The Madness of Duke Venomania Deutsch

Gumina Glassred Teil 1

Teil 1

In dieser Nacht wurde in einem Raum im Keller der Villa ein Ritual durchgeführt. Lukana, Mikulia und IR in ihrer Menschenform sahen Sateriasis zu, als er sein Katana aus der Scheide zog und es über seinen Kopf hielt. „Sei vorsichtig." Warnte IR ihn. Sie sagte das, weil sie wusste, dass ihm dieses Ritual schon einmal misslungen war und er seine Erinnerungen verloren hatte. „Du musst darauf achten, dass du deine Macht kontrollierst. Wenn du es vermasselst, werden die Auswirkungen des Zaubers nicht nur auf das Ziel, sondern auch auf dich selbst übertragen."
„Ja, das weiß ich." Sateriasis begann, die Worte zu rezitieren, die IR ihm beigebracht hatte. Da er kein Zauberer war, konnte er eigentlich keine Magie benutzen. Wenn er allerdings ein „Gefäß der Todsünde" hatte, war das etwas anderes. Lukana und Mikulia begannen nun ebenfalls, die Worte für das Ritual aufzusagen. Erstere war in der Lage, die Worte leicht und flüssig zu sagen, aber Mikulia stoppte mehrmals und verdrehte die Worte, bis IR ihr schließlich sagte, dass sie aufhören sollte. „Es reicht, wenn du einfach hier stehst."
„Naguuuuuut." Von dem Schwert ging plötzlich ein mattes Licht aus. Es erhellte die Wände und den Kamin des Kellerraums. „Der Zauber wirkt nur in Lasaland und seiner Umgebung. Wenn wir das Gebiet erweitern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Ritual scheitert." Genau wie IR es ihm riet, stellte Sateriasis sich Lasaland und die ländliche Landschaft von Abito in seinem Kopf vor. „Nun denn... lass es beginnen." Als er das sagte, breitete sich das Licht auf der Klinge aus und erschien außerhalb der Villa. Es breitete sich immer mehr aus und schließlich teilte es sich in kleine Partikel, die man mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Sie regneten vom Himmel herab, auf die Stadt Lasaland und das Dorf Abito. 
„...Puh." Als das Ritual vorbei war, taumelte Sateriasis und setzte sich auf einen Stuhl. „Geht es dir gut, Lord Venomania?" Lukana füllte schnell eine Tasse mit Wasser aus einem Krug und gab sie Sateriasis. „Ja, ich bin etwas müde, aber ansonsten geht es mir gut." Er trank das Wasser und fragte dann IR: „Hat es diesmal funktioniert?"
„Ja, ich glaube schon. Heute wurde die Erinnerung, dass du Kontakt mit mir und diesen Frauen hattest, aus den Gedächtnissen der Menschen gelöscht." Die Tatsache, dass Lukana Kleidung für ihn genäht hatte, dass er das Dorf Abito besucht hatte—all diese Dinge waren „nie passiert." Eigentlich hatte Sateriasis' Lustzauber nur Wirkung auf das entgegengesetzte Geschlecht. Da er ein Mann war, wirkte er nur bei Frauen. Allerdings war das „Ritual", das er gerade durchgeführt hatte etwas Besonderes, es verstärkte die „Magie", die ein Zauberer mit dem „Gefäß der Todsünde" benutzte. Deshalb konnte er diesen Zauber gegen beide Geschlechter, Männer und Frauen einsetzen. Allerdings war er damit nur in der Lage, die „Erinnerungen an eine bestimmte Person zu löschen." Sateriasis hatte dieses Ritual schon einmal durchgeführt, direkt nach dem Massenmord, den er in der Villa verursacht hatte. Dieses Ereignis wurde von mehreren Personen außer IR beobachtet. Es wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er erwischt wurde. Deshalb hatte er das Ritual ausgeführt, das IR ihm beigebracht hatte. Es war ihm gelungen, die Erinnerungen der Zeugen zu löschen, allerdings hatte er auch seine eigenen Erinnerungen verloren, da er einen Fehler gemacht hatte. „Ich schätze, dass ich diesen Zauber nicht oft verwenden kann." Sagte Sateriasis mit einem Seufzer und lehnte sich an den Stuhl. „Das stimmt. Deshalb solltest du so gut wie möglich versuchen, unentdeckt zu bleiben."
„Verstanden...Nun denn, Mikulia, wollen wir gehen?" Sateriasis beendete sein Gespräch mit IR, stand auf und legte einen Arm um Mikulias Taille. „Warte mal kurz, wo willst du hin?" fragte IR, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass sie es wusste. „Ist das nicht offensichtlich? Ins Bett." Mit einem stolzen Grinsen gab er IR die erwartete Antwort. „...Kapiert. Aber so wackelig wie du läufst, frage ich mich, wie du das bewerkstelligen willst."
„Für ein Dessert ist immer Platz. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Wenn du willst, kannst du gerne mitkommen."
„Scheint, als würdest du zu Asche verbrannt werden wollen."
„Das würde ich gern vermeiden." Sateriasis und Mikulia verließen den Raum und verschwanden im dunklen Flur.