Kapitel 33

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"Warum?" das ist das einzige was mich gerade interessiert. "Warum habt ihr es mir nicht schon eher gesagt? Warum bin ich nicht weiterhin mit euch aufgewachsen? Warum wurde ich weggegeben?" frage ich die beiden leise. "Warum?" Noch eine Frage, wieso können die beiden mir heute nicht einmal direkt antworten? Ich habe die Antworten verdient, es ist schließlich mein Leben!

Seufzend beginnt jetzt Tyler zu reden. "Klea, wir wissen das alles doch auch nicht. Wir wissen genauso viel wie du, das ist ja das Problem. Als wir hergezogen sind, wussten wir nicht einmal, dass du Du bist. Also ich hoffe du weißt wie ich das meine. Wir haben zwar vermutet das du unsere kleine Kacy bist, aber genau wussten wir das auch nicht, erst als ich dich damals an der Klippe belauscht habe. Bis zu diesem Zeitpunkt, wussten wir auch nichts davon, dass du deine Erinnerungen verloren hast."

Sie wussten nichts davon? Aber Moment mal...

"Kacy? Ihr habt mir diesen Spitznamen gegeben?"

"Ja, so haben wir dich immer genannt als wir noch klein waren, du erinnerst dich noch an den Namen?" fragt mich Kyle hoffnungsvoll.

"Nein nicht wirklich, aber ich habe eine Kette mit diesem Namen als Anhänger." Erkläre ich.

"Ach die Kette. Tyler weißt du noch, wie es zu dieser Kette kam?" wendet Kyle sich jetzt belustigt an Tyler.

"Wie könnte ich diesen chaotischen Tag nur vergessen." Entgegnet Tyler.

"Weißt du Klea, die Kette haben wir dir zu deinem fünften Geburtstag geschenkt und sehr viel im Haus geholfen, damit wir sie uns leisten können. Wir haben in der Schule ein Mädchen gesehen, die ein Armband mir ihrem Namen hatte und so kam dann die Idee, dass wir dir eine Kette schenken wollten, weil das Mädchen ein Armband hatte und wir dir etwas Besonderes schenken wollten was keiner hat. An diesem Tag haben wir sie also eine Kette mit deinem Spitznamen gebastelt, allerdings sah diese echt schrecklich aus. Unsere Bastelkünste waren echt nicht die besten. Mum und Isabella wollten abends in die Stadt und haben uns mitgenommen, weil du und Dad auf einem Vater-Tochter-Tag war und Stefen auf Geschäftsreise war. In der Stadt haben wir dann in einem Juwelier eine Namenskette gesehen und nach langem überreden haben wir es dann geschafft unsere Mütter dazu zu bringen uns diese Kette mit deinem Spitznamen zu kaufen. Als wir dann wieder zu Hause waren, konnten wir die selbstgebastelte Kette nicht mehr finden. Am nächsten Tag, also an deinem Geburtstag, kamst du dann mit unserer gebastelten Kette in die Küche und hast gesagt sie ist die schönste die du je gesehen hast und wolltest sie nicht mehr abnehmen, obwohl sie wirklich grässlich war, fandst du sie toll. Nachdem wir dir dann die richtige Kette geschenkt haben, hast du uns dann gesagt, dass du die Kette immer bei dir behältst, die andere für dich aber trotzdem wichtiger ist, weil wir sie selbst gemacht haben. Du glaubst gar nicht, wie glücklich du uns damit gemacht hast, obwohl wir die Kette von uns selbst gesehen haben." Schwelgst Kyle lächelnd in Erinnerungen.

Man kann sich gar nicht vorstellen wie sehr ich mir gerade meine Erinnerungen wieder wünsche.

"Kacy ist alles okay? Du siehst irgendwie traurig aus, wieso denn? Die Erinnerung ist doch schön." Fragt mich Tyler verwirrt.

"Die Sache ist nur die, dass ich mich daran nicht erinnern kann. Das ist es was ich mir immer mit am meisten gewünscht habe. Meine Erinnerungen." Teile ich den beiden traurig mit. "Aber die sind weg, deshalb möchte ich so viel über meine Vergangenheit herausfinden wie es geht. Deshalb möchte ich euch noch eine Sache fragen, wisst ihr wenigstens wieso ich bei Dave und Sophia aufgewachsen bin statt bei euch, obwohl ihr doch noch lebt?"

"Das einzige was wir wissen, ist dass es angeblich zu gefährlich für dich war bei uns zu bleiben und es so für uns alle sicherer war."

Lügen Wahrheit werden lassen, das ergibt jetzt Sinn. "Ich glaube ich weiß wieso es zu gefährlich war. Ich bekomme seit den letzten Wochen immer so Nachrichten und die sind nicht gerade nett, ich glaube das alles zusammenhängt. Die Person die mir die Nachrichten schreibt, kennt glaube ich die Wahrheit und ihr gefällt nicht, dass ich noch lebe." Beichte ich den beiden noch leise.

All is coming backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt