Kapitel 19

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„Bist du dir wirklich sicher? Die sind nämlich schon sehr teuer", seufzte ich und hielt in meiner rechten Hand ein langes, enges schwarzes Kleid und mit der linken Hand hielt ich das Preisschild fest. „Ein paar tausend. Die tun nicht weh", zuckte Aiden mit den Schultern und lehnte sich mit einem Glas Champagner auf der ledernen Couch zurück. 

Entsetzt ließ ich die Arme neben meinem Körper baumeln und sah ihn böse an. „Für dich mag das vielleicht nichts sein", schimpfte ich. Grinsend schüttelte er den Kopf. „Willst du es denn nicht anprobieren?", fragte er dann. Unsicher sah ich nochmal auf das Preisschild. „Nein, es ist zu teuer", stellte ich dann traurig fest und hängte es wieder zurück.

Stattdessen probierte ich ein Dutzend anderer Kleider, die unter drei tausend Euro kosteten, doch ohne Erfolg. Entweder es war zu lang, zu kurz, nicht anliegend genug, hatte keinen schönen Ausschnitt oder das Muster war einfach zu hässlich. Und wenn es Aiden nicht gefiel nahm ich es erst recht nicht.

Seit gestern Abend sind wir nun schon in Paris. Seinen Vater habe ich nach der Anreise nicht mehr gesehen. Heute war shoppen angesagt, da morgen die Hochzeit stattfinden wird. Immerhin bin ich Aidens verlobte und sollte dementsprechend auch zu der Familie passen. Optisch zumindest.

Als ich das letzte Kleid wieder zurück an den Haken hängte, war Aiden nicht mehr da. Schulter zuckend sah ich mich um. Dabei fiel mir wieder das schöne schwarze Kleid auf. „Ich werde es einmal anprobieren und dann wieder zurück hängen", beschloss ich. Schnell schnappte ich es mir und schlüpfte erneut in die Umkleide.

Der weiche Saum schmiegte sich eng an meine Haut und betonte meine Taille. Der Ausschnitt war nicht zu tief, jedoch betonte er meine Brüste. Das einzige Problem war der Reisverschluss. Ich kam nicht an ihn ran, egal was ich versuchte. Fast fing ich an zu fluchen, als sich plötzlich der Vorhang bewegte.

Aiden schob ihn beiseite, um einzutreten. Ich war so überrascht, dass ich mich gar nicht beschweren konnte. Seine Augen huschten über meinen Körper und blieben für einen kurzen Augenblick an meinem Ausschnitt hängen. Als er mir nun direkt in die Augen sah schluckte ich schwer.

„Brauchst du Hilfe?", fragte er und ich nickte bloß. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm aber so, dass ich uns noch im Spiegel beobachten konnte. Er biss sich auf seine Unterlippe was verdammt heiß aussah. Ich spürte, wie seine warmen Finger über meine Haut streiften, als er mir den Reisverschluss zu machte. Er brauchte verdächtig lange und ich konnte ihm ansehen, dass ihm das Kleid an mir gefiel.

„Wenn du das Kleid nicht willst lasse ich dich hier im Laden alleinstehen. Du siehst bezaubernd aus", flüsterte er in mein Ohr. Eine Gänsehaut überkam mich und ich spürte, wie er näher zu mir trat. „Ich werde es nehmen", sagte ich mit heiserer Stimme und sah mich nochmal im Spiegel an. Es sah so perfekt aus.

„Gut, lass mich noch schnell das Preisschild abmachen, damit ich es gleich zahlen kann", sagte er, nachdem er mir den Reisverschluss wieder geöffnet hatte.

Nachdem wir gezahlt und den Laden verlassen haben konnte ich mir mein breites grinsen nicht verkneifen. Ich war mehr als bereit für die Hochzeit morgen und werde allen die perfekte Verlobte vorspielen. Sein Vater sollte nicht denken, dass ich gefährlich werden könnte. So wie es scheint weiß er nicht, wer ich wirklich bin und das sollte auch so bleiben.

„Morgen wird ein langer Tag. Entspanne dich heute noch. Wie wäre es, wenn du das Angebot vom Hotel annimmst und in das dazugehörige Spa gehst?", schlug Aiden vor, während er mit der Tasche, in der mein Kleid war neben mir her ging. Da konnte ich nicht nein sagen. „Gerne. Was hast du heute noch vor?", fragte ich und merkte, wie neugierig ich schon wieder war.

„Ich werde bei einer wichtigen Besprechung mit meinem Vater und seinen Geschäftspartnern erwartet. Schließlich solle ich eines Tages seinen Platz einnehmen und die Geschäfte leiten", erklärte er und wirkte dabei alles andere als erfreut.

Aufmuntert griff ich nach seiner Hand und verflocht unsere Finger. Diese Geste sollte keinesfalls bedeuten, dass ich ihn liebte. Nein. Ich will ihm zeigen, dass ich da bin. Nachdem er mir seine Geschichte erzählt hatte, konnte ich seine Handlungen viel besser nachvollziehen. Aiden konnte sich nicht aussuchen in welche Familie er hinein geboren wird. Und auch wenn er mich in dieses ganze Schlamassel gebracht hatte und ich vielleicht in größerer Gefahr schwebte als ich dachte, möchte ich trotzdem für ihn da sein.

„Lesly, du wirst morgen meine verlobte sein", machte er nochmal klar und ich nickte. „Mach dir keine Sorgen. Kümmere du dich darum, dass du deinen Vater zufrieden stellst und ich werde die perfekte Frau spielen", lächelte ich und zauberte ihm ein kleines Schmunzeln auf die vollen Lippen.

 Kümmere du dich darum, dass du deinen Vater zufrieden stellst und ich werde die perfekte Frau spielen", lächelte ich und zauberte ihm ein kleines Schmunzeln auf die vollen Lippen

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Dangerous Love - Ein gefährliches Spiel zwischen Macht und LiebeWhere stories live. Discover now