Yufina Marlon Teil 3

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Der Harem war größer geworden und deshalb war es erheblich beschäftigter geworden.
Lukana dachte, dass das eintönige Leben im Keller eine gute Sache sei.
Niemand aus dem Harem war eifersüchtig auf Sateriasis' andere Frauen, Das lag daran, dass sie eine Gehirnwäsche bekommen hatten.
Das bedeutete allerdings nicht, dass sie ihre Erinnerungen an früher verloren hatten. Sie liebten zwar Sateriasis mit allem, was sie hatten, aber trotzdem erinnerten sie sich an ihr ganzes Leben und ihre Persönlichkeiten hatten sich auch nicht verändert.
Lukana erinnerte sich natürlich auch daran, wie sie hierherkam, an ihre Familie, ihre Heimatstadt, ihre Freunde und alles andere. Sogar an die Tatsache, dass Sateriasis sich in einen Dämon verwandelt hatte und sie verzaubert hatte.
Sie fühlte im Moment überhaupt keine Abscheu vor Sateriasis.
Es war sogar das Gegenteil. Sie fragte sich, warum sie ihn früher so sehr meiden wollte.
Lukana hatte ihr aktuelles Leben in einem Traum vorhergesehen.
Damals dachte sie, dass das Ganze abstoßend war, aber nun war sie sich sicher, dass sie eine wunderbare Zukunft haben würde.
Es war ein wenig lästig, nicht nach draußen gehen zu können. Aber wenn sie jemals etwas haben wollte, würde Sateriasis ihnen alles geben. Essen, Dekorationen, Möbel und sogar Zuneigung.
Als Entschuldigung dafür, hatte Lukana ihm ihr Armband gegeben, dass sie an ihrem rechten Arm trug. Sie hatte es zusammen mit ihrer Freundin in ihrer Heimatstadt gekauft. Sie hatte es sehr gemocht, hatte es ihm aber trotzdem ohne zu Zögern gegeben.
Sie würde den Rest ihres Lebens in diesem Keller verbringen. Dinge aus ihrer Vergangenheit wurden nicht länger gebraucht. Indem sie ihm das Armband geschenkt hatte, hatte sie ihre Entschlossenheit gezeigt.
Sateriasis schien ihre Gefühle damals erraten zu haben und er schien sehr glücklich darüber zu sein. Von da an hatte er es immer bei sich getragen.
Das Armband war nicht sehr wertvoll. Ein Adliger auf Sateriasis' Rang würde es normalerweise nicht tragen. Lukana fand das ein wenig schade, aber auf der anderen Seite gab es ihr das Gefühl, dass Sateriasis sie mehr mochte, als die anderen Frauen. Natürlich war sie nicht eifersüchtig auf sie, aber sie besaß trotzdem etwas Kampfgeist.
Lukana hatte derzeit zwei Sorgen.
Die erste betraf ihren prophetischen Traum.
Lukana kannte die Zukunft. Sie hatte sie in ihrem Traum gesehen.
Was sie gesehen hatte, war—Sateriasis war zusammengebrochen und ein Messer stach in seiner Brust.
Sie hatte das Gesicht der Person nicht deutlich erkennen können, aber es war wahrscheinlich ein Mann.
Das würde das Ende unseres Lebens mit Lord Venomania bedeuten...
Es gab nur einen Weg, das zu verhindern.
Wenn er hier aufhören würde—
Aber dagegen konnte Lukana nichts tun.
Sie konnte nicht mit Sateriasis argumentieren, weil es so in ihrem Kopf verankert war.
Wenn er ihr sagte, dass sie ruhig bleiben sollte, konnte Lukana nichts dagegen tun.
Als sie gehört hatte, dass eine der Frauen aus dem Harem, Mirigan , Wahrsagerin war, und behauptete, die Schülerin der Zauberin zu sein, die sie vor so langer Zeit gerettet hatte, hatte Lukana überlegt, mit ihr über den prophetischen Traum zu reden.
Aber als sie mit Mirigan sprach, verstand sie, dass die Schülerin dieser Zauberin, die in die Zukunft sehen konnte nur betrogen hatte.
Ihr wahrer Beruf war „Schwindler."
Lukana gab es auf, bei ihr nach Hilfe zu suchen.
Ein anderes Problem war das neue Haremsmitglied, Gumina Glassred.
Sie war eine Frau, die eine typische adlige Haltung hatte. Einschließlich Lukana waren bis zu diesem Zeitpunkt alle Frauen gewöhnliche Bürgerliche gewesen. Deshalb war es normal, dass sie sich manchmal über ihre persönlichen Werte stritten.
Lukana konnte sich gut anpassen und deshalb kam sie gut mit Gumina aus.
Aber es gab Frauen, die das gar nicht konnten. Mirigan und Lolan waren zwei davon.
Mikulia verachtete Gumina aus irgendeinem Grund besonders sehr.
Seit Gumina in den Harem gekommen war, war sie für eine Weile Sateriasis' einzige Partnerin. Für die beiden war es nicht ungewöhnlich, tagelang im gleichen Zimmer zu bleiben.
Seitdem war Mikulia ziemlich mürrisch geworden.
Lukana dachte, dass sie verärgert war, weil Sateriasis sie wegen ihrer kindlichen Persönlichkeit nicht mehr als Partnerin haben wollte.
Für eine Weile ging Sateriasis viel öfter als sonst nach draußen.
Sie hatte gehört, dass Marquis Glassred sich bis jetzt immer um die Regierung gekümmert hatte und nun wurde Sateriasis auch involviert.
Dennoch kümmerte Sateriasis sich jeden Tag aufs Neue um seinen Harem. Er hörte schließlich auf, sich nur mit Gumina zu beschäftigen und liebte wieder alle Frauen gleichermaßen, wie vorher.
Trotzdem wurden Gumina und Mikulia keine Freunde. Mikulia ignorierte sie vollkommen und Gumina war nicht der Typ, der sich um Mikulias Verhalten kümmerte. Deshalb schien es nicht so, als würden sie sich irgendwann vertragen.
Lukana wusste nicht, ob etwas zwischen ihnen vorgefallen war, sie hatte auch beide danach gefragt, aber es hatte keiner geantwortet.
Bei so vielen Leuten am gleichen Ort, ließen sich Konflikte wahrscheinlich nicht vermeiden.
Aber...ich bin mir sicher, dass Lord Venomania sich freuen würde, wenn wir alle miteinander auskommen würde...
Sie würde noch einmal versuchen, mit ihnen zu sprechen. Lukana sah zwar, dass sie komplett unterschiedliche Persönlichkeiten besaßen, aber manchmal verstanden sich zwei Menschen so sogar besser.
Lukana verließ ihr Zimmer und betrat das von Gumina, das neben ihrem eigenen war.
„...?"
Ich höre etwas. Ist das...der Klang einer Geige?
Die harmonische Melodie drang von der anderen Seite in Lukanas Ohren.
Sie klopfte ein wenig energisch zweimal an die Tür. Die Musik hörte abrupt auf.
„...Komm rein."
Als ihr die Erlaubnis erteilt wurde, öffnete Lukana die Tür und trat ein.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht stören."
„Nein, alles gut. Ich habe nur gespielt, weil ich Langeweile hatte."
„Das klang sehr gut. Ich bin ein wenig neidisch, weil ich so etwas nicht kann."
Lukana hatte noch nie etwas Hochwertiges wie eine Geige auch nur angefasst. Jetzt konnte sie einfach Sateriasis fragen und er würde ihr eine geben, aber da ihr die Fähigkeit fehlte, ein Instrument zu spielen, würde ihr das nicht viel bringen.
„Du bist definitiv die Tochter eines Adligen. Du studierst auch viele andere Dinge, nicht wahr?"
„Ja...nebenbei habe ich die Kunst studiert..."
Sagte sie und drehte sich zu einer der Wände im Raum um.
Dort hing ein einziges Portrait.


The Madness of Duke Venomania DeutschWhere stories live. Discover now