Nouveau Emotion

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Rhyse

Mit einem sanften Lächeln blickte ich auf den anderen hinunter, der immer noch nach Luft ringend unter mir lag. Während ich ihn beobachtete konnte ich nichts gegen das sanfte Gefühl machen, welches sich in mir ausbreitete. Und da wurde es mir klar.

Ich wollte, dass Luxe zu mir gehörte. Ich wollte ihn meinen Freund nennen, ihn als solchen meinen Freunden vorstellen und mit dem Jüngeren zusammen leben. Aber es war noch zu früh, rief ich mir ins Gedächtnis.

Es konnte immer noch sein, dass Luxe nichts für mich empfand. Außerdem musste er sich erstmal daran gewöhnen, vielleicht etwas mit einem anderen Mann zu haben. Ich durfte ihn unter gar keinen Umständen zu etwas drängen.

Also rollte ich mich nach einigen Sekunden weg, so dass ich neben dem jüngeren lag. Schweigend sahen wir beide hinauf zu den Sternen. Heute schienen sie besonders hell zu glänzen, genau wie der volle Mond in ihrem Zentrum.

„Irgendwie verrückt das wir Sonnen, die zu teilen schon vor Jahrtausenden verloschen sind, noch immer sehen können", durchbrach Luxe irgendwann die friedliche Stille.

Ich nickte bloß und warf nebenbei einen Blick auf meine Armbanduhr. 01:15 Uhr. Seufzend erhob ich mich von der Decke. Mein Rücken schmerzte protestierend und knackte mehr als einmal, als ich mich seufzend streckte.

Als nächstes drehte ich mich zu Luxe, der noch auf der Decke saß und mich belustigt beobachtete.

„Du bist wirklich alt Rhyse, weißt du das?", wollte der jüngere schließlich spöttisch wissen.

Dann erhob er sich flink und begann damit, die Wasserflasche in die Kühlkiste zurück zu räumen und die Decke zusammen zu legen. Nach dem sich mein Rücken von dem harten Boden erholt hatte half ich ihm.

„Wo sind wir hier eigentlich?"

Ungläubig sah ich zu dem Kleineren. War das sein ernst?

„Im Garten."

Jetzt war es an Luxe, ungläubig zu schauen.

„Das Haus hat einen Garten?"

Lachend nickte ich. Wie hatte er das nicht bemerken können?

„Natürlich. Genauso wie eine Terrasse, einen Pool, ein kleines Volleyballfeld und einen Basketballkorb."

„Hör auf über mich zu lachen. Es ist nicht natürlich, dass man das alles hat", versuchte Luxe sich zu verteidigen.

Aber das sorgte nur dafür, dass ich noch mehr lachen musste. Beleidigt warf Luxe ein Kissen nach mir, das ich geschickt auffing und zu den anderen in einen Korb legte. Dann räumte ich die Decke dazu.

Währenddessen pustete Luxe die Kerzen aus. Sobald das erledigt war seufzte ich auf. Die mussten ja auch noch rein. Mache ich einfach morgen, beschloss ich dann. Wir mussten schließlich erstmal das andere Zeug wegbringen.

„Es sollte eigentlich heute Abend regnen", murmelte Luxe, als er mir zurück zum Haus folgte.

Bestätigend brummte ich.

„Wir können uns glücklich schätzen, dass dem nicht so war."

Kaum hatte ich das gesagt, landete der erste Regentropfen auf meiner Nase. Kurz darauf folgte ein weiterer und noch einer. Schneller als erwartet begann es wie aus Eimern zu schütten. So schnell ich mit der Kiste konnte rannte ich durch den Garten.

Luxe, der nichts außer unseren Gläsern trug, kam bedeutend schneller voran und öffnete schon die angelehnte Terrassentür, die er trotz der Dunkelheit gefunden hatte. Schnell folgte ich ihm ihn die wohlige Wärme des Arbeitszimmers meines Vaters.

𝔻𝕖𝕤𝕡𝕖𝕣𝕒𝕥𝕖 𝕃𝕠𝕧𝕖Where stories live. Discover now