Kapitel 9

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Langsam rollte Aidens Auto über den Parkplatz. Es war bereits dunkel und ich konnte von weitem schon das riesige Gebäude erkennen, in dem mehrere Millionen steckten. Die ganze Straße wurde von den bunten Lichtern des Casinos erleuchtet und mehrere Männer in teuren Anzügen und Frauen mit komplizierten Hochsteckfrisuren tummelten sich vor dem Eingang mit dem roten Teppich. Gerade parkte Aiden vor einem Schild mit der Aufschrift „VIP Bonanno".

Ich runzelte die Stirn. „Bonanno", murmelte ich. Diesen Namen hatte ich auf einem der Zettel in Aidens Zimmer gelesen und konnte mir immer noch nicht erklären, wieso er mir so bekannt vorkam.

„Was?", fragte Aiden und drehte sich zu mir. „Nichts", lächelte ich schief und schnallte mich ab. Mit hochgezogenen Augenbrauen tat Aiden es mir gleich und stieg aus.

Dabei musste er sich ziemlich beeilt haben, denn keine fünf Sekunden später öffnete er mir wie ein wahrer Gentleman die Autotür und reichte mir seine große Hand. Zögernd umschloss ich sie mit meinen kalten Fingern und ließ mich sanft nach oben ziehen.

Ich konnte es nicht verhindern, als mein Blick ein weiteres Mal über seinen gut gebauten Körper glitt. Mit dem Anzug wirkte er wie ein normaler Geschäftsmann und doch so bedrohlich.

Mir war klar, dass er und seine Familie in keine legalen Dinge verwickelt waren. Aber ich stand nicht in der Position dies zu wissen. Und umso weniger ich wusste, desto schneller kam ich wieder nach Hause.

„Heute ist Poker-Abend", informierte er mich mit einem kleinen Grinsen auf den vollen Lippen, denn mein Blick war ihm nicht entgangen. Ertappt strich ich mir mein rotes Kleid glatt und warf mir meine langen blonden Haare über die Schulter. „Ich hatte einmal zugesehen, als mein Dad und seine Kumpels das letzten Sommer gespielt haben. Ein bisschen Ahnung habe ich dann wohl doch", schmunzelte ich, während ich die Erinnerung schnell wieder beiseiteschob und meinen Blick über den Parkplatz schweifen ließ.

Überall waren nur teure Autos zu finden. Von Ferraris bis hin zu Bugattis und der Lamborghini durfte natürlich auch nicht fehlen. „Für diese Autos bist du ganz schnell mal 3 Millionen los", lachte ich auf.

„Lesly." Über Aidens plötzlich so ernsten Tonfall überkam mich ein kalter Schauer und ich zog automatisch meine Schultern etwas hoch. Langsam drehte ich mich zu ihm und sah ihm direkt ins Gesicht. Seine Smaragdgrünen Augen waren mit einem Mal ganz weich geworden und seine Hand übte leichten Druck auf meiner Hüfte aus, als er mich etwas zu sich zog.

„Ich weiß, das alles scheint dir ziemlich großartig und schön vor zu kommen. Mit den vielen bunten Lichtern, dem eleganten Kleid und mit der Aufregung. Aber du musst bitte bedenken, dass es hier um Machtspiele geht. Der bessere gewinnt immer."

Etwas überfordert von seinen Worten legte ich meinen Kopf leicht schief und befeuchtete meine Lippen. Kurz räusperte er sich, bevor er mit seiner Rede fortfuhr.

„Die Sache könnte ziemlich schnell aus dem Ruder laufen. Du kennst diese Art von Leben nicht und niemand kennt dich. Für die bist du Frischfleisch. Dadurch, dass du meine Begleitung bist machst du dir automatisch Feinde. Und damit meine ich jetzt die ganzen Frauen." Seufzend verdrehte ich die Augen. „Du musst jetzt nicht erwähnen, dass du wie ein Gott aussiehst." Auf meine Bemerkung schüttelte er bloß schmunzelnd den Kopf.

„Man kann niemanden vertrauen. Nicht einmal denen, die ich meine Freunde nenne. Du spielst immer für dich selbst und heuchelst den perfekten Freundeskreis vor. Das ist in meinem Leben Alltag. Vergiss da drin einfach nicht, dass niemand so ist wie er vorgibt zu sein. Ich werde auf dich aufpassen", versicherte er mir. „Dann werde ich eben die perfekte Begleitung spielen", zuckte ich mit den Schultern, um die Stimmung etwas zu lockern. Meine Gänsehaut verriet mich jedoch, dass mir das ganze nicht so geheuer war. Aiden legte beschützend seinen Arm um meine Hüfte und zog mich mit sich zum Eingang. Heute Nacht musste ich nach seiner Pfeife tanzen.

„Und wehe du verlierst", herrschte ich ihn nochmal an, bevor wir von den ersten Paaren entdeckt wurden. Hoffentlich gibt's auch genug Alkohol, dachte ich mir noch.

 Hoffentlich gibt's auch genug Alkohol, dachte ich mir noch

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Dangerous Love - Ein gefährliches Spiel zwischen Macht und LiebeWhere stories live. Discover now