Escape the island- Teil 2

1.1K 53 7
                                    

"Verstand ist wichtig. Doch wenn man sich zu sehr auf das Problem konzentriert, kann man die einfachste Lösung leicht übersehen."

OoOoOoOoO

"Du hast was?", rief Rotzbakke ungläubig. Hicks war vor etwa einer Stunde wieder zu den anderen Drachenreitern in die Zelle gebracht worden und hatte ihnen soeben von dem Gespräch erzählt, das er mit Viggo geführt hatte. "Ich habe zugesagt, Rotzbakke. Wir können die Drachen nicht in Viggos Händen lassen. Wir haben die Chance ihn vielleicht zu besiegen. Wir könnten hier rauskommen. Nichts spricht dagegen", erläuterte Hicks seine Entscheidung. "Nichts spricht dagegen? Viel spricht dagegen! Ich werde nicht stundenlang auf einer Insel herumlaufen auf der es nur so von Drachenjägern wimmeln wird!", schrie Rotzbakke aufgebracht. "Rotzbakke, beruhige dich. Hicks hat das Richtige getan. Denk an Hakenzahn", versuchte Astrid Rotzbakke zu erklären, warum es wichtig war, an diesem Spiel, wie Hicks gesagt hatte, dass Viggo es nannte, teilzunehmen. Und tatsächlich beruhigte sich der Schwarzhaarige kurz darauf wieder. "Gut, wenn nun alle einverstanden sind, dann",begann Hicks, wurde jedoch von einer Stimme hinter ihm unterbrochen "Dann? Komm, sprich weiter. Ich möchte erfahren, was du vorhast" Hicks drehte sich zu der Stimme um und erblickte Viggo. "Was willst du jetzt schon wieder?" "Hicks, Hicks, Hicks. Nicht gleich so forsch. Geduld scheint keine deiner Stärken zu sein. Sie könnte euch bei dem Spiel jedoch von Nutzen sein. Um deine Frage zu beantworten, ich bin hier, um euch mitzuteilen, dass wir in etwa zwei Stunden unser Ziel erreichen. Zu meiner Freude und eurem Leid früher als gedacht." Mit diesen Worten wandte Viggo sich wieder ab und verschwand nach oben an Deck.

Annähernd zwei Stunden später wurde die Zelle der Drachenreiter aufgeschlossen und die Wachen schnappten sich je einen der Insassen und brachten sie nach oben an Deck. Das grelle Licht der Sonne, die noch immer hoch am Himmel stand, was vermuten ließ, dass es früher Nachmittag war, strahlte den Drachenreitern entgegen und veranlasste sie dazu, ihre Augen zusammenzukneifen. Schließlich hatten sie in den letzten drei Tagen kein Sonnenlicht zu sehen bekommen. Nachdem sie sich an das Licht gewöhnt hatten, wurden sie von Viggos Schiff geführt, welches an einem schmalen Steg, der weit hinaus reichte, angelegt hatte. Gemeinsam mit den Wachen, die sie immer noch festhielten, gingen die Drachenreiter den Holzsteg entlang bis sie das Festland erreichten. Nur wenige Meter vom Ufer der Insel entfernt, auf der sie sich befanden, hatten Viggos Männer bereits ein Zeltlager aufgebaut. Der Anführer der Drachenjäger war die ganze Zeit über vor den Drachenreitern und deren Wächtern gegangen und blieb nun am Eingang des Lagers stehen. "Willkommen, Viggo", begrüßte Ryker seinen jüngeren Bruder, "Ich hoffe du hattest eine gute Reise." "Durchaus. Ich habe es sehr genossen. Ist soweit alles aufgebaut? Sind alle Männer auf ihren Plätzen?", wollte Viggo wissen. "Alles fertig", erwiderte Ryker und warf den Drachenreitern einen missbiligenden Blick zu, bevor er sich abwandte und ins Lager schritt.

Nachdem Ryker verschwunden war, sprach Viggo erneut, "Folgt mir", befahl er den Drachenjägern und somit auch Hicks und seinen Freunden, ihm nach zu gehen. Nach einem kurzen Marsch durch das Lager kamen sie an einem Zelt an. Es sah aus, wie alle anderen Zelte auch. Der einzige Unterschied war, dass dieses Zelt von zwei Wachen bewacht wurde. Die Reiter und Viggo betraten das Zelt. Die Wachen, die sie begleitet hatten, wurden von Viggo mit einem 'ihr wisst, was ihr zu tun habt' entlassen. "Ich bin ein fairer Spieler. Also sollt ihr auch bekommen, was meine Männer bereits haben." Viggo verschwand kurz hinter einem Regal und holte eine große Kiste hervor. Die Kiste war mit allen möglichen Waffen gefüllt. "Greift zu. Jeder bekommt die Waffe seiner Wahl", ermutigte Viggo die Reiter sich eine Waffe zu nehmen. Hicks griff zu einem Schwert aus Gronckeleisen, Astrid zu einer Streitaxt, Taffnuss zu einem Morgenstern und seine Zwillingsschwester zu einer Keule. Rotzbakke schnappte sich einen Hammer und Fischbein nahm sich einen kleinen Dolch. "Wie ich sehe, habt ihr euch entschieden. Nun zur restlichen Ausrüstung." Viggo verschwand ein weiteres Mal hinter dem Regal und hatte dieses mal eine Stofftasche in der Hand. "Ich bin schließlich kein Unmensch. Ihr sollt die gleichen Überlebenschancen, wie meine Männer haben." Er reichte Hicks die Tasche, welcher sie öffnete und einen Blick auf den Inhalt warf. Darin zu finden waren zwei Rollen Verbandszeug, einige Kräuter und drei Wasserbehälter. Hicks nickte Viggo zu und schloss die Tasche wieder. "Wir nähern uns dem Beginn des Spiels. Lasst mich noch einmal alles erklären. Wir spielen um die Drachen. Ihr habt vier Monde Zeit sie zu finden. Wenn ihr sie bis dahin nicht gefunden haben solltet, gehören sie mir. Es sind schöne Exemplare, gut um damit Geld zu machen. Wie dem auch sei. Jegliche Art von Regelbruch ist nicht erlaubt, weder eurerseits, noch meinerseits. Die Regeln sind einfach. Findet die Drachen. Wenn ihr zu lange braucht, seht ihr sie nicht wieder. Es gibt einige Aufgaben, die ihr bewältigen müsst, um weiter zu kommen. Benutzt euren Verstand. Oft scheinen Wege richtig zu sein und entpuppen sich erst als falsch, wenn man in einer Sackgasse angelangt ist. Denkt daran. Wenn ihr zu spät seid, dann sind eure Drachen für immer weg." Die Reiter standen schweigend da und versuchten die Informationen, die sie soeben erhalten hatten, zu verarbeiten, als Viggo plötzlich den Befehl 'jetzt!' gab. Ein beißender Duft stieg in ihre Nasen und sie hörten noch ein 'Ich wünsche euch Glück. Das Spiel hat begonnen' bevor sie nichts mehr wahrnahmen.

Neues von der Drachenbasis Où les histoires vivent. Découvrez maintenant