Maylis Beelzenia Teil 6

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Die dritte Prinzessin des Reiches Beelzenia, Maylis Beelzenia.
Sie war ein Kind des Kaisers Jupitaire. Als er ein hohes Alter erreichet hatte, wurde sie von klein auf mehr verhätschelt als ihre älteren Geschwister.
Sie hatte das Potential, den Thron zu erben, aber da sie viele ältere Geschwister hatte, bestand nur eine geringe Chance, dass sie die Thronerbin wurde. Dank dessen war Maylis ziemlich unbefangen erzogen wurden, ohne dass sie irgendwelche Studien über die Herrschaft des Reiches lernen musste.
Als Ergebnis war Maylis aufrichtig und unkompliziert aufgewachsen, ohne jegliche Verformungen ihrer Persönlichkeit. In der Gesellschaft wurde sie deshalb oft als „Wildfangprinzessin" oder „unbändige Diva" bezeichnet.
Unter den Adligen gab es welche, die sie hinter ihrem Rücken kritisierten und sagten: „Der Adel der kaiserlichen Familie ist gesunken." Aber die Frau selbst hatte sie nie beachtet.
Jedenfalls bestand keine Chance, dass sie den Thron erben würde. Deshalb dachte sie, dass sie genauso gut ihre Freiheit genießen könnte, bevor sie heiraten musste—deswegen tat Maylis immer das, was sie wollte.
Das bedeutete allerdings nicht, dass sie vollkommen frei war. Was das Verlassen des Schlosses anging, war sie eingeschränkt und vor allem gab es eine Sache in ihrer Nähe, die ihr nie Freiheit geben würde.
Maylis wurde im Schloss nicht sehr geschätzt und besonders unter denen, die zu ihrem Stellvertreter ernannt worden waren, gab es nicht wenige, die diesen Posten wegen ihres extravaganten Egoismus kündigten. Da es niemanden gab, der versuchte, ihr Verhalten zu ändern, war sie trotz ihrer Position als Prinzessin oft allein im Schloss.
Sie hatte nur einen Untergebenen, der ihr treu als Begleiter diente, ohne wegen ihrer Eigensinnigkeit zu kündigen.
Baron Tae Conchita—Maylis hatte diesen Mann im Alter von acht Jahren verehrt, der mit vierzehn Jahren ihr Halter geworden war. Irgendwann verwandelte sich diese Verehrung in Liebe.
Aber es war eine Liebe, die nie erwidert werden konnte.
Es ging nicht nur um den Unterschied zwischen ihrem sozialen Status. Baron Conchita hatte bereits eine Frau, die er liebte. Maylis wusste genau, dass sie ein glückliches Paar waren. Maylis hatte die Frau des Barons schon mehrmals getroffen. Sie war anmutig und sanftmütig, das genaue Gegenteil von Maylis.
Maylis hatte beschlossen, sich zu bemühen, eine reine Dienerbeziehung mit Baron Conchita aufrechtzuerhalten und ihre Gefühle zu verbannen. Seitdem war ihre Eigensinnigkeit ein wenig geringer geworden.
Sie wollte darüber hinwegkommen. Aber als sie erfuhr, dass ihre Schwägerin, Yufina eine Affäre hatte, war Maylis ehrlich gesagt ein wenig neidisch gewesen. Sie wusste allerdings auch nicht, ob sie den Mut hatte, ihre Leidenschaft so auszuleben wie Yufina es tat.
Sie wollte ihre Schwägerin wieder treffen. Sie wollte versuchen, sie über ihre Gedanken zu fragen. Aber im Moment war Yufina verschwunden.
Genau wie zuvor gab es keine guten Ergebnisse bei den Ermittlungen. Es klang so, als ob der Ausländer eine heiße Spur hatte, aber anscheinend war er noch nicht von seinem Verdacht überzeugt gewesen. Für Maylis war das sehr frustrierend.
Vielleicht sollte ich mich aus dem Schloss schleichen und selbst nach Asmodean reisen?
Es war so weit gekommen, dass sie an so etwas dachte. Zum ersten Mal seit langer Zeit zeigte sich das wahre Gesicht der „Wildfangprinzessin."
Zu dieser Zeit hatte ein Bauer unter ihrem Kommando, der das Verschwinden von Frauen untersuchte, wo auch Yufina beteiligt war, Maylis persönlich um eine Audienz gebeten. Direkt, ohne es erst mit Baron Conchita zu klären. Als sie fragte, sagte er, dass er eine neue Spur in dem Fall gefunden hatte, dass sie Prinzessin Maylis im Geheimen mitteilen wollten.
Maylis' Interesse war geweckt gewesen, aber das im Schloss zu tun, war schwierig. Die Wahrscheinlichkeit war gering, dass der Ermittler sich nur mit der Prinzessin treffen würde und keiner bei ihnen war. Am Ende hatte er aufgegeben und war nach Asmodean zurückgekehrt, um seine Ermittlungen fortzusetzen.
Maylis hatte sich weiterhin darüber Sorgen gemacht. Ihre Instinkte sagten ihr, dass es vielleicht wichtig war. Vielleicht interpretierte sie einfach zu viel hinein. Nachdem alles gesagt und getan war, hatten Maylis nach einem Vorwand gesucht, um aus dem Schloss zu schleichen.

Und so verschwand Maylis eines Tages—Einen Tag, bevor der Bericht von Karchess ankam.


The Madness of Duke Venomania DeutschWhere stories live. Discover now