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Die Tür war nicht ganz geschlossen worden,deshalb drückte ich sie leicht auf und spähte hinein.

Ich sah wie Salve schon in seinem Anzug,wie immer sah er darin heiß aus,lässig auf der Kante des Bettes saß.Er hielt mit beiden Händen ein Bild mit einem Bilderrahmen fest.
Er strich sanft mit seinem Daumen über das Bild und fuhr mit der anderen Hand über sein Gesicht.Er sah müde und bedrückt aus,als würden ihm seine Gedanken zu schaffen machen.
Ich öffnete noch weiter die Tür und setzte mich neben ihn aufs Bett.Er hatte immer noch das Bild in den Händen und löste kein Blick davon,nicht mal als ich rein kam.
„Das ist also dein Vater",brach er die Stille.
„Ja",antwortete ich.
Das Bild zeigte meinen Vater und mein kleines ich.In diesem Moment schauten wir in die Kamera und lachten beide.
Ich legte meine Hand auf Savatores,woraufhin er mich anschaute.Ich konnte in seinen Augen etwas wie Enttäuschung und Trauer sehen.
„Wir schaffen das.Das weißt du",murmelte ich entschlossen.
Er schloss seine Hand in meine und küsste sie dann.Einen Augenblick hatte er seinen Blick zu Boden gesenkt und kniff seine Augen zusammen.Er hatte dabei unsere Hände an sein Herz gedrückt,seufzte  und entspannte sich dann wieder.Er setzte ein Lächeln auf und stand auf.
„Komm lass uns los gehen",sagte er fröhlich und zog mich an den Händen hoch.
Ich lächelte und haftete  mich unter seinem Arm ein.
„Warte ,ich hab ganz vergessen,dass ich noch meine Haare föhnen muss",sagte ich hastig.
„Ich mach's schnell",fügte ich noch hinzu und verschwand im Zimmer.Ich hatte den Föhn schon vorhin aus dem Badezimmer mitgenommen,als ich aus der Dusche gekommen bin.Ich nahm den Föhn von meinem Bett und steckte ihn ein.Ich setzte mich auf den Hocker meines Schminktisches und schaltete ihn ein und fing an meine Haare damit zu trocknen.
Jemand nahm ihn mir aus der Hand und eine andere Hand wuschelte weiter durch meine Haare.Ich schaute in den Spiegel und sah,dass Salvatore angestrengt versucht meine Haare zu föhnen.
„Das geht doch so wie ich es gerade mache ,oder?",fragte er mich ,immer noch konzentriert auf den Föhn und die Haare.
„Ja",antwortete ich grinsend und schaute ihn von Spiegel aus zu.

„So fertig,denke ich",sagte er und legte den ausgeschaltete Föhn auf den Schminktisch.
„Hier,wenn du das auch noch machen willst",entgegnete ich und reichte ihm meine Bürste.
„Sag,wenn's weh tut."
Ich nickte und schaute ihn wieder an.
Er schaute so süß aus,wie er versuchte konzentriert alles richtig zu machen.
Er kämmte meine Haare ganz langsam und leicht,gerade hinunter durch.
Nach einer kleinen Weile schaute er mich dann ebenfalls im Spiegel an und sagte:„So,fertig."
Die Bürste legte er langsam ebenfalls auf den Tisch und schaute mich immer noch an.
Dann wären wir wohl fertig,dachte ich und stand auf.Ich drehte mich zu ihm um und er starrte mich an.
„Was ist los?",fragte ich verwundert.
„Du siehst so unwiderstehlich aus.Ich muss  auf der Party auf dich aufpassen,dass kein anderer Junge dich aufreißen will",antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln.
„Salve,bist du dir sicher das du auch nicht übertreibst",sagte ich ebenfalls mit einem Lächeln und schaute ihn mit zusammen gekniffenen Augen,so gut es ging dabei,an.
„100% sicher",antwortet er mir und umarmte mich.
„Nehmen wir wieder dein Auto",fragte ich,als wir in den Flur gingen.In dem Moment nahm er den Schlüssel,der auf der Kommode am Eingang lag und streckte ihn in meine Richtung.
„Natürlich",sagte er und schnappte ihn wieder weg.
Wir gingen die Treppe zur Haustür hinunter und schließlich nach draußen zum Auto.Es war wieder dunkel und trotzdem war es warm.Die Luft roch richtig gut nach Sommer und die Sterne beleuchteten den dunklen Himmel.Wir blieben beide jeweils an unseren Türen stehen,er bei der Fahrertür und ich bei der Beifahrertür.
„Bist du bereit Amore",fragte er mich über das Auto.
Ich schloss die Augen und atmete langsam ein.Ich schaute ihn wieder an und sagte:„Sowas von."
Wir stiegen beide in den Wagen ein und er ließ ihn wieder aufheulen.
„Dann los geht's würde ich sagen",antwortete er mir und fuhr los.
Die Fahrt dauerte nicht lange,bis wir an der Party angekommen waren.Es war eine Disco,nicht in der besten Gegend,aber alle gingen dort hin.Salvatore parkte das Auto auf dem Parkplatz vor der Disco und wir stiegen aus.
„Warst du schonmal hier",fragte er mich dann als er meine umschauenden  Blicke sah.Er sperrte währenddessen  das Auto ab und wir gingen Richtung Gebäude.
„Nein,nicht wirklich.Also ich kenn es ,aber ich war noch nie drinnen",entgegnete ich.
Er nahm meine Hand und sagte:„Dann wird's höchste Zeit."
Der Eingang der Disco wurde von außen mit einer Straßenlaterne dezent beleuchtet,der Rest des Gebäudes war dunkel und besprüht mit irgendwelchen Graffiti.Während des Laufens, klackerten meine Absätze auf den schwarzen Asphalt.
„Orlando müsste auch schon da sein.Sein Motorrad steht schon da",sagte Salvatore und zeigte neben die Tür des Eingangs,wo tatsächlich Orlandos Motorrad stand.
„Ich habe gehört,dass heute viele aus der Schule da sind",entgegnete ich.
„Werden wir gleich sehen",sagte er und öffnete dabei die Tür der Disco.
Wir traten in den dunklen Raum hinein und schauten uns um.Es war total überfüllt,überall Leute die an der Bar etwas tranken,auf der Tanzfläche tanzten,oder sich an große runde Tische setzten und dort plauderten.Bunte Lichter flackerten umher und die laute  Musik dröhnte aus großen Lautsprechern.Es roch nach Schweiß und Alkohol,was mich direkt anekelte.Salve beugte sich zu meinem Ohr und sagte:„Keine Sorge,ich werde heute nichts trinken."
„Das beruhigt mich",sagte ich ironisch und grinsend.Wir traten weiter hinein und setzten uns an einen Tisch,der etwas abseits der Tanzfläche stand.
„Beweg dich nicht,ich hole uns schnell Drinks",versuchte Salve durch die laute Musik zu schreien und verschwand in der Menge.

Badboy in Italien Where stories live. Discover now