All is coming back

Kapitel 39 - Kyle

Kyle P.o.V.

"Es ist so schön einfach hier zu sitzen und sich über nichts Gedanken machen zu müssen. Es gibt keinen James mehr, keine Nachrichten und ich muss nicht mehr mit dem Gedanken leben, dass meine Familie bei dem Autounfall gestorben ist." Lächelnd streckt Klea ihren Kopf in Richtung Sonne.

Sie hat absolut Recht, wir müssen uns um nichts mehr Gedanken machen, wir können uns jetzt einfach entspannen und auf normale Sachen konzentrieren. Genau das machen wir auch gerade, einfach entspannen.

Klea und ich sitzen gerade auf unserer Hollywoodschaukel im Garten und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Wir haben heute den ganzen Tag zusammen verbracht, ein Bruder-Schwester-Tag, schließlich haben wir sehr viel Zeit nachzuholen und damit haben wir heute angefangen. Wir haben zusammen einen Film angeguckt, waren Eis essen, sind am Strand schwimmen gegangen und haben über alles Mögliche geredet, es war und ist echt schön mit meiner kleinen Schwester Zeit zu verbringen. Das hat mir in den letzten Jahren ganz schön gefehlt, wie ich heute gemerkt habe. Deswegen werden wir das Ganze jetzt auch nachholen, wenn sie nicht gerade auf Milo aufpassen muss, sich mit Tyler trifft oder ich mich mit Claire treffe. Apropos Claire, Klea hat mich den ganzen Tag noch nicht auf meine Beziehung angesprochen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das noch kommt. Ist es normal, dass ich mich etwas vor meiner kleinen Schwester fürchte, was ihre Reaktion angeht, obwohl Claire mir schon gesagt hat, dass sie es gut aufgenommen hat?

"Weißt du Kyle, ich finde es echt schön Zeit mit meinem großen Bruder zu verbringen. Es war echt scheiße die letzten Jahre zu denken, dass du Tod bist. Ich habe euch schrecklich vermisst. Klar, die anderen waren immer für mich da und sind jetzt auch ein Teil meiner Familie, aber sie konnten alle nicht vollständig nachvollziehen, wie es sein muss die eigenen Eltern, den Bruder und seine ganzen Erinnerungen zu verlieren. Wie denn auch, sie haben es nicht durchmachen müssen. Sie waren zwar für mich da, aber ein Teil fehlte trotzdem. Ihr. Immer wieder zu Träumen, wie ihr sterbt, wie du nicht reagiert hast, als ich dich gerufen habe war furchtbar. Ich weiß nicht, wie es für dich war, du wusstest, dass ich noch lebe, aber nicht mehr bei euch sein konnte und es war für euch bestimmt auch nicht leicht, aber für mich war das Schlimmste, das ich mich nicht einmal mehr daran erinnern konnte, wen ich da genau verloren habe. Meine Familie klar, aber wer meine Familie war, was wir schon erlebt haben oder auch nicht. Als dann vor ein paar Monaten langsam Erinnerungsstücke wiederkamen, konnte ich sie erst nicht einordnen, aber als ich dann die Wahrheit herausgefunden habe, war alles klar und als bei dem Unfall alles wiederkam, hätte ich trotz der Situation nicht glücklicher sein können. Ich wollte dir das nur alles mal sagen, denn ich finde einfach, dass du wissen solltest, wie es für mich war zumindest die Zusammengefasste Version, alles bis ins kleinste Detail würde zu lange dauern."

Nachdem mir Klea all dies gesagt hat, sieht es so aus als ob es sie befreit hätte all das zu sagen und mir tut es auch gut zu wissen, wie die letzten Jahre für sie waren, auch wenn es gleichzeitig schwer ist zu wissen, wie schwer es für sie war.

"Mir ging es auch nicht viel anders, klar du dachtest, dass wir Tod sind und das ist noch viel schlimmer, aber auch ich habe meine kleine Schwester, meine beste Freundin an dem Tag verloren, wenn auch mit dem Wissen, das du noch lebst. Aber du warst plötzlich weg ohne, dass ich dir Tschüss sagen konnte, alles was man mir gesagt hat war es wäre für dich besser so. Für Tyler und mich ist mit dieser Nachricht eine Welt zerstört worden, unsere perfekte Welt. Unsere kleine Prinzessin, die wir vor den bösen Jungs beschützt haben und die uns immer glücklich gemacht hat wurde uns weggenommen. Gerade haben wir noch gespielt und wurden Blutsgeschwister und im nächsten Moment hatte sich alles verändert. Erst als Lacy geboren wurde und wir sie beschützten konnten, wurde es wieder etwas normaler, aber du hast immer noch gefehlt. Tyler und ich haben so viele Geschichten entwickelt als Grund warum du weg warst und wir haben sehr oft Detektiv gespielt, dich aber nie gefunden. Als ich dich dann in der Schule gesehen hab, habe ich dich erst nicht erkannt, aber als ich dann deinen Namen kannte, ich glaube ich bin Tyler noch nie mehr auf die Nerven gegangen. Ich habe versucht ihn zu überzeugen, dass du du bist und als wir dann die Bestätigung hatten, war ich so unglaublich glücklich. Ich habe versucht mich mit dir anzufreunden und eine Verbindung zu dir herzustellen, damit du mich auch erkennst, denn ich wusste ja erst nicht, dass du deine Erinnerung nicht mehr hattest. Aber jetzt bin ich so erleichtert und glücklich darüber, dass ich dich wiederhabe und du uns deine Erinnerungen, auch wenn der Weg hierhin nicht gerade einfach war."

Lange sagt niemand von uns beiden ein Wort wozu auch, es wurde gerade alles gesagt. Klea wieder bei mir zu haben ist das Beste was mir passieren konnte, denn auch wenn ich es nie gesagt habe, war der Anblick wie Tyler mit Lacy gespielt hat nicht immer leicht für mich. Es hat mich immer daran erinnert, dass ich keine Zeit mit Klea verbringen konnte, dass Lacy für mich auch wie eine Schwester ist und ich für sie ein Bruder, spielt dabei keine Rolle.

"Kyle, alles okay?" fragt Klea mich vorsichtig.

"Ja, wieso auch nicht?" frage ich sie verwirrt.

"Ich habe gerade fünfmal deinen Namen gesagt und du hast nie reagiert." Erklärt mir meine kleine Schwester.

"Oh sorry, ich war nur in Gedanken, was wolltest du mir denn sagen?"

"Ich wollte dir nur sagen, dass ich noch eine Sache mit dir besprechen muss. Claire." Sagt Klea. Habe ich es nicht gesagt. Bitte lass es gut ausgehen." Ich will dir eigentlich nur sagen, dass ihr gut zusammenpasst und ich euch viel Glück wünsche. Aber eines muss ich dir noch sagen, Claire habe ich es auch schon gesagt. Wenn du ihr oder sie dir wehtut, tue ich demjenigen auch weh, denn ihr seid beide meine Familie. Ansonsten halte ich mich aus euren Streitereien raus, ich will da nicht mit reingezogen werden." Stellt sie klar. Also damit komme ich klar, das ist besser gelaufen als gedacht.

"Das wird nicht passieren kleine, dafür liebe ich sie zu sehr und sollten wir mal streiten gehe ich lieber zu Tyler und ziehe ihn damit rein." zwinkre ich ihr zu.

"Damit komm ich klar und jetzt lass uns Pizza bestellen, ich habe Hunger und schon lange keine Pizza mehr gehabt."

"Na dann sollten wir das schnell ändern, lass uns mal fragen, ob Tyler und Lacy auch eine wollen, Tyler hat nach deren Bruder-Schwester-Tag bestimmt riesigen Hungen, so viel Energie wie Lacy hat."

"Okay machen wir das, aber bevor wir das machen, beende ich unseren Bruder-Schwester-Tag mit den passenden Worten. Ich hab dich lieb großer Bruder." Noch ein Küsschen auf die Wange und schon rennt sie los in Richtung Haus und lässt mich lächelnd und alleine zurück.

"Ich dich auch kleine."