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Lorenzo richtete sich auf,schaute nochmal schlecht gelaunt zurück zu Salve und sagte:„Tschüss,Giorgia."
Somit verschwand er und Salvatore und ich blieben alleine zurück.

Wir blickten beide noch in Richtung Tür,bis sich langsam die peinliche Stille zeigte.Ich räusperte mich und drehte mich jetzt zu Salve um.Ich konnte in seine Augen blicken,die noch voller Wut waren.Er blickte ebenfalls intensiv in meine Augen,was mir alles wieder zu viel wurde.Ich wäre am liebsten wieder in seine starken Arme gefallen und hätte mich an ihn gekuschelt,aber das ginge nicht.Ich muss einen klaren Kopf behalten,das alles ist nur Show.
„Ähm,danke fürs helfen",fing ich mit meiner zittrigen Stimme an.Ich fragte mich immer noch was er hier zum Teufel machte,aber ich habe schon genug geredet,ich muss taff bleiben.Er hatte mich belogen und betrogen.Er war so ein schlechter Mensch.Aber er war auch so süß und nett und beschützend und...
Ich zerbrach wieder:„Bitte..geh jetzt."
Ich versuchte ihn Richtung Tür zu drängen,aber er nahm mein Gesicht und schaute mich voller Anwesenheit an.Ich wusste nicht was jetzt passierte.Alles schien,als würde es nur uns beide geben,die Luft wurde immer dünner und ich konnte kaum noch atmen.Mein Herz pochte so laut,dass ich Angst hatte,dass er mir gleich aus der Brust fallen würde.Ich schaute in seine dunklen braunen Augen und dann auf den Mund.Meine Lippe fing an zu kribbeln,ich hätte ihn am liebsten einfach geküsst.Nein,das darf nicht passieren.Er hatte nie Gefühle und hat es auch jetzt nicht.Ich wurde wieder wütend,so eine Zeitverschwendung.Alles war nicht echt.Ich presste meine Augen zusammen und stoß ihn von mir.
„Geh endlich aus meinem Leben",flüsterte ich und schubste ihn ,so gut ich es konnte zur Tür.
Mir liefen nach einander wieder die Tränen aus meinen roten Augen,aber ich war immer noch sauer.Ich schubste ihn erneut und wurde wieder trauriger.Ich schluchzte:„Geh",und wollte ihn erneut schubsen,aber er hielt meine schwachen Arme fest,denn er wurde jetzt gegen die geschlossene Tür gedrängt.Ich schlug mit  leichten Fäuste gegen seinen Bauch,aber er war so hart,man hätte keine Chance gehabt.
„Wieso gehst du nicht",weinte ich,
„Wieso bist du noch hier.Du weißt nicht wie weh das tut."
Meine Schutzmauer brach ebenso wie ich und meine Beine wackelten so sehr,dass ich drohte zusammenzuklappen.Aber er hielt mich wieder fest und schloss mich in seine Arme.Er drückte sein Kinn leicht auf meinen Kopf und sagte:„Shhh.."
Ich krallte mich in sein T-Shirt und wollte einfach nie wieder los lassen und weinte und schluchzte laut vor mich hin.Ich merkte wie ich mich beruhigte und dann sagt er:„Alles ist ja gut",und streichelte dabei meine Schulter.
Nichts ist gut.Was mache ich gerade eigentlich.Er hatte mich überhaupt erst zerstört,wieso ist er da für mich.Und wieso lasse ich das überhaupt zu?Ich darf nicht wieder in seine Masche fallen.Ich drückte mich hastig aus seinem Griff und merkte wie ich eigentlich wieder sofort zu ihm,seiner Wärme wollte.
Ich merkte erst jetzt auf den zweiten Blick das seine Hände blauer Flecken und Blut waren.
Oh Gott.Ich zog ihn an seinem Shirt,ins Bad(ich wollte nicht seine Hand nehmen) und knipste das Licht an.Ich merkte wie ich jede Sekunde wieder ins weinen ausbrechen konnte,aber ich bin stark.Ich habe bis jetzt auch alles geschafft und irgendwann wird mich einer wirklich lieben.So richtig.Und das mit Salve,ich habe davon gelernt,eine Erfahrung gezogen.Ich drückte ihn auf den Rand der Badewanne,dass er sich hinsetzte und drehte mich um ,zum Schränkchen indem der Verbandskasten lag.Ich spürte förmlich den Blick von ihm,wie er mich anstarrte.Wieso habe ich ihn nicht schon längst rausgeschmissen.Er hat von der einen auf die andere Sekunde mein Leben negativ auf den Kopf gestellt.Aber der Arme mit seinen Wunden..
Wieder wurde ich wütend.Innerlich bin ich so sauer auf ihn,dass er sowas getan hatte und will ihn nie wieder dafür sehen,aber andererseits bin auch einfach nur traurig und verletzt aber will einfach nur noch zu ihm zurück gehen.
Ich helfe ihm jetzt einfach noch mit seinen Wunden,weil ich bin kein schlechter Mensch und dann muss er für mich gestorben sein.
Ich öffnete das kleine Schränkchen und versuchte mir nichts anmerken zu lassen,als ich den Verbandskasten rausholte.
Ich drehte mich zu ihm um und kniete mich vor ihn hin.Ich legte das kleine rote Kästchen neben mich auf den Boden und holte daraus Feuchttücher ,Creme und etwas Verband raus.
Ich nahm seine erste Hand und sie brannte sich förmlich in meine.Ich nahm ein Feuchttuch und wischte damit das Blut ab und tupfte dann etwas Creme auf seine Wunden
„Was machst du da?",fragte Salvatore verwundert.
„Nach was sieht es denn aus",sagte ich und rollte dabei das verband um seine Hand.
„Wieso machst du das",sagte Salvatore dann leise.Ich hielt in meiner Bewegung inne und schaute ihn an.
„Weil ich kein schlechter Mensch bin",sagte ich mit einem Klos im Hals und versuchte meine Stimme unter Kontrolle zu bringen.Er schaute mich traurig an und ich verstehe einfach nicht,wie jemand so gut schauspielern konnte.Ich war jetzt mit der Hand fertig und wollte zur nächsten übergehen.Sie war nicht so schlimm,also konnte ich den Verband weglassen.Ich räumte das Kästchen wieder zurück an ihren Platz und ging aus dem Bad.
„Folg mir",sagte ich,ohne  einen Blick auf ihn zu verlieren.Tatsächlich folgte er mir ohne ein Wort zu sagen und angekommen an der Tür ,schaute ich ihn wieder an.Ich öffnete die Tür:„Tschüss."
Er schaute erst die Tür an und dann mich.
„Bitte lass mich das alles noch erklären bevor ich gehe.Bitte",flehte er mich an.
„Ich würde dir sowieso nicht glauben",antwortete ich und machte eine Handbewegung,dass er gehen soll.
Er trat,mit dem Kopf hängend,aus der Tür und schaute mich nochmal an:„Bitte,Giorgia."
Ich merkte,dass ich mich gleich nicht mehr zusammen reißen konnte und wieder in Tränen ausbrechen würde .Wie konnte er mich jetzt noch anbetteln?Ich meine,was denkt er sich dabei,jetzt plötzlich wieder angekrochen zu kommen?Ich schloss schnell die Tür und lehnte mich gegen sie.Wiedermals überfluteten mich meine Gefühlen mit einem Mal und ich sank zu Boden.

Badboy in Italien Onde histórias criam vida. Descubra agora