Kapitel 37 - Tyler

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Tyler P.o.V.

Dieses Mädchen ist so anders als andere, ich meine, da kommt deine ganze Familie her, zum Teil auch von weiter weg, nur um dich nach Jahren wiederzusehen und Klea schafft es doch tatsächlich zu verschlafen. Ich wette, hätte Noah sie vorhin nicht angerufen, würde sie immer noch schlafen. Irgendwo kann ich Klea aber auch verstehen, denn so wie ich sie kenne, war sie gestern Abend so nervös, dass sie erst ganz spät eingeschlafen ist und deswegen heute Morgen ihren Wecker nicht gehört hat.

Immerhin ist sie jetzt auf dem Weg hierhin, Klea hat sich vorhin aber in ihrer Hektik bestimmt noch einen blauen Fleck zugezogen. Klea ist einfach unverbesserlich.

Der Rest ihrer Familie, welcher pünktlich um elf Uhr hier war steht jetzt überall im Garten verteilt, während Kleas Cousins, Claire, Kyle und ich, sowie Kaitlynn, Liv, Mace und Connor bei dem Buffet stehen, welches extra für heute gemacht wurde.

Liv und Kaitlynn sind vierzehn und neunzehn und Mace und Connor fünfzehn und dreiundzwanzig. Die vier sind Cousinen und Cousins von Kyle und Klea, die Klea gleich kennenlernen wird.

Gerade sind die Zwillinge Ryan und Zayn dabei Geschichten zu erzählen, bei denen immer etwas passiert ist, nachdem einer aus der Familie zu spät gekommen ist. Als Noah gerade dazu ansetzen möchte, sich zu verteidigen, weil gerade eine Geschichte über ihn erzählt wurde, klingelt mein Handy. Da ich davon ausgehe, dass das Klea ist, die etwas vergessen hat und deshalb später kommt, gehe ich ohne zu gucken ran. Jemand anderes kann es auch eigentlich nicht sein, denn meine Familie ist hier und unsere Freunde wollten uns heute in Ruhe lassen.

"Hallo?" frage ich ins Handy, denn wenn es doch jemand anders sein sollte, wollte ich mich nicht zum Affen machen, wenn ich mit irgendeiner süßen Begrüßung dran gehen würde, dass wäre nämlich peinlich.

Aber als ich keine Antwort bekomme, gucke ich kurz nach wer mich angerufen hat, aber mir wird nur bestätigt das Klea angerufen hat.

"Klea?" frage ich nochmal und ziehe so die Aufmerksamkeit der anderen auf mich, doch statt eine Antwort von Klea zu bekommen höre ich eine andere Stimme und jedes Wort von dieser Person lässt mehr Farbe aus meinem Gesicht weichen und die Anderen wegen meiner Reaktion immer ratloser gucken.

"Dieses Mal gibt es keine Möglichkeit für dich hier herauszukommen kleine Klea, dein Daddy kann nicht wieder eine Lüge für dich erfinden, denn bis dich jemand hier findet, bist du schon längst verblutet. Dieses Mal wirst du nicht überleben und dein Vater wird dafür leiden, dass ich wegen ihm im Gefängnis hocken musste." Ich hab genug gehört, schnell kläre ich die anderen auf und sage was sie tun sollen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren, Klea braucht Hilfe!

"James hat Klea auf dem Weg hierher abgepasst und irgendwas mit ihr gemacht, ich glaube von der Straße abgedrängt. Kyle, Jayden, Ryan und Zayn ihr fahrt die Hauptstraße entlang und sucht sie dort. Noah, Claire und ich nehmen den nicht so befahrenen Weg. Connor und Kaitlynn ihr müsst, ihr müsst Logan und Sophia sagen, dass James Klea gefunden hat und das wir schon losgefahren sind. Mace und Liv, ihr passt bitte auf die Kleinen Milo, Lacy, Lee und Runa auf, wenn hier gleich alles drunter und drüber läuft. Haben das alle verstanden? Dann los!" Mit diesen Worten setzen wir uns alle in Bewegung. Claire, Noah und ich steigen schnell in mein Auto und fahren los, denn wir haben keine Zeit zu verlieren.

Claire sitzt hinten im Auto und die Tränen fließen ununterbrochen ihre Wangen runter, aber in mir sieht es auch nicht besser aus, die Angst um Klea ist einfach zu groß. Falls Klea diesen Weg gefahren ist, worauf ich innerlich hoffe, dann müssten wir sie gleich sehen, denn wir haben ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt und das würde mit der Zeit des Anrufes übereinstimmen.

Noah telefoniert gerade mit Zayn, sodass wir allen direkten Bescheid wissen, wenn jemand sie gefunden hat.

"Guckt mal links, das muss sie sein!" schreit Claire plötzlich und sie hat recht, links sieht man ein Auto auf dem Dach liegen.

Scheiße!

Schnell fahre ich dort hin und kaum steht das Auto, springe ich raus und renne auf Klea zu. Bitte lass es nicht zu spät sein.

Claire rennt mir nach und Noah auch, aber der sagt erst noch schnell den anderen, dass wir sie gefunden haben und ruft noch den Krankenwagen, so wie es abgemacht war.

Die dem Auto angekommen, bleibt mir erstmal die Luft weg. Überall ist Blut und in Kleas Armen, Meinen und überall stecken kleine Glassplitter von den Scheiben drin. Ihre Augen sind geschlossen. Nein, das darf nicht sein!

"Noah, hilf mir sie aus dem Wagen zu bekommen." schreie ich ihn panisch an.

Zusammen versuchen wir sie da raus zu holen und nachdem wir es mit etwas Kraft geschafft haben, weil ihre beine festgesteckt haben, legen wie sie vorsichtig auf dem Boden ab, ihr Kopf liegt in meinem Schoß. Noah ist gerade dabei Claire in den Arm zu nehmen und versucht sie zu beruhigen, aber auch ihm laufen stumm die Tränen über die Wange, genau wie bei mir. Es ist schrecklich Klea hier so zu sehen. Ich muss sie dazu bekommen ihre Augen zu öffnen!

"Klea!" spreche ich eindringlich, aber auch panisch auf sie ein und klatsche ihr mit meiner Hand leicht auf ihre Wange, aber sie bewegt sich immer noch nicht. "Klea!"

Leicht öffnet Klea ihre Augen und sucht damit die Gegend ab, bis sie bei meinen Augen stehen bleibt. "Klea, du musst wach bleiben, Hilfe ist unterwegs." Sie darf ihre Augen nicht mehr schließen. Ihre Lippen bewegen sich minimal und leise kommen ihre Worte an mein Ohr, bevor sie lächelt und ihre Augen wieder zufallen.

"Ich hab meine Erinnerungen zurück."

"Nein, Klea bleib wach, du musst wach bleiben, hörst du mich nicht?" schreie ich sie an und ziehe sie noch näher zu mir.

Von weiter weg dringen die Sirenen des Krankenwagens an mein Ohr. Du wirst das schaffen Klea!

Jayden, Ryan, Zayn und Kyle sind mittlerweile auch hier und auch sie weinen alle.

Die Sanitäter nehmen Klea vorsichtig von meinem Schoß und legen sie auf eine Liege, schnell bringen Sie sie in den Krankenwagen und fahren los. Klea muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus, haben sie uns noch schnell zu uns gesagt und zu welchem Krankenhaus sie jetzt gebracht wird.

Wir setzen uns alle schnell in unsere Autos und fahren so schnell es geht zum Krankenhaus, wo auch unsere Eltern hinkommen.

Klea du musst das schaffen!

Du musst es noch leben können, dass du deine Erinnerungen zurückhast.

Lass James nicht gewinnen und komm zurück zu uns, wir brauchen dich!

All is coming backWhere stories live. Discover now