Sieger

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Ja, schon lange aus, dass ich geupdated habe und es tut mir auch wirklich leid😔, aber ich hatte einfach viel um die Ohren.

Aber hier nun der Oneshot^^

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"Nicht schon wieder. Wie kann er es wagen? Wieso? Wieso passiert mir so etwas! Ich bin der Schlauere von uns beiden, Hicks. Ich bin schlauer als du. Mein Großvater hat nicht umsonst immer mit mir das Spiel der Spiele gespielt. Keule und Klaue. Auch, wenn ich gegen ihn immer verloren habe, wage ich zu bezweifeln, dass du meiner Intelligenz gewachsen bist. Ich bin cleverer als du. Verdammt nochmal cleverer, hast du gehört! Ich habe gute Pläne. Ausgeklügelte Pläne. Bis ins aller kleinste Detail durchdachte Pläne. Wie kannst du es also wagen mich zu besiegen? Ich habe es satt! Ich habe immer gewonnen und ich werde auch wieder gewinnen, Hicks. Hörst du? Ich muss gewinnen. Ich-ich darf nicht verlieren. Du bist doch noch ein Kind. Ich kann nicht gegen ein Kind verlieren", sprach er vor sich hin und fing an, eine Spielfigur nach der anderen auf dem Keule und Klaue Spielbrett umzuschmeißen, nahm die letzte, die noch stand und starrte sie nachdenklich an, bevor er sie schließlich mit bloßen Händen in zwei Teile zerbrach.
"Immer musste ich zusehen, wie mein Großvater seine Spielfigur verschoben hat. Immer musste ich zusehen, wie sich dann ein triumphierendes Grinsen auf seinem Gesicht gebildet hat. Immer musste ich zusehen, wie auch meine letzte Spielfigur auf seiner Seite landete. Sowie dies geschehen war, bat er mir eine Revanche an. Ich stimmte jedesmal zu. Ich wollte ihm zeigen, dass ich schlau genug war, dass ich gewinnen konnte, dass ich der Herausforderung gewachsen war. Und Zug um Zug, Spiel um Spiel, Mal für Mal, steigerte sich mein Ergeiz und Eifer, es irgendwann doch zu schaffen, ihn besiegen zu können, ihm ein für alle Mal zu zeigen, dass ich es auch konnte, dass ich ein guter Anführer sein würde, der beste den mein Stamm je gesehen hatte. Ich hätte beinahe aufgegeben. Wie er mich schon bei jeder neuen Runde siegessicher angegrinst hat, ich hasste es. Immer dieser Blick, der mehr sagte als es Worte je könnten. Er sagte, dass ich es nie schaffen würde, ihn zu besiegen. Und ich habe es auch nie geschafft. Für ein Kind, wie ich es damals war, ist es nicht leicht, nie zu gewinnen, immer nur zu verlieren und die Verluste hinzunehmen, nicht zu zeigen, dass man nur noch weinen möchte, wie es eben ein kleines Kind tut, wenn es verliert. Doch ich musste stark bleiben. Ich durfte nicht unter diesem enormen Druck, der auf meinen Schultern lag, zerbrechen. Ich wurde zum Anführer des Stammes ernannt. Sie alle hatten vor mir Respekt. Sie fürchteten sich vor meinem Wissen. Alle hielten sie Abstand, keiner von ihnen traute sich an mich heran. Nicht mein Vater, nicht meine Mutter, nicht einmal mein Großvater. Der einzige, der sich noch an meine Seite wagte, war mein Bruder, doch er steht nur hinter mir, um mir eines Tages in den Rücken zu fallen und meinen Platz einzunehmen. Ich habe jegliches Vertrauen in die Menschen verloren. Mein Großvater hat mich gelehrt Emotionen zu verbergen, zu ignorieren und schlussendlich gar nicht mehr zu fühlen, was nicht heißt, dass ich es nicht gerne getan hätte. Wie gerne hätte ich manchmal meine Emotionen gezeigt. Ich bin kein kalter Mensch, ich habe nur gelernt, dass man mich nicht mehr verletzen kann, wenn ich nicht zeige was ich fühle. Ich musste es auf die harte Tour erfahren. Sie steckten mich in den Drachenkäfig, wenn ich meine Gefühle zeigte. Denkst du, die Narben an meinem Hals stammen von einem Kampf? Nein, ich habe sie erhalten, weil ich fühlte. Sie erinnern mich Stunde für Stunde daran, nicht zu fühlen und alle Emotionen zu verdrängen. Dieser Tag, an dem ich diese Narben erhielt, hat mich etwas Wichtiges gelehrt: Emotionen halten einem nur von den wichtigen Dingen des Lebens ab. Angebote, Nachfragen und Siege. Der Sieg ist das Erstrebenswerteste, er gibt dir Mut und Sicherheit, er zeigt dir, dass du der Stärkere bist. Er zeigt dir, dass du gewinnen kannst. Und ich kann gewinnen. Ich muss gewinnen. Es steht mir zu als Sieger das Schlachtfeld zu verlassen, Hicks Haddock. Es wird zu viel. Das Archipel ist zu klein für uns beide. Entweder du ergibst dich freiwillig oder ich werde dich dazu zwingen. Ich muss den Erwartungen meines verschiedenen Großvaters, meiner im Kapf gefallenen Eltern und denen meines Stammes gerecht werden. Und niemand wird mich daran hindern, meine Familie stolz zu machen. Auch nicht du, Hicks, auch nicht du. Ich möchte doch nur, dass sie endlich wieder sehen, dass ich der geborene Anführer bin. Sie wussten es. Doch seitdem du, Hicks, mich jedesmal aufs Neue besiegst, zweifeln meine eigenen Männer an mir. Ich zweifle an mir. Und Zweifel ist eine Emotion. Ich darf nicht fühlen. Du zerbrichst das einzige Schutzschild, das einen Menschen wirklich in Sicherheit bergen kann.
Während all diesen Worten habe ich gefühlt. Ich war traurig, wütend, nostalgisch. Was passiert mit mir? Ich darf keinerlei Gefühle zeigen. Ich muss dieses einbeinige Kind und seine aufsässigen Freunde besiegen. Ich muss meinem Ruf wieder gerecht werden. Zum Geier nochmal, ich bin Viggo Grimborn! Ich lasse mich nicht von sechs nervigen Kindern besiegen!"

Die scharfe Klinge des Schwertes, das er in der Hand hielt, durchschnitt die Luft mit einem Zischen und hackte der Stoffpuppe, vor der Viggo nun stand, den Kopf ab. Mit einem dumpfen Geräusch landete der strohgefüllte Stoffkopf am Erdboden, rollte noch ein paar Runden um die eigene Achse und blieb dann schwankend liegen. Die kopflose Puppe stand noch an ihrem Platz, schaukelte aber gefährlich hin und her, bis auch sie zu Boden fiel.

"Viggo? Bruder, beruhige dich!"

Der Anführer der Drachenjäger drehte sich zu seinem älteren Bruder, der im Eingang zum Zelt stand, um und schoss ihm einen wütenden Blick zu. Ryker war darauf bedacht dem erzürnten Bruder und dem Schwert, das dieser in den Händen hielt, nicht zu nahe zu kommen.

"Wie lange stehst du schon da?", fragte Viggo, der sich wieder etwas beruhigt hatte und sein Schwert soeben wieder in die Scheide zurücksteckte. "Länger als dir lieb ist", antwortete Ryker und betrat das Zelt nun ganz, "Was hast du vor, gegen diese Kinder zu unternehmen?" Während er sprach durchblätterte der erfahrene Drachenjäger im Licht der Laternen die Unterlagen und Pläne seines kleinen Bruders. "Was ist das?", fragte er, als er auf den Bauplan eines Schiffes stieß. "Das, mein intellektuell zurückgebliebener Bruder, ist die Lösung zu all meinen Problemen." Rykers Gesicht verfinsterte sich bei der Anspielung auf seine nicht so hoch entwickelte Intelligenz, verzog sich aber zu einem niederträchtigen Lächeln, als er hörte, was sein Bruder noch zu sagten hatte. "Mit diesem Projekt können wir Hicks und seine Freunde ein für alle Mal aus dem Weg räumen. Niemand wird mich davon abhalten können, die Meere und das Land wieder zu beherrschen, mit all seinen Drachen. Projekt Granatenfeuer wird mir den Sieg verschaffen, Bruder." Viggo war neben seinen Bruder getreten und hatte ein genauso falsches und hässliches Grinsen wie der Mann neben ihm aufgesetzt. "Du irrst dich, Viggo, ich werde siegen", antwortete Ryker starrsinnig und verließ dann das Zelt.

"Nein, Bruder, du irrst dich. Projekt Granatenfeuer ist der Schlüssel zu meinem Sieg."

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Und cut!
Wir wissen schließlich eh alle, wie Projekt Granatenfeuer endet...

...nicht gut für die Brüder Grimborn xD und alle anderen Beteiligten auch auf eine gewisse Weise xDD

Neues von der Drachenbasis Donde viven las historias. Descúbrelo ahora