Aber ich hab ja immer noch dich.(2)

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Astrid lag in ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie dachte nach.
Heidrun war vor ein paar Tagen, nach einem kurzen Besuch auf der Drachenklippe, wieder in die weite Welt verschwunden. Wohin genau, wusste niemand, aber eigentlich war Astrid das im Moment egal. Sie dachte daran zurück, als sie sich von Heidrun verabschiedete, oder besser gesagt, an das, was danach geschehen war.

Sie und Heidrun standen auf der Landefläche vor dem Drachenstall. Sie hatte sich bereits von der Schwarzhaarigen verabschiedet. Plötzlich tauchte Hicks hinter ihr auf und nickte Heidrun zum Abschied zu. Windfang hob ab und Heidrun und ihr Drache flogen der untergehenden Sonne entgegen.
Hicks drehte sich zu ihr. Wie jedesmal, wenn sie ihn anblickte, versank sie in dem Grün seiner Augen. Mitfühlend sagte er zu ihr: "Ich weiß, dass ihr euch in den letzten Tagen sehr nahe gekommen seid. Es tut mir leid, dass du eine gute Freundin verlierst."
Wow, er sah fast trauriger für sie aus, als sie es überhaupt war. Es war echt verdammt süß von ihm, sich solche Sorgen um sie zu machen. Ohne es zuerst wahrzunehmen, hatte sie eine Hand auf seine Brust und den anderen Arm um seine Schulter gelegt. Ihr fiel auf, dass seine Schultern in den letzten Jahren breiter geworden waren. Hicks war in letzter Zeit generell gewachsen. Sie sah zu ihm auf und unbewusst hatte ihr Mund folgende Worte geformt: "Aber ich hab' ja immer noch dich."

Astrid konnte immer noch nicht so ganz glauben, das wirklich gesagt zu haben. Doch es entsprach der Wahrheit, daran gab es nichts zu bestreiten.

Sie musste zugeben, dass sie jedesmal, wenn sie an Hicks dachte, ein Lächeln auf dem Gesicht hatte und sie ein Gefühl von Glück überkam, das sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Auch, musste sie sich eingestehen, dass er in den letzten beiden Jahren äußerst attraktiv geworden war.
Aber das war selbstverständlich nicht das einzig Begehrenswerte an ihm.

Er war hilfsbereit, aufrichtig, ehrlich und ein wirklich guter Freund. Ja, er war sogar ihr bester Freund. Genau das war es, was sie störte. Er war ihr bester Freund. Nicht mehr und nicht weniger. Zumindest war er nicht mehr, auch, wenn sie es sich sehr wünschte. Doch, falls er nicht dasselbe fühlen sollte wie sie, wollte sie die Freundschaft zwischen ihnen deswegen nicht der Gefahr aussetzen, in die Brüche zu gehen. Und dies funktionierte nur, in dem sie ihre Gefühle, so gut wie möglich, verbarg.

"Hoffentlich versteht er, was ich ihm mit diesen Worten sagen wollte.", flüsterte sie leise in das leere Zimmer.

"Denn auch wenn alles schief läuft, hab ich ja immer noch dich, Hicks.", mit diesem Gedanken verfiel sie in einen tiefen Schlaf.

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Kann sein, dass es etwas unlogisch/ unverständlich geworden ist🙈

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