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Ich seufzte erneut als ich sah,welchen Film sie sich angeschaut hatte.

(Rückblick ist aus Giorgias Sicht) :

Bevor wir aber weiter diskutieren konnten,sahen sie das wir Plätzchen gemacht hatten.
„Das passt jetzt gut zu dem nächsten Film",sagte Giulia mit einem Keks im Mund.„Welchen Film schauen wir?",fragte Salvatore neugierig.„Einen Liebesfilm",seufzte Orlando und jetzt auch Salve.

An diesem Abend hatten Orlando,Giulia,Giorgia und ich einen Filmabend gemacht und als Giorgia und ich gesehen hatten,dass Giulia und Orlando eingeschlafen sind,kam mir die verrückte Idee Plätzchen zu backen,was wir dann auch taten.Als wir dann schon die Plätzchen in der Küche angefangen hatten zu essen ,kamen sie endlich in die Küche und wir beschlossen dann einen weiteren Film zusammen zu schauen.
Der Film,der auf dem Tisch lag, war der gleiche Liebesfilm,wie wir damals bei Orlando angeschaut hatten.

Ich beschloss mir einen Stuhl vom Esstisch zu holen und ihn neben dem Sofa abzustellen.So konnte ich Giorgia jetzt die ganze Nacht im Blick behalten,falls etwas passieren würde.

Giorgias Sicht:
Ich öffnete meine Augen und blickte an die Decke.Das erste was ich bemerkte war,dass es hier nach Salve roch.Ich bemerkte den Pulli,den Salvatore gehörte und ich definitiv nicht anhatte als ich raus gegangen war.Was ist gestern alles passiert,was ich verpasst hatte?Ich blickte mich desorientiert um.Es war schon hell geworden;die Sonne schien zur Balkontür hinein und es war warm.Die Vögel zwitscherten und für eine Sekunde dachte ich es war alles gut,bis mich die Realität zurück ins Leben holte.Ich wollte mich am liebsten einfach nochmal umdrehen und weiter schlafen,bis mein Blick plötzlich an einem Stuhl neben der Couch hängen blieb.
Ich stieß ein Laut aus und hielt mir schnell den Mund zu.Was macht er denn hier?
Salvatores Kopf war nach hinten gelegt und ich hörte ihn leise schnarchen.
Mit einem Ruck wachte er hektisch auf und schaute mich an.Seine Augen weiteten sich ,aber ein Lächeln umspielte seine Lippen schließlich.
Ich konnte mich nicht bewegen,nichts sagen oder tun,ich saß einfach nur da,immer noch erschrocken mit meiner Hand am Mund und verfolgte ihn mit meinem Blick.Er stand auf und ging neben mir in die Hocke.Er nahm meine andere Hand und fragte besorgt:„Geht es dir besser?"
Um ehrlich zu sein geht es mir blenden,denn bis jetzt war ich zu verwirrt,dass meine Trauer und mein Schmerz hoch kommen konnte.
Seine Haut brennte sich förmlich in meine Haut,als er mich an der Hand berührte und riss mich deshalb schnell von ihm los.
Ich versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren:„Was ist gestern passiert?",fragte ich ernst aber bestimmt.
Plötzlich konnte ich in seinen Augen Trauer aufblitzen sehen und ich merkte,dass auch er jetzt wieder in die Realität zurück geholt wurde.
Er räusperte sich und schaute dann auf den Boden.
„Du warst gestern Nacht im Garten.Du bist plötzlich aus den Nichts aufgetaucht,aber ohnmächtig.Ich habe dich nach Hause gebracht,auf die Couch gelegt,damit du dich ausruhen kannst."
Ich schnitt ihm das Wort ab:„Und wieso bist du dann nicht zu dir nach Hause gegangen?"
„Weil ich wissen wollte ob es dir gut geht",sagte er,was mich zusammen Zucken ließ.Die Frage,warum es ihn überhaupt interessierte wie es mir ginge,brannte mir auf der Zunge,aber dann redete er weiter.
„Was hast du so spät noch dort gemacht?"
„Das könnte ich dich auch fragen?",konterte ich.
Er schaute kurz weg von mir ,bis sein Blick wieder auf mich kam.Es sah so aus als hätte er die passenden Wörter gesucht.
„Es gab noch einiges zu bereden."
„Aha",sagte ich ausdruckslos.
„Du weißt,es hätte viel schlimmeres passieren können",sagte er mit einer Sorgenfalte.
„Ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen,danke",antwortete ich und wir wussten beide,dass das nicht stimmte wenn man nur an das umkippen dachte.
Die Stille zwischen uns wurde immer unangenehmer.Wir starrten uns gegenseitig an,er besorgt und ich genervt.
Ich zog jetzt seinen Pulli aus und gab ihn ihn wieder.
„Wieso habt ihr über mich gesprochen",fragte ich und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben,was echt nicht einfach war.
In seine Augen konnte ich Schock sehen,der aber genauso schnell wieder verschwand ,wie er auch gekommen war.
„Ach ja",fing er an und räusperte sich.
Ich fing an nervös zu werden,um was es sich wirklich handelte.
„Ich werde es dir jetzt erzählen,aber bitte lass mich ausreden bis ich fertig bin",sagte er langsam und schaute mir dabei in die Augen.
Ich nickte und so fing er an:
„Es fing in der Grundschule an,in der zweiten Klasse.Dort habe ich Lorenzo kennen gelernt,weil er neu zu uns in die Klasse kam.
Er hat mich wie Dreck behandelt,es aber so aussehen lassen,dass ich an allem Schuld war.Ich hatte also niemanden mehr,der mich mochte oder vertrauen konnte.Das ist noch das harmloseste",sagte er und schluckte schwer.Er schaute auf den Boden und insgeheim glaubte ich,er würde versuchen nicht zu weinen.
„Er hat mich jeden einzelnen Tag verprügelt,fertig gemacht,kaputt gemacht.Er hat sogar gedroht,dass ich von der Schule fliegen würde und somit hätte ich meinen Eltern eine Last bereitet.Er hat mir gedroht,meiner Familie zu schaden und ich hatte aber niemanden,mit dem ich darüber reden konnte.Ich wollte meinen Eltern nicht unnötig zur Last fallen,aber ich hatte in der Schule niemanden mehr dem ich ansatzweiße vertrauen konnte.Es klingt alles harmlos ich weiß,aber..",er stockte und schaute wieder zu Boden,„ich war 8 Jahre alt.Zum Beispiel hatte er eines Tage nach der Schule mich hinter die Schule in eine Ecke geführt,wo man einen nicht so schnell sehen konnte.Dort haben Lorenzo und noch zwei andere Jungs,mich zusammengeschlagen,dass ich ohnmächtig wurde.Ich bin erst dann in der Nacht wieder aufgewacht und bin nach Hause.Ich hatte wirklich Glück ,es hätte anders ausgehen können.Meine Eltern hatten zum Glück nichts bemerkt,aber ich habe die Wunden,mit den Concealer meiner Mutter verdeckt und mir die schlimmsten Wunden am Bauch,mit verband und allem abgedeckt.Alles alleine,ohne dass es meine Eltern wusste.Und das war nichtmal das schlimmste von allem gewesen.
Deswegen bin ich so scheiße geworden.Ich wurde ein Bad-Boy,weil mir die Gefühle von anderen egal waren.Ich hatte eine Schutzschicht um mich gebaut,weil umso weniger man wusste,wie ich mich fühlte,umso besser war es.Es war echt eine schlimme Schulzeit.
Als ich dann Schule wechselte,war ich froh das er weg war und ich dachte es wäre alles jetzt viel besser,aber wie ich schon sagte,ich wurde zu einem Bad-Boy,nur wegen ihm.Er war nicht da und trotzdem war ich so scheiße,also hatte er mich verändert,dieser Scheißkerl."
Ich bemerkte,wie viel Kraft und Mut ihm das gekostet hatte zu erzählen und für einen Mal,tat er mir Leid.

Badboy in Italien Where stories live. Discover now