Badboy in Italien

6.

Er grinste zufrieden und fuhr los.
So nah war ich einem Jungen noch nie.

Mich zog es leicht nach  hinten und deshalb verstärkte sich mein Griff um seine Hüfte.Die Luft wedelte meine Haare nach  hinten und die Sonne prallte auf uns herab.Ich musste schon fast lachen vor Freude und als er das bemerkte,fuhr er noch schneller und lies einen „Juhuuu"-Schrei heraus.Schon sah ich die Schule und war enttäuscht, dass dieser Trip schon vorbei war.Er hielt an und ich stieg von seinem Motorrad.
„Ich muss noch weiter."
„Hast du jetzt keinen Kurs",fragte ich ihn misstrauisch.
„Nein.Heute habe ich erst zur dritten Stunde.
Wir sehen uns später."
Er zwinkerte mir zu und fuhr davon.
Ich drehte mich um und lief den von Steinen besetzten Weg entlang.
Ist er extra wegen mir früher aufgestanden,um mich zur Schule zu fahren?
Verwirrt schüttelte ich den Kopf von diesem Gedanken und wollte gerade die Treppe zum Eingang der Schule hochgehen,als Tatjana mich aufhielt.
„Hier."
Sie drückte mir einen Zettel in die Hand.Darauf stand,dass sie heute eine Party bei sich schmeißen würde um 20.00 Uhr und wir uns einen Film zusammen anschauen würden.
„Du kannst gerne Salvatore mitbringen."
Woher kannte sie Salvatore?
Ich schaute sie fragend an.
„Steh nicht so blöd rum,sondern geh jetzt weiter."
Sie rollte genervt  mit den Augen.
Ich zerknüllte das Papier und warf es in den Papierkorb,der direkt neben der Tür stand.Die beiden Mädchen,die immer hinter Tatjana herlaufen,gaben einen erschreckenden Laut von sich,aber ich beachtete sie nicht,sondern öffnete stattdessen die Eingangstür der Schule und ging hinein.
Die ersten Stunden gingen flugartig vorbei,dagegen die letzte Stunde Ewigkeiten brauchte.Wir hatten Mathe und ich dachte über die Party nach,die heute Abend statt finden würde.
„Giulia,hast du schon von der Party heute gehört die Tatjana geben will?",flüsterte ich,sodass es die Lehrerin nicht hören konnte.
„Ja,dass ist das heutige Thema,worüber die ganze Schule ununterbrochen redet.Gehst du da heute hin?"
„Ich weiß nicht."
„Ich denke,dass Orlando und ich da hingehen werden.Mal schauen was dieses Mal so für Sachen passieren."
„Viel Spaß",sagte ich und lächelte.
„Wieso kommst du nicht mit Salvatore?"
„Ich weiß nicht",stammelte ich.
„Komm schon.Ich denke,dass wir alle Spaß haben werden",lachte sie und nickte mir aufmunternd zu.
„Tatjana hat mir sogar gesagt,dass ich Salve mitbringen könnte.Ich will nicht,das sie denkt,dass ich ihn mitbringe wegen ihr.
Woher kennen sie sich überhaupt?"
„Giorgia,wenn du etwas zu sagen hast,dann teile es doch bitte mit uns allen hier",ermahnte mich unsere Mathe Lehrerin.Sie nickte und wendete sich wieder dem zu,wo sie gerade aufgehört hat.
„Orlando hat mal kurz erwähnt gehabt,dass Tatjana schon seit gefühlt Jahren etwas von Salvatore will.Aber Salve ist schon genervt von ihr und will nichts mit ihr zu tun haben,also keine Sorge",flüsterte sie und winkte ab.
„Okay,dann werd ich ihn mal fragen ob er Lust hat",grinste ich verlegen.
Ich war noch nie auf einer Party mit einer männlichen Begleitung.Ich weiß gar nicht,ob er überhaupt so ein Typ ist,der auf eine Party geht.Und was ist wenn er nein sagt und ich auf ihn dann irgendwie anders wirke.Anders wie ich es nicht will.
Vielleicht hat er auch schon etwas anderes vor und ich bin dann auf dieser Party alleine.Natürlich sind Orlando und Giulia noch da,aber ich kann nicht die ganze Zeit an den beiden kleben.Ich möchte nicht immer alles unnötig überdenken,sondern werde ihn einfach fragen.

Es klingelte zum Schulschluss und Giulia und ich packten unsere Sachen zusammen.
„Wir holen euch dann um 19.30 Uhr ab."
„Okay",sagte ich und sie ging.
Als ich aus der Schultür rausging,knallte mir die Hitze entgegen.
„Hey",sagte eine tiefe Stimme,die von hinten immer näher kam.Ich drehte mich um und blickte in Salves Gesicht.
„Ganz schön heiß,oder?"
Er lief zu seinem Motorrad,dass direkt in unserer Richtung stand.
„Wie war die Schule?"
„Okay,was ist das für eine Frage.Ich Kling schon wie unsere Eltern."
Ich lachte.
„Sie war okay.Und bei dir?"
„Passt",murmelte er,während er seinen Motorradhelm aufsetzte.
„Soll ich dich nach Hause fahren?"
„Oh,das musst du nicht machen,danke",lehnte ich ab und wollte keinen Aufwand für ihn machen.
„Steig auf",zwinkerte er und lächelte dabei.
Ich blickte zu ihm auf und grinste.
Mit langsamen Schritten kam ich auf ihn zu und setzte mich wie beim letzen Mal auf den Platz.
Sein vertrauter Geruch stieg mir in meine Nase und ich fühlte mich sofort wohl.Ich schlang meine Arme wieder um seine Taille.
„Tut mir leid,ich schwitze ein bisschen",lachte er und wenn ich mich nicht verhörte ,mit einem kleinen nervösen Unterton.
Er räusperte sich und ließ das Motorrad aufheulen.
Er fuhr schnell,denn der Wind konnte uns abkühlen.
„Danke fürs Fahren",sagte ich und stieg vom Motorrad.
Ich schaute zu ihm und er war leicht nach vorne gebeugt,um sich an der Lenkung des Motorrads fest zu halten und dabei machten sich  Adern an seinen Armen sichtbar.Er schaute mich mit seinen braunen Augen ernst an,dadurch das ihm die Sonne entgegen schien.
„Kein Problem",sagte er und wollte seine Füße heben,um weiter zu fahren.
„Warte",sagte ich zu hastig.
Ich verzog das Gesicht,während er überraschend zu mir blickte.
„Ja?"
„Willst du mit mir heute auf die Party von Tatjana?"
Als ich den Satz ausgesprochen hatte,fing noch stärker an mein Herz zu schlagen.Ich könnte schwören,dass Salvatore es hören könnte,wenn sein Motorrad nicht im Hintergrund Geräusche machen würde.
Ich wartete auf eine Antwort und die Zeit schien sich in die Ewigkeit zu dehnen.Ich konnte an seinen Augen erkennen,dass er anfing zu grinsen.
„Also,du willst das ich da mit dir hingehe?",sagte er immer noch grinsend und setzte sie auf.
„Ja.Ich will dort nicht alleine sein.Orlando und Giulia sind auch da,aber ich denke sie möchten auch mal etwas alleine machen."
„Und dann dachtest du da an mich."
Ich nickte und mir stieg noch mehr Röte ins Gesicht.
Wieso macht er es komplizierter als es ist.
„Und du hast niemanden,der sonst ein Auge auf dich werfen kann.Ich meine,man weiß nie wer da so ist."
Er grinste noch mehr und ich konnte sehen,dass er die Situation ausnutzt, für deinen Stolz.
„Ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen."
Ich lächelte und verschränkte meine Arme.
Sein Grinsen wurde breiter.
„Wann geht die Party los?",fragte er mich.
„Um 19.30 Uhr."
„Ich bin um 19.15 Uhr bei dir",sagte er und lehnte sich wieder nach vorne an die Lenkung.Er ließ sein Motorrad aufheulen und fuhr davon.
Ich atmete aus.Ich gehe mit Salvatore auf die Party!
Ich konnte nicht aufhören zu grinsen und mein Bauch kribbelte voller Freude.
Ich ging in die Wohnung und machte mir etwas zu Essen und meine Hausaufgaben.Ich konnte mich die ganze Zeit nicht konzentrieren,sondern dachte an die Party,sodass es etwas länger als sonst dauerte.
Ich sprang in die Dusche und begab ich mich danach ans schminken.Da es nur ein Kinobesuch war ,sozusagen,wollte ich nur noch meine Augen mit etwas Lidschatten betonen.Auf dem Zettel stand,dass es eine etwas elegantere Party sein würde,deshalb  würde ich  heute mein schlichtes rotes Kleid anziehen.
Ich lies meine Haare Luft trocknen und machte mir dabei schonmal das Essen.
Mein Nachthemd,was eine weiße Bluse,die mir bis zu den Oberschenkeln geht,ist,wedelte durch den Luftzug,der durch das offene Fenster kam.Ich schob eine  Pizza in den Ofen und machte mir einen grünen Smoothie.
Es war schon 19.00 Uhr,aber ich  musste mich auch schließlich nur noch anziehen und meine Haare sind fast fertig getrocknet.Ich hörte etwas knarren und drehte mich um.Salve stand in der Tür und musterte mich mit offenem Mund von oben bis unten.Ich stand Schock steif da ,denn ich hatte ja nur die Bluse an die mir nur bis zu den Oberschenkel reichte.
„Wie kommst du hier rein",fragte ich vor Schreck.
„Die Tür war offen und ich dachte.."
Er zeigte auf die Tür und schaute grinste schief.
Wahrscheinlich hatte ich sie vorhin nicht richtig zu gemacht und ist jetzt durch den Windzug aufgesprungen.Als ich an ihm herab blickte, bemerkte ich,dass er sich ebenfalls etwas schick gemacht hatte.Er hatte seine Haare gerichtet und trug zu seiner schwarzen Jeans ein weißes Hemd,das perfekt zu seiner gebräunten Haut passte.
Um die Peinlichkeit und die komische Situation zu umgehen fragte ich ihn verlegen:„Willst du vielleicht etwas mitessen?"