die Zwillinge konnten sich vor Lachen kaum noch halten, als sie die erschrockenen Gesichter von Fischbein und Rotzbakke sahen. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, blickten sie sich kurz an und nickten sich dann, mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, zu. Sie schnappten sich jeweils einen Farbtopf und gingen auf Astrid und Hicks zu.
Die Zwillinge waren nur noch wenige Zentimeter von ihren Opfern entfernt. Plötzlich sprangen sie hoch und schütteten die Farbe auf die beiden, bis zuvor noch unversehrten, Drachenreiter. Bevor Hicks und Astrid wussten, wie ihnen geschah, fanden sie sich in einer schleimigen, dunkelblau und roten Farbklasur wieder.

Jetzt hatte es jeden der Reiter erwischt. Taffnuss war zum grünen Monster mutiert und Raffnuss war ein gelbes Fleckchen Wikinger. Hicks war mit dunkelblauer und Astrid mit roter Farbe überschüttet und Rotzbakke und Fischbein waren von Kopf bis Fuß violett eingefärbt.

"Ich glaube, wir sollten uns waschen gehen", schlug Hicks vor und wischte sich einen Patzen dunkelblauer Farbe von den Wangen.
Zustimmendes Gemurmel war zu hören und die bunte Truppe machte sich auf den Weg Richtung Meer.

Neues von der Drachenbasis Where stories live. Discover now