Mikulia Greeonio Teil 5

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Für IR war Abito nicht mehr als ein normales Bauerndorf. Nichts weckte ihre Aufmerksamkeit oder ihr Interesse. IR hatte schon viele solcher Dörfer gesehen—und zerstört. Vielleicht ist es besser, wenn ich dieses Dorf ebenfalls zu Asche verbrenne. Das schien die schnellste und beste Methode zu sein. Wenn sie das tat, würde sie automatisch alle Zeugen auslöschen, die den Herzog in seiner dämonischen Form gesehen hatten.
Aber IR hatte entschieden, vorerst keine Magie einzusetzen. Sateriasis Venomania war der erste Vertragsabschließende eines „Gefäßes der Todsünde." Was würde er tun und was würde er erreichen? Sie wollte es mit eigenen Augen sehen. Ich kann in dieser Form eh keine Magie anwenden. Den Körper des Mädchens, den sie normalerweise benutzte, hatte sie in der Villa des Herzogs zurückgelassen. Normalerweise entfernte sie sich in ihrer Katzenform nie weit von ihrem Menschenkörper. Er war kaum mehr als eine Leiche und wenn IR ihn nicht kontrollierte, war er nur ein wehrloses Ding. Allerdings war Lukana zurzeit in der Villa. IR hatte ihr die Pflege des Körpers anvertraut. Sie würde ihm niemals Schaden zufügen, da sie zu einer Marionette des Herzogs geworden war und er ihr befohlen hatte, den Körper mit ihrem Leben zu beschützen, falls er in Gefahr geriet. Es ist wirklich praktisch, einen Verbündeten zu haben. Außerdem war es einfacher für IR, im Katzenkörper zu sein, denn so war sie viel flinker und konnte sich agil durch das Dorf bewegen.

Das Dorf war sehr klein und hatte nur wenige Einwohner. Es war ziemlich einfach, die Zielperson zu finden. ...Ich habe dich gefunden, Mikulia Greeonio. Sie sah nicht aus, als wäre sie beschäftigt. Mit leeren Händen lief sie umher und summte eine Melodie. „~Ich bin eine Prinzeeessiiin~" Mit kräftigen Schritten lief sie in Richtung Stadtrand. IR folgte ihr heimlich, auch wenn sie in ihrer Katzenform nichts gegen sie unternehmen konnte. Wird dieser verdammte Herzog immer noch von diesem alten Knacker festgehalten? Sie war frustriert wegen der Unvorsichtigkeit des Herzogs, auch wenn es schien, als würde niemand von seiner wahren Gestalt wissen. Die Art und Weise, wie die Gehilfen des Vorstehenden ihn behandelten, war der größte Beweis dafür. Entweder Mikulia hatte niemandem etwas darüber erzählt, oder niemand hatte ihr geglaubt, als sie es getan hatte. So oder so, es war genau, wie IR es vorhergesehen hatte. Niemand um sie herum würde einer Bäuerin, die gesehen hatte, wie sich jemand in einen Dämon verwandelte, einfach ohne Beweis glauben. Und vielleicht hatte Mikulia nicht einmal bemerkt, dass es der Herzog gewesen war, den sie gesehen hatte. Trotzdem können wir sie hier nicht einfach herumlaufen lassen. Am westlichen Rand von Abito war ein großer Wald. Mikulia näherte sich ihm und kniete sich am Eingang auf den Boden. Dann hielt sie beide Hände vors Gesicht und begann zu beten. IR beobachtete sie von hinten. Im Wald beten...ah, ich verstehe, so ist das also. Das war ärgerlich. In der Staatsreligion, der Levin-Kirche gab es drei Sekten. Die Levia-Sekte, die Held-Sekte und die Behemo-Sekte. Die Leute in der Behemo Sekte wurden von den anderen Gruppen als Ketzer behandelt und waren fast ausgestorben. In Wirklichkeit führten sie ihre Aktionen allerdings im Verborgenen weiter und unterstützten IR, aber...das ist im Moment nicht wichtig.
Die meisten Anhänger der Levin-Kirche in Beelzenia waren in der Levia-Sekte. Die Held-Sekte war im nahegelegenen Elphegort verbreitet, aber in diesem Land gab es kaum Anhänger.
Allerdings betete Mikulia in Richtung des Waldes... Das war eine religiöse Aktivität, die nur die Anhänger der Held-Sekte durchführten. Sie beteten den „Erddrachen Held" an. IR wusste, dass dieser Gott in der Welt existierte, auch wenn er eine seltsame Form hatte. Held hatte sich in einen gigantischen Baum verwandelt und wachte weiterhin über die Welt. Er stand im Wald von Held in Elphegort.
Allerdings plante er, die HERs sowie die Gefäße der Todsünden, die die Macht hatten, mehr von ihnen zu erschaffen, zu vernichten. Das störte IR.
Der Lustzauber des Herzogs hatte keine Wirkung auf Mikulia, einer Anhängerin von Held. Mit anderen Worten: Dieser verdammte Held hat einen Weg gefunden, den Zauber unwirksam zu machen. Dieser verdammte, alte Gott... IR knirschte mit den Zähnen. Mikulia drehte sich plötzlich um und entdeckte IR, vielleicht weil sie das Geräusch gehört hatte. Sie sagte nur: „Oh, der Handlanger des Dämons." Mit „Dämon" meinte sie wahrscheinlich den Herzog. Vielleicht hatte Mikulia gesehen, wie sie mit ihm gesprochen hatte. Zu dieser Zeit war sie in ihrer Menschenform gewesen, aber die rote Katze hatte auf ihren Schultern gesessen. Deshalb war es nicht allzu seltsam, dass sie IR den „Handlanger des Dämons" nannte. „Ich bin etwas abgeneigt, als Handlanger bezeichnet zu werden." Murmelte IR, ohne nachzudenken. Sie konnte sich nicht daran erinnern, eine Untergebene des Herzogs geworden zu sein. Ehrlich gesagt dachte sie sogar, dass sie diejenige war, die über ihm stand. Mikulia legte ihren Kopf zur Seite und antwortete: „Äh~ Aber~ wenn du eine Katze bist, macht dich das nicht zum Handlanger des Dämons?"
„Das sagen viele. Das ist das Resultat von Geschichten, die jemand erschaffen hat, die die zukünftigen Generationen der Menschen beeinflusst haben."
„Dann bist du nicht die Handlangerin des Dämons, Kätzchen?"
„Natürlich nicht. Ich bin vielmehr dafür verantwortlich, dass die Kraft des Dä—Warte, das ist merkwürdig." Der Einzige, der IR in ihrer Katzenform verstehen konnte, war zur Zeit der Herzog. Für alle anderen sollte ihre Stimme eigentlich nur wie ein einfaches Miauen klingen. Wie konnte das Mädchen also mit ihr reden? „Hey, Mädchen, warum bist du—" IR wollte Mikulia fragen, aber dann tauchte ein Mann auf, als ob er sie unterbrechen wollte. „Ah IR, hier bist du also. Ich habe dich überall gesucht." Es war der Herzog. Er bemerkte, dass Mikulia vor IR stand. „...Also hast du sie schon gefunden, oder IR?" Der Herzog versuchte, mit Mikulia zu sprechen, aber sie öffnete vor ihm den Mund. „Ah! Es ist der Dämon! Der Dämonenprinz!" Sie klang nicht ängstlich. Vielmehr schien es, als wäre sie erfreut. „Ich verstehe. Also bist du das Mädchen, das meine wahre Identität gesehen hat."
„Ja! Heute bist du ein Prinz. Du siehst aus wie ein normaler Mensch!"
„Warum nennst du mich einen Prinzen?"
„Wegen deiner Kleidung! Auch wenn du keine kastanienbraunen Haare hast."
„Hast du keine Angst vor mir?" Auf seine Frage schüttelte Mikulia übertrieben den Kopf. „Überhaupt nicht! Damals war ich ein wenig überrascht, aber als ich genauer hinsah, sahst du wirklich hübsch aus. Du sahst wirklich wie ein Prinz aus!"
„Und du hast keine Angst, wenn ich ein Prinz bin?"
„Ja, weil ich weiß, dass mein Prinz mich glücklich machen wird!"
Hilfesuchend sah der Herzog IR an. Wahrscheinlich schreckte Mikulias fröhliches Verhalten ihn ab. „Nun, was soll ich mit diesem Mädchen machen? Soll ich den Zauber noch einmal versuchen?"
„...Gerade ist niemand in der Nähe, also solltest du es versuchen. Ich denke aber, dass es nicht funktionieren wird." Der Herzog packte Mikulias Schultern und näherte sich ihrem Gesicht. „Was für ein bezauberndes Gesicht...Vielleicht waren wir ja dazu bestimmt, uns zu treffen."
„Diesmal werde versuchen, mein Aussehen nicht zu verändern." Mikulia leistete keinen Widerstand und blickte nur den Herzog an. „Schau mir tief in die Augen." Die Augen des Herzogs färbten sich langsam rot. Sie Rücken begann, ein wenig zu zittern. Das war ein Zeichen der dämonischen Verwandlung. Allerdings wuchsen ihm keine Flügel und Krallen, nur die Widderhörner schauten ein wenig aus seinem Haar heraus. Die beiden sahen sich weiterhin schweigend an. Nur schwache, tiefe Geräusche hallten um sie, aber sie würden die Ohren der beiden nicht erreichen. Nach einer Weile flüsterte der Herzog in Mikulias Ohr: „Mikulia, willst du mit mir in meine Villa kommen?"
„...Ja, werde ich." Der Herzog sah wieder IR an, während er Mikulias Schultern festhielt.
„Sieht aus, als hätte es funktioniert."
„Hat es das wirklich?"
„Hat es...glaube ich." Mikulia sprang dem Herzog mit aller Kraft gegen die Brust, als würde sie ihn anpacken wollen. „Hee, mein Prinz~" Er tätschelte sanft Mikulias Kopf. „Ausgezeichnet, also, wollen wir dann gehen?" Sich umarmend, begannen sie, in Richtung Dorf zurückzukehren, aber IR hielt sie auf. „Warte einen Moment, Herzog. Du kannst sie nicht einfach am helllichten Tag mitnehmen."
„Ja, du hast recht. Was soll ich dann tun?" IR sprang auf Mikulias Schultern und flüsterte ihr zu: „Mikulia. Geh heute erstmal wieder nach Hause. Wenn es dann Nacht ist, schleichst du dich heimlich raus, ohne dass deine Familie es bemerkt."
„Hä~? Aber ich weiß nicht, wo das Haus des Prinzen ist."
„In diesem Fall bleibe ich ebenfalls hier im Dorf. Sobald es Mitternacht ist, werde ich dich zur Villa des Herzogs führen."
„Verstanden. Dann mach das~ Handlangerin." Widerwillig löste sich Mikulia vom Herzog und rannte zurück ins Dorf. „Du bist ziemlich beunruhigt, nicht wahr?" fragte der Herzog IR neckend. „Es gibt ein paar Dinge, die ich sie gerne fragen würde. Ich werde die Gelegenheit nutzen."
„Ich verstehe. Dann werde ich vor dir in die Villa zurückkehren, Lukana wartet auf mich." Sagte der Herzog und kehrte ins Dorf zurück. Die zurückbleibende Person—das zurückbleibende Tier IR seufzte laut und sah ihm hinterher. Hat dieser Mann keine Fragen an mein Gespräch mit dem Mädchen? Ich bin besorgt über seine Zukunft.
In dieser Nacht erreichten Mikulia und IR die Villa in Lasaland. Die nächsten drei Tage und Nächte machten Sateriasis und Mikulia Liebe.

Venomania Harem
Derzeitige Anzahl der Mitglieder: 2


The Madness of Duke Venomania DeutschWhere stories live. Discover now