Lukana Octo Teil 2

39 4 0
                                    


Lukana Octo war eine zwanzigjährige Frau, die eine Schneiderei in Mystica, im südlichen Teil Asmodeans besaß. 
Mystica war eine Stadt, weit entfernt von der Hauptstadt Lasaland. Das Leben dort war einfacher und unbeschwerter als hier, allerdings war es eine öde Stadt mit einer rustikalen Atmosphäre.
 Lukana, die dort geboren wurde, besaß Anmut und Eleganz. Schon seit ihrer Kindheit zog sie deshalb die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich.
 Sie stammte nicht aus einer adligen Familie und trotzdem besaß sie einen Charme, den andere Menschen nicht hatten. Die Menschen redeten viel über sie und machten Theorien zu ihrer außergewöhnlichen Schönheit. Angeblich lag es daran, dass ihre Großmutter aus dem magischen Königreich Levianta kam. 
Das war früher ein Land im Süden Asmodeans gewesen. Wie der Name schon sagt, waren die meisten Einwohner dort „Zauberer." Angeblich hatten sie wundersame Kräfte und besaßen eine betörende Schönheit. Levianta wurde vor hunderten von Jahren zerstört, deshalb gibt es heute noch eine Handvoll von ihnen. Viele Menschen, die heutzutage den Namen „Zauberer" tragen, sind eigentlich nur Betrüger. 
Lukanas Vorfahre war aber vielleicht wirklich eine Zauberin. Das würde ihre elegante Aura erklären.
 Es gab außerdem ein paar Ereignisse, die dafürsprechen: Als Lukana zehn Jahre alt war, kam sie eines Tages weinend zu ihrer Mutter und erzählte ihr, dass es bald eine Dürre in der Stadt geben würde. Das hatte sie in einem Traum gesehen.
 Mystica war eine Stadt, in der es nur wenig regnete, deshalb war das Wasser dort oft knapp. Lukanas Mutter nahm ihre Warnung deswegen nicht ernst und sagte, dass sie einen Alptraum gehabt haben musste. 
Als nächstes ging Lukana los, um den Bürgern von ihrem Traum zu erzählen. Aber keiner glaubte den Fantasiegeschichten eines Kindes. 
Es gab nur eine Frau, die Lukanas Worten Glauben schenkte. Sie trug einen schwarzen Umhang über ihrem blonden Haar. Sie war nur zu Besuch in der Stadt gewesen. Sie wollte Marquis Ferdinand treffen, einen Adligen aus Mystica. 
Die Frau hörte sich Lukanas Geschichte von Anfang bis Ende an und verließ dann die Stadt.
 Danach gab es eine Dürre, wie Lukana es nie zuvor erlebt hatte. 
Mehrere Monate regnete es nicht und der Boden zerbrach unter der heißen Sonne.
 Als die Stadtbewohner endlich begannen, an Lukanas „prophetischen Traum" zu glauben, war es bereits zu spät. 
Ihre Kehlen waren trocken und die Ernte konnte nicht wachsen. Als das Volk sich damit abgefunden hatte, zu sterben, tauchte die schwarzgekleidete Frau erneut in Mystica auf. 
Sie bestieg einen nahen Berg und ging zu einer Ruine. Dort opferte sie ein „achtbeiniges Wesen" und begann, für Regen zu beten. 
Daraufhin fiel endlich wieder Regen in Mystica. 
Es regnete drei Tage und Nächte lang und beendete die Dürre. Der Berg, auf dem die Frau gebetet hatte, wurde von einem endlosen Nebel umhüllt und wurde von nun an „Nebelberg" genannt. 
Lukana, die die Dürre vorausgesagt hatte, und die Zauberin, die den Regen herbeirief, wurden ein großes Gesprächsthema in Asmodean, aber nachdem die Zauberin das Land verließ und Lukana aufhörte, prophetische Träume zu haben, hörten die Menschen schließlich auch auf, darüber zu reden.



The Madness of Duke Venomania DeutschWhere stories live. Discover now