Kapitel 22

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Heute ist Freitag, das ist auch einer der Gründe warum ich ziemlich gute Laune habe. Erstens habe ich nach der Mittagspause nur noch zwei Stunden Kunst und zweitens ist morgen Samstag uns somit Familienfest, auf dem ich Claire endlich wiedersehe. Ich vermisse sie echt.

Jayden ist heute nicht in der Schule, weil es ihm nicht 'gut' geht. Oft schwänzt er nicht, weil es Tante Leila auffallen würde und sie duldet das nicht. Deshalb sagt er zwei, dreimal im Jahr, dass es ihm nicht gut geht und dann glaubt Tante Leila ihm. Woher ich weiß, dass er nur so tut und nicht wirklich krank ist, ist ganz einfach. Ich bekomme morgens immer eine Nachricht, in der er mir ganz viel Spaß in der Schule wünscht. Das ich nicht lache. Aber selbst das kann mir meine gute Laune heute nicht verderben, weshalb mich Jake auch geradezu gefühlten tausensten Mal fragt, ob mit mir auch wirklich gut geht.

"Mensch Jake, du fragst mich das jetzt schon zum tausensten Mal und meine Antwort hat sich nicht geändert. Mir geht es hervorragend, wirklich." Antworte ich ihm genervt.

"Ist ja schon gut, ich höre ja schon auf zu fragen." Beschwichtigt er mich mit hochgehobenen Händen, was mich zum kichern bringt.

"Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass morgen wieder ein Familientreffen stattfindet und Claire und ich uns schon einen Racheplan für Jayden ausgedacht haben?" frage ich ihn, lasse ihm allerdings keine Zeit zum antworten und führe meinen Monolog einfach fort, was Jake aber schon von mir kennt, schließlich halte ich öfter mal solche Monologe. "Jedenfalls freue ich mich riesig auf morgen, denn dann sehe ich Claire endlich wieder. Obwohl meine Eltern haben sich ziemlich merkwürdig benommen, als ich mit ihnen darüber gesprochen habe, dass ich mir wünsche, dass Claire heute schon kommen würde. Denkst du sie verschweigen mir irgendetwas diesbezüglich? Egal, ich werde es schon noch erfahren. Jedenfalls wird unsere Rache für Jayden ziemlich lustig, zumindest für uns, für ihn wird es nicht so schön werden, aber das hat er verdient! Niemand sollte sich mit Claire oder mir anlegen und mit uns im Doppelpack schon gar nicht. Ach er wird schon sehen, was er davon hat, aber du darfst ihm nichts sage okay? Gut. Wie dem auch sei, ich freue mich schon so sehr auf morgen." Beende ich meinen Monolog.

"Fertig?" fragt mich Jake nach einigen Sekunden und bezieht sich dabei auf meinen Monolog.

"Fertig." Antworte ich.

"Gut. Jayden tut mir jetzt schon leid, denn auch wenn ich nicht weiß, was er beim letzten Mal mit euch gemacht hat, weiß ich, dass eure Rache nicht harmlos sein wird. Du musst mir nachher unbedingt sagen was passiert ist und lass ja nicht die interessanten Stellen weg, okay?" am Anfang hört man noch, dass er wirklich Mitleid mit Jayden hat, doch am Ende merkt man, wie schadenfroh er eigentlich ist.

"Ich werde dir alles haarklein erzählen." Versichre ich ihm.

"Perfekt. Ich denke wir sollten uns langsam mal auf den Weg machen, denn es klingelt sofort." Wie als hätte Jake es mit seinen Worten heraufbeschworen, klingelt es in exakt diesem Augenblick und wir machen uns beide auf den Weg zu unserem nächsten Fach, dass wir leider nicht zusammen haben.

~*~

In Kunst haben wir an unseren Bildern, die besondere Momente in unserem Leben festhalten und darstellen sollen gemalt und ich habe mich wieder in meiner Zeichnung verloren, es war echt schön.

Naja jedenfalls haben Jake und ich uns an meinem Spind getroffen oder besser gesagt hat er dort auf mich gewartet und jetzt laufen wir gemeinsam zu meinem Motorrad als mich Jakes Worte dazu bringen anzuhalten und ihn anzugucken.

"Meintest du nicht, dass Claire erst morgen kommt und auch das deine Eltern sich heute Morgen komisch verhalten haben? Nun ich glaube ich weiß jetzt wieso. Ich geh dann mal, wir sehen uns." Mit diesen verwirrenden Worten lässt er mich einfach stehen, nachdem er in die Richtung von meinem Motorrad gezeigt hat und geht zu seinem Bruder.

Immer noch verwirrt schüttle ich meinen Kopf und wollte gerade weiter zu meinem Motorrad gehen, als ich eine Person dort stehen sehe.

"Claire!" schreie ich über den ganzen Schulhof und renne auf sie zu. Bei ihr angekommen springen wir uns erstmal in die Arme und umarmen uns lange.

"Ich hab dich auch vermisst Klea, süße." Antwortet mir Claire lachend.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe dich wieder zu sehen, aber ich dachte ihr kommt erst morgen, was machst du schon hier?" frage ich meine Lieblings Cousine.

"Es sollte eine Überraschung für dich sein, dass wir schon heute kommen. Außerdem müssen wir unsere Rache noch etwas genauer planen. Das Juckpulver und die Kalkwachsstreifen habe ich schon besorgt und liegen zu Hause griffbereit." Flüstert sie mir verschwörerisch zu und ich kann mir ein schadenfrohes Auflachen nicht unterdrücken.

"Aaaa, ich freue mich so dich jetzt schon zu sehen, dann haben wir noch einen Tag länger Zeit bis ihr wieder gehen müsst." Freu ich mich.

"Ach süße wir haben noch so viel mehr Zeit als du glaubst, denn Überraschung wir ziehen wieder hier her." Verkündet Claire die tollsten Neuigkeiten des Jahres.

"Echt jetzt, aber wieso?" frage ich voller Freude.

"Naja, also Mum und Dada hatten es schon länger in Erwägung gezogen wieder her zu kommen und jetzt hat Dad ein Angebot bekommen. Er hätte dann sowieso hierherziehen müssen und meine Schule stellt auch kein Problem dar, schließlich steht sie wegen einem Rohrbruch oder sowas unter Wasser, aber das habe ich dir letztens ja schon gesagt. So führte eins zum anderen und Tada, hier bin ich." Erklärt sie mir in einem Monolog. Monologe scheinen echt in der Familie zu liegen, aber was solls.

"Das ist so toll, ich glaub es nicht. Dein ernst? Ich freu mich so sehr." Freue ich mich.

"Ja mein ernst." Antwortet sie lachend.

"Lass uns jetzt erstmal nach Hause fahren und danach müssen wir noch mit Tante Leila reden, damit sie uns diese Nacht Zugang zu Jays Zimmer besorgt, schließlich ist sie eine wichtige Komplizin." Teile ich ihr meinen Plan mit.

"So machen wir es, Jayden hätte sich beim letzten Mal wirklich jemand anderes für seine Streiche nehmen sollen, unsere anderen Cousins zum Beispiel. Doch das er ausgerechnet seine einzigen Cousinen ausgesucht hat, wird ihm zum Verhängnis werden." Prophezeit Claire.

"Du sagst es Cousinchen!" stimme ich ihr zu und damit machen wir uns beide lachend auf den Weg zu mir, damit wir unseren Plan vorbereiten können.

All is coming backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt