Unglücklich

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Hailey pov.
"Dann... dann kann ich es doch nicht sein... wieso sollte ich das überlebt haben..." "Denk nach, Schätzchen, du hast unglaubliche Kräfte, nicht? Schon als Kind konntest du dein Puppenhaus ohne grosse Mühe in die Luft jagen, über die Zeit müssen die Kräfte sich verstärkt haben..." Alle Vorfälle, wie ich denjenigen getötet habe, der Em getötet hatte, wie früher öfters etwas in meiner Gegenwart gesprengt worden ist... alles ergab Sinn. "... Nein, ich bin kein genmanipuliertes Dämonenbaby!" schrie ich und im nächsten Moment zersprang eine Vase in der Nähe von mir. Meine Mutter blickte darauf, dann wieder zu mir. "Valentine will dich... und er wird dich bekommen. Emma ist tot und ohne sie wirkt auch der Schutzzauber nichts mehr. Er wird kommen und dich holen, wir müssen fort hier!" Ich schluckte und spürte wieder Alecs Blick auf mir. Wahrscheinlich hielt er mich jetzt für ein Monster, für eine Abscheulichkeit. Ich schritt einen Schritt von ihm weg, zu meiner Mutter. "Du solltest hier verschwinden..." flüsterte ich an sie gewannt, Überraschung bildete sich auf ihrem Gesicht ab, wie auch Angst. "Wieso?" flüsterte sie verzweifelt. "Du hast mich mein ganzes Leben lang angelogen, du hast mich verraten, vielleicht hatte ich eine Familie, die mich gesucht hat, ich hatte einen Zwillingsbruder..." "Valentine hätte deine ganze Familie getötet!" "Mein Zwilling ist tot!" schrie ich und erinnerte mich zurück. Mit Schmerzen in der Stimme fuhr ich fort. "Mein Zwilling, Jonathan Wayland ist tot!" schrie ich und spürte, wie die Erde unter mir zu beben begann. "Verschwinde hier..." "Ich bin deine Mutter, ich habe dich geliebt und tue es noch. Die Shadowhunter werden dich bei der ersten Gelegenheit töten!" "Jeder hier in meiner Umgebung stirbt, Em ist tot und du wirst ihr folgen, wenn du nicht verschwindest. Valentine tötet jeden, der mir nahe steht, nur um mich zu treffen und obwohl ich dir kein bisschen mehr vertraue, gehörst du noch zu diesen Leuten. Ich kann keinen weiteren Verlust mehr ertragen, also verschwinde und verstecke dich, denn sonst wird er dich finden." flüsterte ich, drehte mich um und verliess das Haus, Alec folgte mir.

Alec pov.
Jonathan Wayland, ihr Zwilling. Jonathan... Jace, Jace Wayland, mein Bruder, mein Parabatai...

Ich schwieg, ich konnte ihr nichts sagen, ich würde gerne sagen, dass es für sie war, damit sie nicht enttäuscht wurde, falls es nicht stimmen würde oder dass es für sie war, damit sie nicht noch mehr bewältigen müsste, doch es war ganz alleine für mich. Ein egoistischer Schachzug, der es mir erlaubte, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, ohne daran zu denke, dass sie die Schwester meines Bruders war. Und die Schwester meines Bruders ist technisch gesehen ebenfalls meine Schwester. Ich würde keine Minute mit ihr geniessen können, wüssten wir beide, dass wir auf eine nicht verwandte Art... verwandt waren.

"Wie geht es dir?" flüsterte sie plötzlich neben mir. Ich schnaubte amüsiert auf. "Dein Leben hat sich für immer geändert, du blutest und weinst und hast deine Mutter..." "Sie ist nicht meine Mutter." sprach sie rein. "... du hast deine Bezugsperson verloren... und du fragst mich, wie es mir geht?" Sie schwieg kurz und hielt mich an meinem Arm fest, bevor sie anhielt und mich so ebenfalls von laufen hinderte. "Bevor wir zu den stillen Brüdern gegangen sind, hast du da etwas gesagt..." "Was?" "Du bist der grosse Bruder, derjenige, der immer auf alle aufpassen muss..." "Ach bitte Hailey, das habe ich nur in meiner Wut gesagt." sprach ich, blickte sie jedoch nicht an, denn ich hatte gelogen. "Alec... du bist unglücklich..." Ich verdrehte unbewusst meine Augen und schaffte es nicht sie anzusehen.

Hailey pov.
Er blieb still und mir entging nicht, wie er mich nicht ansah. "Alec, wie geht es dir?" fragte ich nochmals und trat näher. "Das ist lächerlich." seufzte er. Nein, das war es bestimmt nicht. "Du weichst der Frage aus, was bedeutet, dass es alles andere, als lächerlich ist..." "Du machst dich lächerlich." sprach er. "Es ist eine einfache Frage, Alec..." flüsterte ich unglaubwürdig. Wieso war er so stur? Wieso konnte er nicht zugeben, dass er darunter litt, immer die Verantwortung tragen zu müssen. Alec riss sich von mir los, doch ich holte ihn wieder ein und hielt in wieder fest. "Alec..." "Nein, Hailey, du bist unglücklich, dein Leben ist gerade zum kotzen, nicht meines, vielleicht solltest du nicht versuchen, mich zu analysieren, sondern dir selbst einmal klar werden, dass nicht ich derjenige mit Problemen ist, sondern du!"

Schneller, als ich es überhaupt mitbekommen konnte, war er auch schon verschwunden und ich stand alleine in der Gasse.

Twins (Alec Lightwood FF)Where stories live. Discover now