Kapitel 7

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'LOS'

Und schon fahre ich schnell los und lasse einige meiner Konkurrenten hinter mir.

Jetzt gibt es nur noch mich, das Rennen, mein Baby und Tyler den ich besiegen möchte.

Die Strecke die zurückgelegt werden muss beträgt zwei Kilometer. Einen Kilometer hin und einen Kilometer zurück.

Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass das möglich ist, bin ich schon nach 700 Metern unter den besten fünf Fahrern (es treten ungefähr fünfzehn Leute an) und die restlichen zehn sind deutlich hinter uns.

Ich hätte nicht erwartet, dass ich bei meinem ersten Rennen schon so gut abschneiden würde, wenn ich mich mal eben selbst loben darf.

Da hat sich das fahren in den Ferien wohl doch gelohnt und die Kurzstrecken die ich manchmal oder auch ein paar Mal öfter mit 'etwas' zu hoher Geschwindigkeit gefahren bin.

So jetzt noch 500 Meter und ich komme am Ziel an.

Ich bin mittlerweile an der Spitze, gleichauf mir Tyler, angekommen welcher mir nur einen ungläubigen Blick zuwirft. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, dass ich auch gut fahren kann, wie könnte er auch wenn nicht einmal ich es wusste.

Ich habe alle anderen bis auf ihn überholt und mit ihm liege ich sogar gleich auf.

Jetzt nicht übermutig werden Klea, du könntest es schaffen zu gewinnen oder zumindest für ein Unentschieden zu sorgen. Also konzentrier dich, vergiss Tyler und die anderen für den Moment denk nur an das Gefühl welches du hast, wenn du fährst, genieße es und fühle dich einfach frei. spricht mir meine innere Stimme zu. Hätte nicht gedacht, dass sie zu mir auch mal nett sein kann.

Doch ihre Worte funktionieren tatsächlich.

Ich konzentriere mich aufs fahren und auf den mir entgegenkommenden Wind.

Gleich bin ich am Ziel. Nur noch 50 Meter.

40 Meter

20Meter

10 Meter

5 Meter

Geschafft.

"Unglaublich, habt ihr das gesehen Leute? Die Kleine hier hat mit Tyler ein Unentschieden gemacht." kommentiert der Kommentator das Ganze.

Ich habe also ein Unentschieden mit Tyler? Da wird aber jemand geschockt sein, ach ist es nicht herrlich, wenn andere Leute weniger von dir erwarten und du ihnen dann durch solche Taten einmal kräftig ins Gesicht spucken kannst.

Nachdem auch die anderen fertig mit dem Rennen waren bekam ich erstmal die Hälfte vom Preisgeld, die andere Hälfte bekam Tyler und ich muss schon sagen, so ein Preisgeld ist nicht gerade wenig.

Gerade als ich nachzählen wollte wie viel Geld es genau ist, kam Tyler auf mich zu gefolgt von dem Rest der Truppe.

Erkennen können sie mich nicht, da ich den Helm immer noch aufhabe.

"Also da wir beide ja ein Unentschieden hatten, haben wir beide gewonnen." fängt Tyler an als er vor mir zum Stehen kommt.

"Deshalb würde ich jetzt gerne meinen Gewinn einlösen und wissen wer du bist."

Ach stimmt, die Wette. Also gut dann zeige ich ihm doch mal wer ich bin, das hatte ich schließlich sowieso vor.

Ich nehme ganz langsam meinen Helm ab und schüttle, wie schon gestern in der Schule, meine Hüftlangen blonden Haare aus und gucke ihm mitten in seine grünen Augen in denen sich gerade Verwirrung wiederspiegelt.

"Also Tyler" Ich betone seinen Namen besonders, da ich ihn ja kenne und er mich eigentlich auch, nur war er sich zu fein dafür mir seine Aufmerksamkeit zu schenken, als ich mich ihm gestern vorstellen wollte. "Wie es aussieht interessiert es dich jetzt doch wie ich heiße"

Jayden und Dylan schauen mich geschockt und mit großen Augen an, doch die zwei ignoriere ich geflissentlich, denn auf ein Drama kann ich gerade sehr gut verzichten.

"Du bist das?" fragt mich Tyler fassungslos.

"Jap Tyler, genau die. Ich bin Klea Cooper, einzige Person die sich nicht von euch herum schubsen lässt, habe gerade die meisten von euch besiegt. Ist das nicht ein herrliches Gefühl?" bei der Erwähnung meines Namens werden Tylers Augen groß und er schaut mich mit einem geschockten Blick an, bevor er mit Kyle einen Blick austauscht. Was haben die denn jetzt für ein Problem?

Bestimmt haben die anderen darüber gesprochen, wie nervig du bist, da du ihnen immer in die Quere kommst und die beiden dich gerade zum ersten Mal als deren 'Gegnerin' gesehen haben. Deshalb gucken sich die beiden so an.

Wow, ich gebe es ja nur ungerne zu, aber ich glaube meine innere Stimme hat gerade recht gehabt. Ich bin Sprachlos und das Ganze ohne eine Beleidigung.

Natürlich habe ich Recht, einer muss hier ja das Denken übernehmen und da du das nicht machst, mache ich es halt. Außerdem werden sie sich bestimmt nicht so angucken, weil sie von deiner Ausstrahlung begeistert sind. Denn so etwas besitzt du schließlich nicht.

Okay, das mit dem nicht beleidigen nehme ich dann mal zurück

Zurück im hier und jetzt sehe ich, dass mich alle komisch ansehen. Wie lange war ich bitte in Gedanken dabei mit mir selbst zu reden.

Zu lange du Freak

Geflissentlich ignoriere ich meine innere Stimme jetzt mal und stelle Tyler nun meine Gewinnerfrage.

"So jetzt hast du deine Frage beantwortet bekommen und da auch ich gewonnen habe, wirst du mir jetzt antworten."

Gespannt blickt er mir nun wieder in die Augen.

"Ist es wirklich so schwer seinen Hosenstall zu schließen? Ich meine das muss es ja sein, immerhin ist deiner offen." frage ich ihn gespielt besorgt und die Blicke der Jungs Unbezahlbar Haha. Damit haben sie jetzt wohl nicht gerechnet, Tja ich kann auch schlagfertig sein, wer hätte das gedacht? So wie es scheint nicht, denn obwohl alle geschockt sind, können sich viele das Lachen nur gerade eben verkneifen.

Gerade als Tyler antworten möchte, wird er von Jayden unterbrochen.

"Klea so redest du nicht mit uns und jetzt komm mit, wir müssen reden!" so leicht werde ich es ihm nicht machen.

"Das geht leider nicht Jayden, denn ich muss jetzt nach Hause. Es ist schon ziemlich spät und ich muss morgen früh raus, wegen Schule und so. Deshalb verabschiede ich mich jetzt von euch. Ihr solltet auch lieber gehen, denn soweit ich weiß müsst ihr morgen auch in die Schule."

Damit setze ich mir wieder meinen Helm auf, setze mich auf mein Motorrad und fahre los.

~*~

Zu Hause angekommen ziehe ich mich direkt aus, einen Schlafanzug an und lege mich in mein Bett. Ein letzter Blick auf die Uhr verrät mir das wir schon 3:48 Uhr haben. Na toll und morgen muss ich wieder früh aufstehen. Doch es hat sich gelohnt und morgen nach der Schule werde ich so wie ich Jayden kenne, was ziemlich gut ist, Besuch bekomme.

Mit den Gedanken an das Rennen vorhin und an Jaydens Reaktion Morgen schlafe ich ein. Morgen wird definitiv ein anstrengender Tag sein.

All is coming backWhere stories live. Discover now