Gumina Glassred Teil 5

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Für Sateriasis war die Beziehung mit Frauen komplett normal geworden, genau wie das Essen und Atmen. Zurzeit hatte er fünf Frauen in seinem Keller. Mit vier von ihnen (nicht IR) amüsierte er sich jede Nacht. Das machte er natürlich nur, damit der Dämon in ihm nicht schwächer wurde. Wenn es nur darum ging, war es eigentlich nicht notwendig, mehrere Frauen zu haben, allerdings war er sich nicht sicher, ob eine einzige Frau den außergewöhnlichen Begierden von Sateriasis standhalten konnte. Er entführte Frauen nicht einfach so. Die vier Frauen, die er gerade in seiner Villa hatte, waren nur dort, weil Sateriasis sie alle wirklich liebte. –Obwohl, was Mikulia anging, stimmte das vielleicht nicht ganz. Wegen der Vorfälle war sie allerdings trotzdem ein Teil der Gruppe. Ich liebe mehr als eine Frau. Wer hat entschieden, dass das unmoralisch ist? Die Religion? Die Regierung? Oder die Götter? Wenn das so wäre, hatte Sateriasis keinen Grund, dem Folge zu leisten, da er einen Vertrag mit einem Dämon geschlossen hatte.
Als Sateriasis an diesem Tag seinen Körperkontakt mit Mirigan beendete, verließ er sein Zimmer. Eine rote Katze tauchte plötzlich vor ihm auf. „Scheint, als hättest du einen Besucher, Herzog." Sagte sie und zeigte mit ihrer Nase zur Zimmerdecke. „Einen Besucher?"
„Ich habe ihn gerade vor dem Haupteingang gesehen. Es ist...dein Onkel. Allerdings sind noch ein paar andere bei ihm."
„Oh...das ist perfekt. Ich dachte eh, dass ich mich bald mit Marquis Glassred treffen sollte." Sateriasis richtete sein Aussehen und ging nach oben. Marquis Glassred wartete schon in der Eingangshalle auf ihn. „verzeih mir, ich wollte dich nicht warten lassen, Onkel."
„Oh, Lord Sateriasis! Verzeih mir, dass ich einfach so hereingeplatzt bin. Nun ja, es gibt...keine Diener in dieser Villa, richtig?" Vielleicht war es eine Ausrede, vielleicht einfach nur Sarkasmus. Sateriasis zeigte keine Gefühle und begrüßte ihn mit einem ruhigen Gesichtsausdruck. Ich mag diesen Mann immer noch nicht... Es fühlte sich an, als würde Marquis Glassred eine Grobheit verströmen, die über allem stand. So sehr Sateriasis es versuchte, er konnte es einfach nicht ertragen. „Also, was hat dich heute zu dieser späten Stunde hergebracht?"
„Was meinst du damit? Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen. Ich bin gekommen, um zu sehen, wie es dir geht...außerdem gibt es einige Dinge, über die ich mit dir reden möchte." Wenn das so wäre, wäre er nicht mitten in der Nacht gekommen. Sateriasis wurde noch wütender auf ihn, aber er hatte auch einige Dinge, die er Marquis Glassred fragen wollte. Deshalb hielt er sich zurück und führte ihn weiter in die Villa. „Lass uns im Salon reden." Das war ein Raum rechts neben der Eingangshalle im Erdgeschoss. Bevor Lukana seinem Harem beigetreten war, hatte sie ihn gesäubert. Da seitdem kaum jemand darin gewesen war, war der Raum noch ziemlich gepflegt und sauber. „Entschuldige die Unterbrechung...Gumina, du wirst ebenfalls mitkommen."
„!" „Gumina?!" Das war der Name, nach dem Sateriasis seinen Onkel eigentlich fragen wollte und nun hatte er ihn von selbst gesagt. Und dann streckte sie ihren Kopf nach drinnen. Es war--
„...Es ist schon eine Weile her, Lord Sateriasis." Dieses weiße Kleid und die große Blume. Das grüne Haar. So sah diese „Gumina" in seinem Kopf aus, nach der er suchte.
Marquis Glassred wollte bei dem Besuch in der Villa nur einen Bericht über das plötzliche Verschwinden von Frauen in Asmodean erstatten. Natürlich war Sateriasis der Grund für die Vorfälle, allerdings schien es, als hätte der Marquis keine Ahnung, dass er der Täter war. Mit dem Ritual hatte er die Erinnerungen der Leute an die Vorfälle von Lukana und Mikulia gelöscht und seitdem war er so vorsichtig wie möglich vorgegangen, um von niemandem gesehen zu werden. Es war zwar eigentlich völlig offensichtlich, trotzdem war Sateriasis ein wenig erleichtert, es vom Marquis selbst bestätigt zu bekommen. Er interessierte sich gerade mehr für Gumina, die der Marquis mitgebracht hatte. Sie war also doch jemand aus der Familie Glassred, sogar die Tochter des Marquis, des Familienoberhauptes. Auch wenn sie so nah war, habe ich sie bis jetzt nicht gefunden... Sie sah, dass Sateriasis sie anschaute, grinste und fragte: „Sind deine Erinnerungen zurückgekommen?"
„Nein...noch nicht ganz." Der Marquis versuchte nicht, seine Enttäuschung zu verbergen und sagte: „...Dann, was meine Tochter betrifft, was Gumina betrifft..."
„Ich erinnere mich an ihr Gesicht, aber nicht mehr...Ich habe sogar vergessen, dass sie deine Tochter ist, bis ich sie jetzt getroffen habe."
„Ich verstehe...In diesem Fall scheint es, als wäre es richtig gewesen, sie mitzunehmen." Marquis Glassred wandte sich zu Gumina, die auf einem Stuhl neben ihm saß und sagte: „Gumina. Von diesem Tag an wirst du hier bei Lord Sateriasis leben."
„Was?!"
„Was?!" Gumina und Sateriasis waren beide überrascht. „Das ist ganz normal. Immerhin seid ihr beiden verlobt."
„ver...lobt?!" Das heißt, dass Gumina meine...Verlobte ist?! Das war eine Überraschung für Sateriasis, aber gleichzeitig ergab es für ihn keinen Sinn. Nach seinem Gedächtnisverlust hatte er in seinem Kopf immer wieder ein Gespräch mit Gumina geführt und immer wieder hatte sie ihn mit einem kalten Gesichtsausdruck angesehen und herablassend mit ihm gesprochen.
--Warum hatte sie das gesagt, wenn die beiden doch verlobt waren? Während Sateriasis und Marquis Glassred sich unterhielten, blieb Gumina still und schaute gelangweilt nach unten. Sah so eine Frau aus, die neben ihrem Verlobten saß? Warum hatte sie Sateriasis bis jetzt nicht einmal besucht? Wäre sie nicht sofort hinübergeeilt, als sie gehört hatte, dass ihr Verlobter, ihre Familie sich ganz allein in seiner Villa abgeschottet hatte, nachdem er seine Erinnerungen verloren hatte? Bedeutet das, dass du mich nicht liebst, Gumina? Als ihm dieser Gedanke in den Sinn kam, verspürte er plötzlich eine unerträgliche Zuneigung zu ihr, als auch puren Hass. Was war es...was ist zwischen...Gumina und mir passiert?! „Was ist los, Lord Sateriasis? Geht es dir gut?" Als er Marquis Glassred's Worte vernahm, kehrte er wieder in die Realität zurück. „Oh...Ich bitte um Verzeihung."
„Gleich morgen früh werde ich Guminas Sachen in die Villa bringen lassen."
„Nein...bitte warte kurz." Sateriasis unterbrach den Vorschlag des Marquis und geriet in Panik. In seinem Keller waren Frauen. Wenn Gumina kam, würde sie sie sicher finden und dann würde alles herauskommen. „Ich habe dir schonmal gesagt, dass ich für einige Zeit allein hier leben will."
„Aber du bist in letzter Zeit wieder öfters nach draußen gegangen...!"
„Das sind zwei verschiedene Dinge. Ich brauche nur...etwas mehr Zeit."
„Das ist so unvernünftig...Lord Sateriasis, du wirst Asmodean in Zukunft regieren! Du musst einsehen, dass dieses Verhalten unanständig ist!" Marquis Glassred stand auf und schrie Sateriasis wütend an. Für eine kurze Zeit folgte Stille. Gumina ertrug die unangenehme Atmosphäre nicht mehr und öffnete zum ersten Mal ihren Mund. „Vater...der mentale Schaden, den Lord Sateriasis erlitten hat, scheint größer zu sein, als wir gedacht haben. Wir sollten das Gespräch nicht erzw..."
„Du bist gefälligst still!" Marquis Glassred war über den Rat seiner Tochter empört und richtete seinen Zorn auf Gumina. Er schien sich allerdings ein wenig zu beruhigen, nachdem er Gumina anschrie. Mit einem lauten Seufzer setzte er sich hin. „...Nun, in Ordnung. Aber Lord Sateriasis...du solltest dich von Zeit zu Zeit mit meiner Tochter treffen. Ihr kennt euch schon seit ihr klein wart. Vielleicht rufen Gespräche mit ihr einige deiner Erinnerungen wach." Das wollte auch Sateriasis. Er hatte eine Menge Dinge, die er sie fragen wollte. „Ist das...in Ordnung für dich, Gumina?" Sie nickte auf die Frage ihres Vaters. „Gut...dann verabschieden wir uns hier. Ich werde mich morgen um Regierungsangelegenheiten kümmern. Genieß deine Freizeit so gut es geht, denn das was jetzt mache, wirst du eines Tages selbst tun müssen, Lord Sateriasis—oder besser gesagt: Herzog Venomania." Nach seiner letzten sarkastischen Bemerkung verließ Marquis Glassred die Villa zusammen mit seinen Gefolgsleuten und Gumina.


The Madness of Duke Venomania DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt