Schuld und Unschuld

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Sooo, was muss man zu diesem Oneshot wissen?🤔

Er spielt zwischen 4. & 5. Staffel und es besteht keine Gefahr, ihn zu lesen, wenn man die fünfte Staffel noch nicht kennt😇, falls die überhaupt jemand mehr noch nicht kennt...xD

Hicks wirft sich vor, schuld an Viggos ¿Tod? zu sein und Astrid versucht ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Das war alles xD

Jetzt ist es euch gestattet, den Oneshot zu lesen xP

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"Er ist tot. Ich hab ihn umgebracht... wieso hab ich das getan? Niemand, nichtmal jemand, der so grausam ist, wie er, hat es verdient, so zu sterben. Das ist alles meine Schuld. Es hätte ganz anders enden sollen. Nicht so. Nicht, wie es geschehen ist. Ich wollte niemanden töten. Ich-ich...es...was soll ich bloß machen, Astrid?", seufzte der braunhaarige Drachenreiter und vergrub sein Gesicht in den Händen.
"Hicks, es ist besser so, wie es jetzt ist. Viggo wollte nichts Gutes und nun ist er dort, wo er hin gehört. Es ist nicht deine Schuld, dass er in den Vulkan gesprungen ist", redete Astrid sanft auf den Drachenreiter ein, während sie sich neben ihn an den Tisch setzte und ihm unterstützend eine Hand auf die Schulter legte.
"Er ist nicht gesprungen, Astrid, er ist gefallen. Das ist alles meine Schuld. Und auch, wenn Viggo wirklich nicht der barmherzigste Mensch auf Erden war, war er dennoch ein Mensch. Und kein Mensch, sei er auch noch so grausam und herzlos, verdient es, in einen Vulkan zu fallen."
"Hicks, du kannst nichts mehr daran ändern. Was passiert ist, ist passiert." Behutsam strich Astrids Hand über den Rücken ihres Freundes, der noch immer sein Gesicht hinter den Händen verborgen hielt.
"Aber du hast nicht gesehen, wie er gefallen ist. Und dieser Schrei, dieser grauenhafte Schrei, er lässt mich nicht mehr los. Er, er hat meinen Namen gerufen, mich angefleht ihm zu helfen, als er in den Tod gestürzt ist. Ich bin zu spät gekommen." Der Braunhaarige hob seinen Kopf aus dem Schutz seiner Hände. Die Schuld, die er sich selbst zuschrieb, erfüllte den Ausdruck seiner Augen. Er war schuld am Tod seines Feindes und es war nichts, worauf er stolz sein konnte.
Den Kopf gesenkt saß er da und sprach kein Wort. Seine Augen waren auf das Holz des Tisches fokussiert und wagten nicht, ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten.
"Hicks, sieh mich an", befahl Astrid und drehte ihn an der Schulter zu sich, "Sieh mich an und sag mir, dass es nicht deine Schuld ist. Du bist nicht schuld an Viggos Tod, hörst du? Er ist nicht wegen dir gestorben, Hicks." Kurz trafen seine Augen auf ihre und sie glaubte für einen schwachen Moment, ihn von seiner Unschuld überzeugt zu haben. Doch sie hatte sich geirrt.
"Wie kannst du behaupten, dass es nicht meine Schuld war? Du warst dabei! Du hast gesehen, dass ich nichts unternommen habe, um ihm zu helfen. Erst als es zu spät war, bin ich hingeeilt. Weißt du, was ich gesehen habe? Weißt du es?", rief er aufgebracht und warf den Stuhl um, auf dem er gesessen hatte. Erschrocken zuckte die junge Frau zurück, als ihr Gefährte wütend aufsprang. "Du hast nicht gesehen, wie er in die Lava gefallen ist! Er hat nicht deinen Namen als sein vorletztes Wort gerufen und um deine Hilfe angesucht, die Hand nach dir ausgestreckt." Der zornige Drachenreiter war kaum zu besänftigen. Sie traute sich nicht, auch nur ein Wort zu sagen. Es geschah nicht oft, dass Hicks die Beherrschung verlor. Doch wenn es geschah, musste man aufpassen, wie man sich ihm näherte, wenn man das überhaupt versuchen wollte.
Wütend donnerte seine Faust auf den Tisch nieder. "Du hast keine Ahnung! Dich verfolgt seine Stimme nicht, die immerzu ruft: 'Hicks, hilf mir!' Immer und immer wieder ruft sie. Und ich bin machtlos. Nichts kann ich tun, das den Besitzer dieser Stimme retten könnte. Absolut nichts." Er ließ den Kopf hängen, die Faust noch immer auf den Tisch gedrückt. Er atmete schwer. Jedes Ausatmen seinerseits glich beinahe einem wütenden Schnauben. "Hicks. Es ist nicht deine Schuld. Du hättest ihm nicht helfen können, selbst, wenn du schneller gewesen wärst. Keiner hätte ihn mehr retten können."
Das saß. Hicks hielt inne und sah die blonde Wikingerin an. Sein Verstand versuchte das soeben Gesagte zu verarbeiten. Niemand hätte Viggo retten können. Niemand wäre schnell genug gewesen.
"Ich, ich hätte es wenigstens versuchen müssen." Er schloss für einen kurzen Moment seine Augen und stützte sich auch mit der zweiten Hand auf dem Tisch ab. Die Faust hatte er geöffnet. Er konzentrierte sich darauf, seine Emotionen wieder in den Griff zu bekommen. "Niemand hätte ihn retten können. Niemand wäre rechtzeitig bei ihm gewesen, um ihm zu helfen", flüsterte er vor sich hin und schüttelte melancholisch und langsam den Kopf, "Niemand."

Vorsichtig näherte Astrid sich dem braunhaarigen Drachenreiter. Er schien sich und seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu haben. Gerade wollte sie ihn bei der Hand nehmen, als sein Kopf plötzlich nach oben schoss. Sie stolperte erschrocken zurück. "Verdammt! Ich hätte es wenigstens versuchen können!", schrie er, sichtlich unzufrieden und wütend auf sich selbst. Der Zorn der Schuld hatte ihn wieder mit seinen spitzen Zähnen gepackt und schüttelte ihn, wie frisch erlegte Beute. "Ich hätte es versuchen müssen!" Seine Hände hatten sich in seinen kastanienbraunen Haaren verfangen und zogen und zerrten daran. Wütend funkelten seine Augen, bis er sie zusammenkniff, als würde ein Schmerz in der Stärke Thors durch seinen Kopf schießen. Er zuckte in sich zusammen und kauerte sich auf den Boden. "Ein Versuch! Viggo!" Er schlug die Hände über die Ohren, wie ein kleines Kind, das etwas nicht hören wollte. "Raus! Hör auf!", flehte er schreiend. Astrid wusste nicht, was sie tun sollte. Was war plötzlich in ihn gefahren? Sprach er mit ihr?

Er wälzte sich auf dem Boden, als wäre er von einem bösen Geist besessen. So konnte sie ihn unmöglich alleine lassen.
"Raus! Raus, Viggo!", schrie er die Stimme in seinem Kopf an, die ihm immer wieder aufs Neue vorwarf, nichts unternommen zu haben. 'Hicks, hilf mir!', hallte es immerfort durch seinen Kopf. 'Hilf mir!'. Viggos Worte wurden mit jedem Ausruf lauter und bestimmender, bis sie in ein einziges, dröhnendes Gewirr an entsetztlichen Hilfeschreien verfielen. "Nein! Es ist nicht meine Schuld! Lass mich in Ruhe, Viggo! Lass mich!"

Die Stimme war fort.

"Bei Odin dem Göttervater, Hicks!", rief Astrid panisch und lief zu ihrem am Boden liegenden Gefährten. Schnell hatte sie ihn zu sich gezogen und hielt seinen zitternden Körper fest. "Ich war es nicht. Ich hab ihn nicht umgebracht", flüsterte er mit bebender Stimme, "Ich bin nicht schuld an Viggos Tod." Sein Atem ging schnell und Astrid konnte die Tränen spüren, die nun endlich ihre Freiheit erlangt hatten, als sie den Stoff ihrer Kleidung durchnässten. Der sonst so starke Anführer war ein einziges emotionales Wrack. Behutsam strich sie über seinen Rücken.
"Es ist nicht deine Schuld. Alles ist gut. Viggo ist nicht wegen dir gestorben."

Manchmal geben wir uns die Schuld an Dingen, für die wir nichts können. Wir werfen uns vor, falsch oder gar nicht gehandelt zu haben und beschuldigen uns der Konsequenzen. Genau in diesen Momenten ist es gut, jemanden zu haben, der einen daran erinnert, nichts falsch gemacht zu haben. Jemanden, der für uns da ist, wenn wir uns schuldig fühlen, ohne schuldig zu sein. Und wenn wir diesen jemand gefunden haben, sollten wir alles daran setzen, ihn nicht wieder zu verlieren.

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Ich hoffe, ihr habt euren jemand bereits gefunden♡

Und, äh, tut mir Leid, was den emotionalen Ausbruch Hicks' betrifft... Möglicherweise habe ich in den letzten Tagen zu viel Sherlock geschaut (Mega geile Serie btw😎💙), vielleicht kommt das daher xD

Neues von der Drachenbasis Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu