>>EK| Loshley (Logan&Ashley)

4.1K 198 12
                                    

>>keine direkten, wichtigen Informationen für Story oder Fortsetzung

-Ashleys Sicht-

Es war nun genau eine Woche vergangen, seit dem Dean mich halb vollkommen nüchtern von der Party gezogen hatte und mir auf der Autofahrt erklärt hatte, dass Nathan ihn darauf aufmerksam gemacht haben soll, Claire wegrennen gesehen zu haben. Ebenso davon, wie sie Claire haben schreien hören, aufgelöst und am Ende ihrer Nerven. Ich wusste, dass sie eine schwere Vergangenheit hatte, auch, wenn sie noch nie darüber geredet hatte.

Und obwohl Claire immer so tat, als wäre sie ein unbeschwert aufgewachsenes Teeangermädchen, sah man ihren Augen an, dass sie mit der Härte des Lebens konfrontiert worden war. Manchmal dachte ich mir wirklich, warum Menschen wie sie er verdient hatten, so falsch behandelt zu werden, wenn sie doch immer für andere da war und immer versuchte, alles richtig zu machen. Claire hatte ihre Fehler, das war klar, aber dennoch machte sie das in meinen Augen so vollkommen.

Es gab keine andere Person, die so viel Macht besaß, dass sie mich mit einem Wort oder einer einzigen Geste, wenn es auch nur ein Lächeln von ihr ist, ebenfalls zum Lächeln bringen könnte. Kein Mensch, der eine dermaßen große Macht besaß, mich mit dem Vertrauen erdolchen konnte, aber dennoch nie daran dachte. Für mich nahm sie Sachen auf sich, de kein anderer tun würde und wenn jemand ein schönes, unbeschwertes Leben verdient hatte, dann sie. Aber dennoch wurde sie vom Leben bestraft.

Das Leben ist nun einmal nicht berechenbar. Wir konnten alle nicht sagen, was als nächstes geschehen könnte; wie eine Entscheidung ausgehen würde; was ein Mensch erlebt haben könnte. All diese Tatsachen blieben uns offen und würden wir nicht von uns aus versuchen, ihnen weiter auf dem Grund zu gehen, würden wir ahnungslos bleiben.
Und dennoch passieren oft so ungerechte Ereignisse, die man sich nicht erklären könnte, außer damit, dass diese Welt krank war. Diese Welt wurde fehlerhaft konstruiert und wir Menschen müssen als Lebewesen dieser Welt klarkommen.

„Hör auf, darüber nachzudenken, Ashley", hauchte Logan mir ins Ohr, während er mir über meine Haare strich. Wir hatten uns am Montag nach der Party auf ein Date getroffen, welches erfolgreich ausgegangen war. Seit dem war er fast jeden Abend nach der Schule vorbei gekommen, was kein Problem darstellte, da ich Einzelkind war und meine Eltern eigentlich recht gemütlich mit Jungs umgingen. „Sie wird dich bestimmt bald anrufen", fuhr er fort.

Ich wusste, dass er es nur lieb meinte, aber die Tatsache, dass Claire mir seit letztem Sonntag nicht mehr geschrieben hatte und ebenfalls nicht zur Schule aufgetaucht war, beunruhigte mich. Ich machte mir verdammt große Sorgen um meine beste Freundin und würde ich nicht wissen, dass sie momentan die Einsamkeit bevorzugte, hätte sie mich schon lange Zeit an der Backe kleben.

„Darüber habe ich nicht einmal nachgedacht", seufzte ich, „Ich finde es einfach unfair, dass Claire so viel durchmachen muss. Und warum denkt sie bitte, sie müsste das alles alleine machen? Sie weiß doch, dass ich da bin für sie. Vertraut sie mir nicht? Ich würde doch niemals etwas weitersagen oder so und vor allem, wie schlimm kann etwas schon sein, dass sie da nicht mal drüber reden will, sie wird wohl kaum vergewaltigt worden sein." Wütend fuhr ich mir durch die Haare, ehe ich den anschuldigenden Blick von Logan sah. Erst dann realisierte ich meine Worte und bereute sie sofort.

Wie konnte ich bitte so taktlos sein? Über so etwas machte man keine Witze, das war mir klar, aber im Rausch meiner Wut ist irgendetwas rausgekommen. Ich sollte es verstehen, dass sie nicht darüber reden will, egal worum es ging. Schließlich war sie meine Freundin und da sollte ich Verständnis aufbringen können.

Schuldig blickte ich auf meine Hände, doch er hob direkt mein Kinn an, dass wir uns in die Augen schauten. Meine Haut fing da, wo er mich berührte, an zu kribbeln und nervös starrte ich ihm in die wunderschönen, blauen Augen. Sofort spürte ich seinen Atem gegen mein Gesicht prallen, die Schmetterlinge zeitgleich in meinem Bauch ein Wettfliegen zu starten.

Mit einem Mal vergaß ich meine Sorgen, vergaß ich für einen Moment Claire, vergaß unsere Probleme, alles, worauf ich mich konzentrierte, war Logan selbst, wie er mich mit seinem wunderschönen blausprenkelnden Augen musterte. Auch ich ließ meinen Blick von seinen Augen zu seinen Lippen wandern, die leicht geöffnet waren. Wie gerne würde ich ihn jetzt küssen, aber wäre das zu früh? Wir hatten schließlich erst ein Date. Oder waren die Treffen bei mir zuvor auch alle Dates?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als er meinte: „Eigentlich wollte ich dir irgendetwas tadelndes sagen, aber ich habe vergessen was, weil deine Augen mich abgelenkt haben." Mit jedem Wort wurde er leiser, sein Sprechen ähnelte nun vielmehr einem Wispern, ehe er kurz stockte. Seine rechte Hand löste sich von meinem Kinn und legte sie an meine Wange. Sein rauer Daumen strich leicht über mein Auge, welches er aufmerksam anblickte, aber auf eine gewisse Art auch verträumt. Jede Bewegung seiner Lippen verfolgte ich aufmerksam, konnte kaum genug von diesem Anblick bekommen.

Sein Daumen fuhr hinab, strich leicht über meine Unterlippe. Ein kurzer Blick zu seinen Augen verriet mir, dass allein meine Lippen seine Aufmerksamkeit hatten. Ich hätte im normalen Falle darüber gelächelt, weil das echt süß war, aber ich traute mich nicht. Ich hatte Angst, die Atmosphäre damit zu zerstören und das wäre das letzte, was ich mir in diesem Moment wünschen wollen würde. Kam es mir nur so vor oder kam er mir immer näher?

Oh Gott, will er mich küssen? Scheiße, was habe ich davor gegessen? Hoffentlich stink ich nicht für ihn!

„... Und deine... Lippen." Mit diesem Hauch an Worten legte er seine weichen Lippen gegen meine, die mir in diesem Moment so trocken zu sein schienen. Scheiße, ich glaube, ich sterbe. Leicht bewegte er sie gegen meine, was ich sofort erwiderte. Der Kuss fühlte sich so schön an, was mir die Massenhaltung an Schmetterlingen, Wespen, Bienen, Vögel, vielleicht auch fette Tauben verrieten, die in meinem Bauch wild durch die Gegend flatterten.

In mir kam der Wunsch auf, diesen Moment anzuhalten und für ewig in dieser Erinnerung zu verweilen. Zwar war mein Leben nicht perfekt, aber dieser Kuss ließ alles perfekt erscheinen für mich. Meine Hände vergruben sich in seinen Haaren, während er seine an meine Wangen niederließ. „Ehm, klopfklopf", ertönte natürlich in dem unpassendsten Moment, und ließ uns erschrocken hochschauen.

Sofort sprang ich dabei von Logans Schoß herunter, auf dem ich irgendwie gelandet war, und guckte den Übeltäter mit einer Mischung aus Wut, Schock und Überraschung an. Die Person vor mir war niemand geringeres als Dean, welcher in meinem Zimmer stand. In.meinem.Zimmer. Wie zum Teufel war er hier herein gekommen?

„Ich wollte euch nicht stören, aber ich muss euch stören. Logik on fleek, Dean", fing er an, wobei er am Ende zu sich selbst sprach anstatt zu uns. Nicht stören? Dann hättest du auch wieder gehen können, mal ernsthaft. Wir waren gerade sehr beschäftigt gewesen, wenn man das nicht gesehen hatte. In diesem Moment wollte ich Dean wirklich für seinen übertriebenen Beschützerinstinkt verfluchen, denn es war ja wohl offensichtlich, dass er uns in Wirklichkeit mit voller Absicht unterbrochen hatte, weil er Logan nicht traute. Diese Schuhsohle.

„Auf jeden Fall geht es um Claire. Ash, beweg deinen Arsch hoch, wir gehen heute zu ihr. Jetzt. Ich war gerade eben schon einkaufen, in meinem Auto sind Kirschen, Schokolade, Tonnenweise Eis, Tiefkühlpizza, Chips und Horrorfilme." – „Bist du blöd? Laut dem, was du mir erzählt hast, also, dass sie geschrien haben soll, ihr sollt weggehen und so, gehe ich von aus, dass sie genug Horror in ihrem Leben hatte. Lass uns lieber eine Komödie schauen oder ein Liebesfilm!"

Freue mich über Votes und Kommentare~♡
Xx, T~

Please, not again ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt