Kapitel 10

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~Allisons POV~

"Seine Hormone sind mit ihm durchgegangen und er musste sie ausleben." sagt sie, kurz bin ich verwirrt,bis mir klar wird, was sie damit meint.

"Ich verstehe." mir treibt es wieder Tränen in die Augen. "Also habe ich doch etwas falsch gemacht. Ich hatte ihn einfach machen sollen und meine Gedanken dabei ausschalten." behaupte ich und schüttle den Kopf.

"Das wäre keine Lösung gewesen, Alli.  Wenn du nicht bereit warst, dann warst du halt eben nicht bereit und Jack war einfach ein Arschloch, welcher nur an sich selbst dachte." sie setzt sich auf und streicht mir durch meine Haare.

"Ich konnte es einfach nicht." aufeinmal breche ich in Tränen aus und wieder kommt mir mein Vater in den Sinn, welcher Nachts in mein Zimmer kam und mich gewaltsam missbrauchte.

Als Jack sich jedesmal begann sich oder mich zu entkleiden, wurde es mir zu viel. Mit Sex verbinde ich nähmlich nur eines: Schmerz.

Auch wenn mir mein Therapeut versucht hat zu erklären, dass es nicht so ist, sehe ich das einfach nicht ein.

Wie kann man es nur genießen? Es schmerzt höllisch.

Man kann nicht mehr richtig gehen oder man hat starke Blutungen danach -wie in meinem Fall. Ich hatte unerträgliche Schmerzen, die man niemanden beschreiben kann.

Anfangs war ich noch der festen Überzeugung, ich wäre Schuld daran, dass ich meinen Vater dazu gebracht habe, das zu tun.  Aber da lag ich falsch, denn ich habe nichts getan, sondern er. 

Ich bemerke nicht einmal, wie Lox mich umarmt. 
Sobald ich mich beruhigt habe, löst sich meine besten Freundin auch von mir.

"Wo warst du das vergangene Jahr?" fragt sie mich und ich bin ihr dankbar, dass sie das Thema ruhen lässt und ein anderes beginnt. "In Schweden, bei meinen Verwandten." antworte ich.

"Erzähl mir darüber." meint sie und legt ihren Kopf auf meinen Bauch, als wäre ich ein Kopfpolster.

"Anfangs war es schwer, ich verfiel wieder in die Depressionen. Ich wollte nichts essen, hab einfach nur dagelegen und so weiter. Bis dann Michael in mein Zimmer kam." ich unterbreche mich kurz, während ich mit einem schwachen lächeln, mit dem rotgelockte Haar von Lox spiele.

"Etwa der Michael? Dein Bruder Michael?" hakt sie verwundert nach. "Ja, der Michael." ich kichere einwenig. "Danach habe ich mit einer Therapie begonnen, die das ganze Jahr lang dauerte. Es hat mir wirklich geholfen, sogar sehr. Ich habe Selbstbewusstsein aufgebaut und mich selbst schätzen gelernt. Außerdem habe ich meinen Abschluss gemacht und auch mit meinen Zeichnungen Geld verdient. Erinner' mich, dass ich dir noch einige meiner Werke zeigen muss. Mit meinen Verwandtenen verstand ich mich auf Anhieb gut, insbesonders mit meiner Cousine. Meine freie Zeit habe ich mit Michael verbracht und auch mit seinem besten Freund Luca. Ich habe sogar bei ihnen gewohnt und bin nun auch mit ihnen hierher gezogen. Die Beiden führen ein kleines Strandcafè hier in der Nähe und ich arbeite dort." erzähle ich ihr, sie lächelt.

"Ist dieser Luca süß? Gefällt er dir?" sie dreht ihren Kopf zu mir. "Er ist schon süß, aber er ist für mich wie ein Bruder." antworte ich ihr. "Uhhh, du hast ihn voll in die Friendzone gesteckt." lacht Lox, ich schmunzle nur.

"Okay, weiter. Wie waren deine ersten Wochen in LA?" sie beruhigt sich langsam wieder. "Relativ gut. Ich habe viele der Jungs -wie Cam, Nash, Matt oder Taylor- wiedergetroffen. Eigentlich alle bis auf Carter, sogar Hayes durfte ich wiedersehen. Aber das weißt du eigentlich ja schon. Doch mein Highlight bist wohl du." meine ich, sie lächelt mich noch breiter an.

Aufeinmal springe ich auf, weshalb meine besten Freundin mit einem Kreischer auf der Matratze landet.

"Scheiße, wie spät ist es?" ich krame nach meinem Handy in meiner Hosentasche. "Kurz nach halb 2, wieso?" hakt sie verwirrt nach. "Ich muss jemanden abholen, kommst du mit?"  frage ich, sie nickt und steht ebenfalls auf.

Der Kindergarten ist micht weit entfernt unf wir können zu Fuß dorthin gehen. "Wen denn überhaupt?" hinterfragt sie. "Wirst du schon sehen." ich grinse sie an.

Nach unserer Fußweg sind wir an unserem Ziel angekommen. "Ein Kindergarten?" Lox sieht mich fragend an, ich nicke nur. "Komm mit." mit einer Handbewegung zeige ich ihr, dass sie mir folgen soll.

Wir betreten das Gebäude, da kommt mir auch schon eine der Kindergärtnerinnen entgegen. "Ich hole Thomas ab." gebe ich ihr bescheid, sie lächelt mir nickend zu und dreht sich um.

"Thomas!" ruft sie, kurz darauf biegt mein wundervoller, kleiner Neffe um die Ecke. Loxs neugierige Blicke haften auf mir. "Faster!" brüllt der Kleine und umarmt meine Beine.

"Hej, barn. Kommer du att träffa din saker?(Hey, Baby. Holst du deine Sachen?)" begrüße ich, er nickt und verschwindet auch schon wieder. "Bitte sag mir nicht, dass das Gilinskys Kind ist, beziehungsweise deines." Lox dreht mich zu sich und sieht mich eindringlich an.

"Lustig eigentlich, dass das von jedem der erste Gedanke ist. Aber ich muss dich enttäuschen, er ist Michaels Sohn." erkläre ich ihr, erleichtert atmet sie aus.

"Sorry, aber dein Blick, als du ihn geshen hast, der war so mütterlich." murmelt sie und fährt sich durch ihre Locken.

"So sehe ich ihn auch." ich zucke mit den Schultern, da kommt Tommy auch schon wieder. Ich hebe ihn auf und stelle ihn Lox vor. "Er ist zuckersüß." gibt sie zu und nimmt ihn von meinem Arm.

"Aber warte, Thomas? Sowie..." ich unterbreche sie und nicke. Sanft lächelt sie mich an und setzt Tommy ab. Er ergreift einmal ihre und einmal meine Hand, zusammen verlassen wir nun den Kindergarten.

"Gehen wir zu dem Cafè, uch will unbedingt Michael kennenlernen." behauptet Lox grinsend. Ich kicher und nicke. Man, ich habe meine beste Freundin vermisst.

She's Back (Magcon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt