Yufina Marlon Teil 6

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Das Königspaar war durch verschiedene Regionen in Beelzenia gereist und zuletzt kamen sie nach Asmodean.
Sateriasis traf sich als Lord von Asmodean und einer der „fünf Herzöge" mit ihnen.
„Es ist heute ziemlich laut!" stieß Mikulia hervor, während sie den Schritten lauschte, die sie oben hören konnte.
„Ich habe gehört, dass heute Gäste aus Marlon kommen." Antwortete Lukana und überreichte Mikulia eine mit Blumen gemusterte Tasse Tee.
„Herzog Venomania lädt selten Gäste in die Villa ein." Carol schaute an die Decke, während sie Tee trank.
„Man sagt, dass es der König von Marlon mit seinen Gefolgsleuten ist. Ich schätze, dass Lord Sateriasis nicht alles vorbereitet hat. ...Ah, ich wünschte, dass ich meinen großartigen Tanz vorführen könnte, wenn sie eintreffen~" Lolan stand plötzlich auf und machte einige Tanzschritte.
„Wie lästig. Kannst du nicht einfach ruhig hier sitzen?" entgegnete Gumina ruhig, die sich ausnahmsweise an der Teeparty der anderen Frauen teilnahm.
Lolan streckte ihr die Zunge raus und setzte sich leise wieder hin.
Mirigan murmelte: „Gwahaha...Ich habe mir schon gedacht, dass es heute laut wird...," während sie ihre Kristallkugel auf Augenhöhe hielt.
Nachdem Lukana den Tee fertig gemacht hatte, nahm sie eine Schale, die mit einer weißen Flüssigkeit gefüllt war und gab sie einer roten Katze, die sich in der hinteren Ecke des Raumes herumwälzte.
„Bitteschön. Du magst Milch, nicht wahr Miss IR?"
„Miau."
IR beugte ihr Gesicht nach unten zu der Milch und begann, sie zu schlecken.
„Miss Handlanger, du bist heute eine Katze!" IR blickte Mikulia ärgerlich an, als sie näherkam.
„Weil es so lästig ist, mit Hakua fertig zu werden, wenn ich in meiner Menschenform bin."
Wie eine Antwort war plötzlich Hakuas laute Stimme aus dem Zimmer von IR zu hören.
„Haru~ Wie lange willst du noch schlafen~ Steh auf~ Komm schon~ Du musst auuuuuufwecken!"
Als Lukana fragte, ob sie Hakua rufen sollte, antwortete IR mit einem „Miau."
Mikulia übersetzte das.
„Sie sagt: lass sie in Ruhe."

Während sich die Elitesoldaten aus Marlon an der Wand im Salon standen, führten Sateriasis und das Königspaar aus Marlon ein Gespräch.
„Ich verstehe... also ist Sir Ilotte gestorben..." sagte der König mit eingezogenen Schultern.
„Als wir Kinder waren, hatten wir eine gute Beziehung...sehr bedauerlich. Er hat so schwere Dinge durchgemacht, dieser Mann. Als das mit seiner vorherigen Ehefrau passiert ist, war er eine Weile depressiv. Aber dann hat er wieder diese Frau aus der Glassred Familie geheiratet und schließlich—"
Fuhr der König von Marlon mit seinem Gespräch über Sateriasis' Vater fort, aber er hörte kaum zu.
Seine Augen waren auf die schöne Yufina gerichtet, die neben dem König saß.
...Wie sittenlos. Wirklich sittenlos, dass sie die Frau eines so hässlichen Mannes ist.
Wahrscheinlich würden hundert von hundert Menschen zustimmen, dass Yufina eine Schönheit war.
An ihrem prachtvollen silbernen Haar, das ihr bis zur Taille ging, konnte er erkennen, dass sie es sorgfältig pflegte. Weil sie so klein war, wirkte sie ziemlich jung, aber sie verströmte eine königliche Würde.
Von dem Gefäß der Todsünde abgesehen, hatte Sateriasis sich schon entschieden, sie von ihrem Ehemann zu stehlen.
„Wie lange habt Ihr vor, in Asmodean zu bleiben?" Fragte Sateriasis plötzlich, während König Marlon noch sprach.
„Huh?! Ähm, nun, das ist..."
Als König Marlon herumdruckste, antwortete Yufina an seiner Stelle: „Wir planen, morgen nach Rucolebeni zu reisen. Wir wollen dort im kaiserlichen Palast übernachten und dann nach Marlon zurückkehren."
„...Das ist ziemlich schnell."
„Wir können nicht so lange von Marlon wegbleiben. Es besteht die Möglichkeit, dass das Land Lioness etwas plant, während seine Majestät nicht anwesend ist."
„Sehr gut, dann nehme ich an, es ist unvermeidlich...auch wenn ich gehofft habe, Euch durch Asmodean führen zu können."
Das bedeutet also, dass meine einzige Chance heute Abend ist. Ich habe nur einen einzigen Abend.
Er wollte keine Gewalt anwenden, wenn es auch ohne ging. Bedauerlicherweise war sein Ziel nicht nur eine Ausländerin, sondern auch eine Königin. Wenn er nur einen Fehler machen würde, wäre das eine Gefahr für ihn selbst und seinen sozialen Status.
Es wäre besser gewesen, wenn er etwas mehr Zeit gehabt hätte, aber es sah aus, als hätte er nicht den Luxus, die Dinge langsam anzugehen.
„Wo wollt Ihr heute Abend bleiben?
„Wir haben überlegt, in der Villa von Marquis Donald in Lisa-A zu bleiben."
„Ich verstehe. Die Geschichte der Villa ist interessant und die Landschaft dort ist auch sehr schön. Vielleicht ist es dort ideal für eine Übernachtung in Asmodean. ...Am besten wäre es, wenn Ihr hierbleiben würdet, aber da ich keine Diener im haus habe, glaube ich nicht, dass meine Gastfreundschaft Euren Ansprüchen gerecht wäre."
„Oh, keine Sorge, ich weiß den Gedanken zu schätzen."
Die Kirchenglocken, die signalisierten, dass es fünfzehn Uhr war, war schon von weitem hörbar.
„Nun denn, ich denke, wir sollten uns nun entschuldigen." König Marlon stand auf der Stelle, als würde er seinen schweren Körper hochziehen.
„Vielen Dank, dass Ihr heute hergekommen seid." Sagte Sateriasis und verbeugte sich tief.
König Marlon schien von Sateriasis' Verhalten angetan zu sein. Er sprach, nachdem er ihm auf die Schulter klopfte: „Wir beide müssen noch einiges tun, um da rein zu kommen."
„Ich bin Eurer Führsorge nicht würdig...Es gibt einen großen Unterschied zwischen den Positionen des Königs eines Landes und des Herrn einer Region."
„Es gibt aber keinen Unterschied darin, ein Land oder eine Region zu regieren. Da Ihr immer noch unverheiratet seid, Lord Sateriasis, kann ich Euch sagen, dass Ihr euch bald einen guten Partner suchen solltet."
„Hah..."
„Es ist wichtiger als alles andere, jemanden zu haben, der Euch unterstützt." Sagte König Marlon und blickte zu Yufina hinüber. Sie lächelte unbeholfen.

Nachdem sie gegangen waren, stieg Sateriasis in den Keller hinunter und eine rote Katze wartete auf ihn.
„Bist du das, IR?"
„...Was willst du jetzt tun?"
„Ich werde an deinem Plan teilhaben. ...Heute Nacht werde ich Königin Yufina von ihrem Mann stehlen.
„...Haha, ich dachte mir, dass du das sagen würdest." IR miaute zufrieden. „Herzog. Dein Ziel scheint diesmal ziemlich schwierig zu bekommen zu sein...deshalb habe ich einige Vorbereitungen im Voraus getroffen..."
„Oh, wie?"
„Die Marlonsoldaten sind eine Elitetruppe, aber bezogen auf die Anzahl sind es ziemlich wenige. Wahrscheinlich haben sie aufgrund der Situation im Nachbarland so wenige wie möglich genommen. Ein größeres Problem ist, dass das Militär von Beelzenia als Wache im Anwesen von Donald fungiert."
„Sie müssen ihre Gäste empfangen. Nun, ich nehme an, dass das ganz natürlich ist."
„Das ist der Schlüssel. Ich habe mit der Armee kommuniziert und daran gearbeitet, eine Verteidigungslücke im Westen zu machen. Ich habe sie auf einer Karte markiert, komm später in mein Zimmer, um sie zu holen."
Es schien, als hätte sie sich sehr gut vorbereitet. Sateriasis war dankbar, aber gleichzeitig sprach er eine Frage aus, die ihm schon eine ganze Weile im Kopf brannte.
Hey, IR. Du hast mal gesagt, dass du dafür gesorgt hast, dass ich Herzog werde, nicht wahr?"
„Nun, ich habe es leichter für dich gemacht, zu handeln."
„Die Information, dass Königin Yufina ein Gefäß der Todsünde besitzt, und die Vorbereitungen, die du getroffen hast...hast du einen Verbündeten in der Regierung in Beelzenia?"
„Hehe, interessiert dich das? ...Ein Wesen wie eine Zauberin ist bei manchen Menschen sehr begehrt. Besonders bei denen, die Einfluss haben. Zum Beispiel die Ritterin, die für die Leibwache zuständig ist, Tette Cetera.... Obwohl sie eine Position im Militär hat, verspürt sie den starken Wunsch, eine jugendliche Schönheit zu sein."
Sateriasis erkannte diesen Namen.
Lady Cetera...wenn ich mich recht erinnere, war sie eine weibliche Beamtin, die für das Verbrechen beschuldigt wurde, das ich in meiner Villa begangen habe.
Nach diesem Vorfall hatte Tette Sateriasis mehrmals für Ermittlungen besucht. Damals hatte er all seine Erinnerungen an das Verbrechen verloren, so dass er nicht in der Lage war, ihr die Informationen zu geben, nach denen sie suchte. (nicht, dass er es ihr gesagt hätte, selbst wenn seine Erinnerungen zurückgekehrt wären.)
Die Frau, die er damals gesehen hatte, hatte viel jünger ausgesehen, als ihr wahres Alter. Sie musste über dreißig Jahre alt gewesen sein, aber sie sah ungefähr aus wie zwanzig—nein, man konnte sogar sagen, dass sie halb so alt aussah, wie sie war, ohne Angst vor Wiedersprüchen haben zu müssen.
IR sprach weiter.
„Um ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, schwor sie einer bösen Zauberin ihre Treue. Aber dann habe ich ihr nicht wirklich gesagt, was im Anwesen der Donalds passieren würde."
IR hob stolz die Nase.
Aber Sateriasis dachte schon an etwas ganz anderes.
„Tette Cetera, was? ...sie hat einen ländlichen Akzent, aber jetzt wo du sie erwähnst, ist sie eine wirklich reizende Frau. Hm, eines Tages möchte ich..."
„Wenn es um Frauen geht, verlierst du all deinen Skrupel."
„Das stimmt überhaupt nicht. Sogar ich habe den Anspruch, dass ich sie erst mögen muss."
„Auf jeden Fall solltest du dich auf Königin Marlon konzentrieren, bevor du an Tette denkst, ja?" Du darfst nicht unvorbereitet handeln, Herzog. Danach—"
„Jaja, ich habe es schon verstanden. Ich werde versuchen, die Dinge so gut wie möglich zu erledigen."
Selbst, wenn er später die Erinnerungen von allen Beteiligten auslöschen würde, bestand bei viel Schaden die Chance, dass in Asmodean ein Krieg ausbrechen würde.
„Und als Lord von Asmodean trage ich die Verantwortung, dieses Land zu beschützen."
„Hmph...Du musst immer reden."
Acht Stunden später sichtete ein einsamer Junge eine riesige Fledermaus, die in Lisa-A durch den Himmel flog.
Zwei Tage später vergaß er alles über diese Fledermaus.


The Madness of Duke Venomania DeutschWhere stories live. Discover now