18| Dates &' erste Küsse

5.3K 228 16
                                    

Die Woche war unspektakulär weitergelaufen. Tag ein, Tag aus mit einem ständigen, gleichen Alltag. Heute war Samstag und ich hatte mich von Dean überreden lassen, auf eine kleine Feier zu gehen. Nur, dass die kleine Feier eine ziemlich große sein würde, aber das war mir schon klar, als der Name Phil vorkam. Er war zwar mein Freund, aber dennoch eine verdammt große Partysau.

Seine Eltern waren angesehene Firmenleiter, weshalb sie des Öfteren auf Geschäftsreisen waren und das wiederum hieß, dass er freie Bahn für eine Party hatte. Normalerweise ging ich nie zu diesen, da meine erste Party bei Phil nichts gebracht hatte, als betrunkene Freunde, ein alkoholverseuchtes Oberteil und verdammt viel Stress mit meiner Mum. Das wohlbemerkt nur, weil sie dachte, ich wäre von einem One Night Stand nach Hause gekommen, obwohl ich bloß bei Ash übernachtet hatte.

Und das hatte ich ihr sogar zuvor bereits geschrieben.

Wie dem auch sei, diese Party würde wieder einer der sehr großen werden, da sie kurz nach den Sommerferien stattfand. Es war irgendwie so, dass Phils Sommer- und Winterparties immer die besten waren, da er einen riesigen Pool für den Sommer hatte und ein verdammt großes Wohnzimmer für den Winter, das wohlbemerkt eine Bodenheizung hatte.

„Wann holt Logan dich ab?", fragte ich Ash, während ich sie vom Bett aus beobachtete. Sie machte sich gerade schick für ihr Date. „In einer halben Stunde. Sehe ich akzeptabel aus?" Augenverdrehend nickte ich, woraufhin sie dies aber verneinte und anfing, an ihren Augen weiterzuwerkeln.

„Willst du dich nicht langsam fertig machen? Immerhin willst du heute auch noch weg", wechselte sie das Thema und schenkte mir einen kurzen Seitenblick. Geschickt führte sie ihren Eyeliner weiter, ohne überhaupt in den Spiegel schauen zu müssen.

Mal ehrlich, wie schafften einige Mädchen das? Ich schaffte es nicht einmal, einen Strich auf das Blatt zu kriegen, auch, wenn ich mir die Zeit der Welt nehmen würde. Aber dazu musste man sagen, dass ich es selten ausprobiert hatte, da ich definitiv zu faul dafür war. Und keine Geduld besaß.

„Nein, keine Lust. Mein Kleid hängt ja an dem Schrank, wie du sehen kannst. Und Lidschatten ist nicht meins, du kennst mich. Mascara und Lippenstift ist okay, vielleicht auch Rouge, das war's aber auch", erwiderte ich und griff nach meinem Handy.

Es leuchtete bereits seit einiger Zeit grün und ich hasse es, wenn ich es blinken sah. Auch, wenn ich gar keine Lust hatte, mit jemanden zu schreiben oder generell am Handy zu sein; jedes Mal, wenn ich es blinken sah, wurde ich neugierig. Nachdem ich kurz auf den Homebutton geklickt hatte, erschien sogleich das Bild von Dean neben einer Nachricht.

‚Ich hol dich um 8 ab, Babe'

Grinsend verdrehte ich sie Augen. Er hatte es sich angewöhnt, mich immer bei komischen Spitznamen zu nennen, weshalb verdammt viele dachten, wir seien zusammen. Als neunjährige Kinder hatten wir es sogar einmal versucht. Bei der Erinnerung musste ich grinsen.

„Dean, hattest du schon deinen ersten Kuss?" - „Nein... Du etwa?" Zögernd spielte ich am Saum meines Kleides. Ich konnte die Worte meiner Freundin Marina nicht vergessen. Sie hatte einen Kuss bekommen und schwärmte die ganze Zeit davon. „Nein", antwortete ich und schaute ihm in die Augen.

Er war schon süß und seine Grübchen waren so knuffig. Wir saßen gerade am Steg vom Hafen und schauten den Sonnenuntergang an.

Ziemlich kitschig, wenn ich jetzt darüber nachdachte.

Während er seinen Blick wieder nach vorne richtete, beugte ich mich zu ihm vor. Es war einer der spontanen Beschlüsse, von denen ich dachte, sie seien klug. Ich schätzte, ich wollte meine Erfahrungen auffrischen.

Als meine Lippen seine Wange trafen, verharrte ich kurz und sah, wie er seine Augen überrascht aufriss. Der Moment hielt in der Sekunde an. Aber nicht lange, denn ich zuckte schnell zurück, ebenso wie er. Iew. Er wischte sich die Wange ab, während ich mir mit dem Ärmel über den Mund strich. „Ihh", ekelten wir uns beide gleichzeitig, ehe ich ihn in das Wasser schmiss, um die Situation zu überspielen. „Nie wieder", lachte ich leicht und stand schnell auf, ehe er mich runterziehen konnte.

Wir waren nun auch nur Kinder, die das andere Geschlecht nicht ganz so sehr mochten. Ein Wunder, dass wir überhaupt befreundet waren als Kinder. Vor allem nach der Keksgeschichte.

„Erde an Claire", unterbrach jemand meine Gedankengänge. Erschrocken horchte ich auf und erblickte zuerst mein Handy. Ich hatte ihm noch nicht geantwortet, aber das war auch gar nicht nötig.

„Sorry, war in Gedanken", entschuldigte ich mich und setzte mich auf. Sie war mittlerweile fertig mit ihren Augen und griff aus ihrer kleinen Tasche einen Lippenstift, als auch Rouge und Puder.

Seufzend erhob ich mich aus meinem Bett und begab mich zu meinem Schrank, um mich umzuziehen. „Möchtest du wirklich das Kleid anziehen? Es ist zwar hübsch, aber nicht das, was man auf Partys anzieht, Mäuschen", unterbrach mich ihre – momentan ziemlich nervige – Stimme. Provoziert schaute ich zu ihr und erwiderte: „Nein, ich fühle mich wohler in einem Kleid, welches meinem Geschmack entspricht und bei dem ich nicht Angst haben muss, dass es bei jedem Schritt zu hoch rutscht."

Und das meinte ich auch so. Ich konnte keine Kleider tragen, die kürzer als Mitte Oberschenkel waren. Für gewöhnlich trug ich generell oft Kleider, die kurz über meinen Knien endeten, da ich recht klein war und mich alles andere verschlucken würde.

Da mein ausgewähltes Kleid, welches in einem Bordeauxrot war, einige Zentimeter über meinem Knie endete, passte es mir. Im Grunde genommen sah mein Kleid aus wie ein Oberteil mit dem passenden Rock. Es war ein ärmelloses Kleid mit einer perlenbesetzten Kragenoptik. Das Oberteil des Kleides endete an meiner Taille locker. Definitiv war das Kleid für mich partymäßig genug, wenn nicht gar zu viel, aber solange ich mich nicht in ein enganliegendes Minikleid quetschen musste, war ich zufrieden.

Meine Haare, die ich mir zuvorzu einem Dutt hochgebunden hatte, ließ ich nun offen runterfallen, sodass siewellig meinen Rücken entlang schmiegten. Mit einem nudefarbigen Lippenstift undgeschminkten Wimpern sowie einem Hauch von Rouge war ich dann auch fertig.Ashley hingegen war noch immer dabei, sich zu schminken. 

Das würde ein langer Abend werden.

Woho, Wochenende<3
Diese zwei Tage Schule waren so ziemlich unnötig:D

Freue mich über Votes und Kommentare, xx T~

Please, not again ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt