Berk hat Fieber- Teil I

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Vielen Dank, dass ihr mein Buch lest. Ich freu mich wirklich über jeden Kommentar und jeden Vote! :)

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Es war wieder ein ganz normaler Tag auf der Drachenbasis. Schon seit fast drei Wochen war nichts Aufregendes mehr passiert.

Und so kam es, dass Fischbein seine Nase ins Drachenhandbuch steckte und die Zwillinge ihren Spaß in der Wildschweingrube hatten. Rotzbakke versuchte vergeblich mit Astrid zu flirten, welche darauf jedoch nicht ansprang und ihn mit mehreren Schlägen von sich fernhielt, sowie er näher kam. Und Hicks? Der war, wie immer, damit beschäftigt neue Karten und Drachenarten aus dem Drachenauge herauszubekommen, indem er alle möglichen Kombinationen und Flammenarten ausprobierte.

Mittlerweile war es Nachmittag geworden und Rotzbakke spürte seine Glieder nicht mehr. Selbst schuld, wenn er mit einer gewissen blonden Kriegerin und Drachenreiterin zu flirten versuchte. Da Astrid nun nichts mehr zu tun hatte, beschloss sie zu Hicks zu gehen, um ihn endlich vom Drachenauge wegzubekommen. Er saß schon wieder viel zu lange davor.

Gerade, als sie die Tür öffnen wollte, schwang diese auf und ein übermüdeter Hicks rannte direkt in sie hinein.
Die beiden landeten am Boden und Hicks kam auf Astrid zu liegen. Glücklicherweise konnte der braunhaarige Drachenreiter sich noch rechtzeitig mit beiden Händen neben Astrid abstützen, um nicht mit seinem ganzen Gewicht auf ihr zu landen.
Hicks wollte gerade wieder aufstehen, als er sich in ihren wunderschönen blauen Augen verlor.

"Ahhhhhhhhhhh! Ohhh heiliger Thooooor! Hiiiiicks! Schmeeeerzzzz!", kam Fischbein in die Richtung der beiden am Boden liegenden Drachenreiter gelaufen. Als er jedoch Astrid und Hicks sah, blieb er wie erstarrt stehen.

Jetzt erst bemerkten die beiden ihre Position und liefen knallrot an. Schnell beeilten sie sich wieder aufzustehen und rückten sofort einen Meter von einander weg.
"Äh, ja. Fischbein, was gibt's?", fragte Hicks und strich sich ein einer schnellen Bewegung die Haare aus dem Gesicht.
"Schmerz!", mit aller Kraft zog der dicke Wikinger einen Schrecklichen Schrecken von seinem Arm, der sich dort festgekrallt hatte. "Luftpost aus Berk. Von deinem Vater."
Er nahm den Zettel, der am Fuß des Schreckens befestigt war und reichte ihn Hicks.
Dieser rollte ihn aus und begann zu lesen. Je mehr er las, desto ernster wurde sein Gesichtsausdruck. Er blickte von dem Schreiben auf und ordnete an:"Clubhaus. Fünf Minuten. Alle."

Fünf Minuten später waren erstaunlicherweise alle Reiter im Clubhaus versammelt und Hicks begann zu erzählen, was in dem Brief gestanden hatte: "Also, wir haben einen Brief aus Berk bekommen, in dem steht, dass das halbe Dorf an Fieber erkrankt ist. Auch die Tiere und Drachen. Jedoch ist nicht bekannt weshalb und bei jedem Betroffenen konnte eine Art Stichwunde ausfindig gemacht werden. Außerdem erzählten diejenigen ein Brüllen gehört zu haben, bevor sie den Stich verspürten. Mein Vater hat uns gebeten, so schnell, wie möglich nach Berk zu kommen und die Ursache herauszufinden. Er vermutet, dass es sich bei dem Brüllen um das Brüllen eines Drachen handelt."

"Ein neuer Drache!", rief Fischbein begeistert.
"Und dann auch noch einer, der dich vollkommen fiebrig und krank macht!" Die Zwillinge gaben sich nach diesem Kommentar von Taffnuss ein freudiges Highfive.
"Es ist am besten, wenn wir gleich losfliegen", befahl Hicks und alle stiegen auf ihre Drachen, welche vor dem Clubhaus auf ihre Reiter gewartet hatten.

···wie-lang-der-Flug-nach-Berk-auch-immer-dauert Stunden später···

Es war mitten in der Nacht. Haudrauf stand gemeinsam mit Grobian auf dem Hauptplatz von Berk, als fünf Drachen vor ihm landeten und ihre sechs, vom langen Flug müden Reiter abstiegen.
"Willkommen zurück, mein Sohn. Danke, dass ihr so schnell gekommen seid. Ihr müsst müde sein. Geht nach Hause und ruht euch aus. Wir werden morgen in der Früh alles klären", wurden die Neuankömmlinge von ihrem Oberhaupt begrüßt.

Am nächsten Morgen versammelten sich die Drachenreiter, gemeinsam mit Haudrauf und Grobian, in der Großen Halle um mehr Informationen zu bekommen.
"Morgen, Kinder!", begann Haudrauf, "Wie ihr ja bereits wisst, haben wir einige kranke Wikinger hier im Dorf." Er wurde von Grobian unterbrochen: "Einige? Mehr als das halbe Dorf hat's erwischt."
"Also, wie bereits gesagt sind einige viele Wikinger a-"
Weiter kam er nicht, da Grobian ihn wieder unterbrach: "Und Viecher. Die Schafe und die Yaks hat's auch erwischt. Genauso wie die Drachen und die Hühner. Ich hätt's nicht für möglich gehalten, aber die Hühner haben ja tatsächlich auch Fieber bekommen. Wenn ich's nicht mit eigenen Augen geseh'n hätte, ich hätt's nicht geglaubt."
"Ja, danke Grobian", sagte Haudrauf nun schon etwas genervt, da er ständig unterbrochen wurde.
"Gerngescheh'n Haudrauf", meinte der einarmige Wikinger, der nichts von dem genervten Unterton in der Stimme seines Freundes mitbekommen zu haben schien.
"Ok, also: Die erkrankten Personen sagten, dass sie ein Brüllen vernahmen, bevor sie, von was auch immer, gestochen wurden. Es hat noch nie jemand den Angreifer gesehen, aber wir vermuten, dass es sich um einen Drachen handelt. Die meisten Opfer befanden sich im Wald oder in der Nähe davon, als sie gestochen wurden", Haudrauf machte eine kurze Pause, welche Grobian ausnutzte um seinen Teil der Geschichte beizutragen: "Ich frag' mich zwar immer noch, wie die Hühner in den Wald kamen, aber die wurden doch wahrhaftig auch gestochen, das könnt ihr mir glauben."
"Wie ihr vermutlich bereits wisst, weisen alle Erkrankten Symptome wie hohes Fieber, Fieberkrämpfe, Fieberfantasien, Fieberfrost und Fieberblasen auf."
Nun fing Grobian wieder zu erzählen an: "Als erstes haben sie alle einen akuten Fieberanfall bekommen, danach ist die Temperatur sehr hoch geblieben. Anschließend haben sie ihr Bewusstsein verloren und sind in Fieberkrämpfe verfallen. Nach ungefähr einer halben Stunde sind sie wieder zu sich gekommen und haben allen möglichen Yackdung vor sich hingeplappert. Bei den meisten waren auch einige Geständnisse dabei. Dann haben sie angefangen irgendwelche Hirngespinste zu erzählen und zu halluzinieren. Auch die Hühner. Die haben auch irgendetwas vor sich hingegackert. Ich hätt's nicht geglaubt, wenn ich's nicht selbst geseh'n hätte."
"Wieso immer die Hühner? Immer die armen Hühner! Zum Glück hab' ich Hühnchen auf der Drachenbasis gelassen", stellte Taffnuss auf die Knie fallend fest,"Obwohl ich jetzt schon sein Gegacker vermisse. Es erzählt immer so wunderbare Geschichten..."

"War das alles? Dann machen wir uns jetzt nämlich auf die Suche", sagte Hicks und machte sich auf den Weg nach draußen.
"Ja, viel Glück, mein Sohn", entließ sie Haudrauf.
"Viel Glück!", rief ihnen auch Grobian hinterher.

Die Drachenreiter stiegen auf ihre Drachen und hoben ab.
"Ich würde sagen, wir suchen als erstes im Wald. Dort wird sich die Kreatur am ehesten verstecken", schlug Hicks vor.
"Ja, großartige Idee. Wir rennen genau dort hin, wo sich dieses Monster versteckt und laufen direkt in seine Klauen!", beschwerte sich Rotzbakke, hetzte aber den anderen schleunigst nach, als er bemerkte, dass sie schon ohne ihn losgeflogen waren.

Als alle am Wald angekommen waren, stiegen sie von ihren Drachen und gingen zu Fuß in den Wald. Selbstverständlich dicht gefolgt von ihren geflügelten Reptilien.
Sie waren schon ein ganzes Stück gegangen, als sie ein ihnen unbekanntes Brüllen vernahmen. Die Gruppe blieb wie angewurzelt stehen und lauschte. Das Brüllen war erneut zu hören, schien aber näher gekommen zu sein.
Die Drachen begaben sich in Kampfstellung. Sturmpfeil stellte ihre Schwanzstacheln bedrohlich auf. Hakenzahn war darauf gefasst sich jeden Moment selbst zu entflammen und Fleischklops nahm ihre Kampfhaltung ein. Auch Ohnezahn und Kotz& Würg waren bereit bei jeder Gefahr sofort zu schießen.
"Keiner macht einen Muchs. Alle steigen auf ihre Drachen", befahl Hicks in einem Flüsterton.

"Das ist mein Drache!"
"Nein, das ist MEIN Drache!"
"Es ist meiner!"
"Der Drache gehört mir!"
"Nein, er gehört mir!"
"Raff, Taff. Ihr habt den selben Drachen", versuchte Astrid den Zwillingen flüsternd klar zu machen.
"Seit leise! Sonst hört uns der Drache!", schrie Rotzbakke aufgebracht.

Das war allerdings ein großer Fehler. Die Reiter konnten noch das Knacken von Geäst hinter einem Busch hören, bevor...

"Hicks! Pass auf!"







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