Kapitel 13

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„Musstest du dir diesen kurzen schwarzen Rock und das rote Top anziehen?", fragte Aiden mich nun schon zum dritten Mal. Grinsend zupfte ich an meinem Ausschnitt herum. „Du hast gesagt, dass ich mich sexy anziehen soll", zuckte ich bloß mit den Schultern und grinste ihn zufrieden an. Er verdrehte bloß die Augen und legte seine Hand an meinen Rücken. Ich hatte mir für heute meine blonden Haare gelockt, die nun sanft mein Gesicht umspielten. Auf meinen Lippen trug ich wieder den roten Lippenstift und meine Augen hatte ich dieses Mal etwas stärker geschminkt. Ich nahm mir sogar die Zeit einen grauen Liedschatten aufzutragen. Soweit ich es Aiden ansehen konnte, gefiel es ihm, auch wenn er so tat als würde es das nicht.

Gerade gingen wir eine schmale Gasse entlang, als man schon lautes Gelächter, Gebrülle und das Klirren von Glas hören konnte. Quietschende Reifen und tiefer Bass hallte an den Wänden wider. „Bleib immer an meiner Seite. Josh wird ebenfalls hier sein und ein Auge auf dich werfen", trichterte mir Aiden nochmals ein und ich nickte brav.

„Der liebe Aiden", kam es plötzlich direkt neben mir und ich machte erschrocken einen Schritt zurück. Ein Mann mit tätowiertem Gesicht, blauem Irokesen und Silber überzogenen Zähnen baute sich vor uns auf und funkelte Aiden angriffslustig an.

„Hast du das neueste schon gehört? Joe Profaci wurde vor zwei Tagen erschossen und zerstückelt vor dem Polizeigebäude in New York aufgefunden", grinste er und zeigte uns wieder seine silbernen Zähne. Krankhaft fing er an zu lachen und hielt sich den Bauch. „Es hat Spaß gemacht ihn leiden zu sehen", fuhr er fort und schien sichtlich amüsiert daran zu sein. Geschockt riss ich die Augen auf. „Du hast ihn ermordet?!", rutschte es aus mir heraus und dabei zitterte leicht meine Stimme.

„Ruf 911, ich bin ein Killer!", lachte er übertrieben, streckte seine gespaltene Zunge raus und formte mit seiner tätowierten Hand eine Pistole. Dieser Mann war verrückt. Seine Pupillen waren riesig. Ich war mir sicher, dass er im Moment Dinge sah, die gar nicht hier waren. Drogen waren hier wohl kein Fremdwort. Plötzlich schnellt seine Hand nach vorne und griff nach meiner. Ruckartig zog er mich zu sich und ich konnte gerade noch vor ihm stehen bleiben, bevor ich gegen seine Brust knallte. Sofort beschleunigte sich meine Atmung und ich sah im Augenwinkel, wie Aiden einen großen Schritt auf uns zu kam.

„Zuwachs in der Bonanno Familie also?", flüsterte er und sah mir direkt in die Augen. Ich konnte mein Gesicht in seinen schwarzen Pupillen sehen, so groß waren sie. Dabei vergaß ich, dass er gerade den Namen ansprach, der mir so bekannt vorkam. Seine rauen Finger fuhren über meinen Ring und ich musste die ganze Zeit daran denken, dass mich Hände eines Mörders berührten.

„Wieso wurde uns nicht bescheid gegeben?", wurde er mit einem Mal wütend und spuckte mir während dem Reden mehrmals ins Gesicht. „Aiden", wimmerte ich, als dieser gestörte mein Handgelenk zerquetschte.

„Das ganze ging sehr schnell. Es war für alle eine Überraschung. Und jetzt lass sie los", knurrte er gefährlich und griff nach meinem Arm. Der Typ ließ langsam seinen Blick über mich gleiten und er versuchte nicht zu verstecken, dass ihm gefiel, was er sah. Angeekelt riss ich mich aus seinem Griff und ließ mich etwas hinter Aiden schieben. Seine breiten Schultern nahmen mir die Sicht auf den Mann, was mir nur recht war.

„Schade. Hättest sie mir ruhig mal leihen können", lachte er wieder und ich hörte, wie er auf den Boden spuckte. Angewidert rümpfte ich die Nase und verschränkte unbewusst meine Hand mit Aiden seiner. So fühlte ich mich sicher. „Sie wird meine Frau, also pass auf wie du über sie redest", blaffte Aiden und ich spürte, wie sein Körper sich anspannte. „Schöne Narbe hast du da." Automatisch griff sich Aiden über die Augenbraue. „Verpiss dich, Vince", zischt er bloß und erstach ihn mit seinen Blicken.

War dieser Vince schuld an seinen ganzen Verletzungen? Hatte Aiden mit ihm diese krasse Prügelei? Wundern würde mich das jetzt nicht mehr.

„Ist ja gut, ist ja gut", grunzte Vince amüsiert und lehnte sich etwas zur Seite, um mich ansehen zu können. „Man sieht sich süße", grinste er breit und leckte sich mit seiner gespaltenen Zunge über die Lippen. Gleichzeitig zog er etwas an seinem Augenbrauen Piercing und checkte mich wieder mit seinen gruseligen Augen ab. „Hoffentlich nicht", zischte ich und stellte mich nun ganz hinter Aiden. Lachend verabschiedete er sich von Aiden und gesellte sich zu einer Gruppe Mädels, die eindeutig zu viel Alkohol hatten.

„Alles okay?", fragte Aiden mich besorgt und nahm mein Gesicht in beide seiner großen Hände. Ich kam mir gerade vor wie eine zerbrechliche Vase, die Aiden versuchte zusammen zu halten. Leicht nickte ich. „Hat er wirklich jemanden umgebracht?", flüsterte ich und traute mich nicht in seine Augen zu sehen. Ich kam mir mit einem Mal ganz dumm vor. Ich passte wirklich nicht in seine Welt und war ihm nur ein Klotz am Bein.

Stumm musterte er mich und zog mich unerwartet in eine feste Umarmung. „Ich hätte dich in diese ganze Sache nicht hineinziehen sollen", entschuldigte er sich indirekt. Immer noch an seine harte Brust gedrückt lauschte ich seinem regelmäßigen Herzschlag. „Jetzt ist es ja zu spät", meinte ich und ließ mich tiefer in seine Arme fallen. „Ich bin dir eine Erklärung schuldig", sagte er mit fester Stimme und schob mich sanft von sich weg. „Du bist mir meine Freiheit schuldig", ergänzte ich und durchbohrte ihn mit meinen blauen Augen. Aiden nickte bloß.

„Mancuso! Schluss mit der Schmuserei, du bist dran!", rief sein Halbbruder Josh und zwinkerte mir belustigt zu. Grinsend schüttelte ich den Kopf. „Bist du dir sicher, dass ich dich alleine lassen soll?", fragte er mich und kramte in seiner Lederjacke nach seinem Schlüssel. „Ja, Josh wird ja so lange auf mich aufpassen", beruhigte ich ihn und schenkte ihm ein Lächeln.

Widerwillig akzeptierte er meine Aussage und versprach mir, dass er dieses Mal gewinnen würde. Und ich musste ihm versprechen, dass ich mich nicht in die nähe von diesem Vince begab. Das musste er mir aber nicht zweimal sagen.

 Das musste er mir aber nicht zweimal sagen

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(falls ihr Fehler findet, i am sorry. es ist halb eins und ich war gerade im schreibfluss. irgendwann werde ich diese geschichte wahrscheinlich auf fehler überprüfen und überarbeiten.)


Dangerous Love - Ein gefährliches Spiel zwischen Macht und LiebeWhere stories live. Discover now