Gumina Glassred Teil 8

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Wenn er nur Gumina bekommen wollte, wäre es nicht nötig gewesen, solche Maßnahmen zu ergreifen. 
Es wäre das beste gewesen, wenn er das Mädchen an einen unauffälligen Ort gebracht hätte. Dort hätte er seinen Lustzauber normal anwenden können.
 Aber heute Nacht war das Herz von Sateriasis besonders aufgeregt. 
Er fühlte, dass die Aufregung nicht verschwinden würde, bis er die Macht des Dämons komplett nutzte.
 Er blickte auf das blutige Durcheinander vor seinen Augen und dachte an sich selbst. 
Vielleicht war diese Brutalität seine wahre Natur. Er, der seine Eltern, seine Diener und seinen großen Bruder ermordet hatte. 
Immer wenn er einen Teil seiner Erinnerungen zurückbekam, wurde ein Teil dieser wahren Natur wiederbelebt.
Jemand war auf dem Weg zu Sateriasis.
 Ein Wächter? Oder vielleicht ein Diener? Egal, ich werde sie einfach töten, wenn sie mich sehen. Solange ich das „Ritual" danach durchführe, ist das eh egal.
 
Sateriasis hob seine rechte Hand, aus der lange Krallen sprossen.
 Während Sateriasis die Wände und den Boden mit frischem Blut färbte, suchte er nach Guminas Zimmer.
 Er hörte Schritte hinter sich im Flur. „Echt jetzt...noch jemand?" Sateriasis blickte in die Richtung, wo die Schritte herkamen, um diese Person zu töten. 
Aber er stoppte plötzlich. 
„...Carol?"
 Als Guminas Begleiterin Carol erkannte, dass es sich um Sateriasis handelte, weiteten sich ihre Augen.
 „Herzog Venomania, Ihr seid verrückt geworden!... Und dieses Aussehen..."
„Ich bin nicht verrückt geworden. Ich bin nur gekommen, um Gumina mitzunehmen."
„...Lady Gumina war schon Eure Verlobte. Es gibt keinen Grund für Euch, hierher zu kommen und sie mitzunehmen..."
„Das reicht nicht, das reicht einfach nicht, Carol. Wenn wir heiraten, ist alles nur gespielt und Guminas Herz wird nie mir gehören." 
Carol zog ihr Schwert und hielt es vor Sateriasis' Gesicht. 
„Wollt Ihr damit sagen, dass Gumina Euch nicht liebt?"
„Du warst bei ihr. Sicher weißt du es, oder?"
„...Passt besser auf!" 
Ohne seine Frage zu beantworten, stürmte sie auf Sateriasis zu. Dieser konnte dem Angriff leicht ausweichen und vergrößerte die Distanz zwischen ihnen. 
„Was?! Ihr seid schnell..."
„Lass es uns noch einmal überprüfen. Carol, hast du irgendwelche Gefühle für mich?"
 Carols Augen weiteten sich für einen Moment vor Überraschung, aber gleich darauf war ihr Blickt wieder normal.
 „...Wie lächerlich." 
Sie versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen, aber er wehrte ihn geschickt ab. 
„Du musst es nicht verbergen. Dieser überglückliche Ausdruck, als ich mich an dich erinnert habe...Vor kurzem habe ich gelernt, die Herzen von Frauen zu verstehen." 
„Ihr seid so überheblich."
„Die, die mir begegnen können nicht ablehnen. Das ist mein Grundsatz. Carol, ich nehme dich mit Gumina." 
Sateriasis' violette Augen färbten sich rot. Ihr Glanz umschloss erst Carols rotes Haar und schließlich ihren ganzen Körper.
 „Ah...Ahh." 
Die Geräusche, die Carol machte, kamen nicht vom Schmerz, sondern von genussvoller Betäubung.
Gumina saß in der Ecke ihres Zimmers. Sie hielt ein Messer zur Selbstverteidigung in der Hand und zitterte leicht. 
Sie hörte Schreie in der Villa. Sie wusste, dass das nicht normal war.
 Diebe. Diebe waren in die Villa eingebrochen.
 Ihr Vater, Marquis Glassred war heute Nacht nicht zu Hause. Er war zum königlichen Palast in Ruckolbeni im fernen Süden gefahren, um eine Audienz bei der kaiserlichen Familie zu erhalten.
 Was war also das Ziel des Diebes? Sie wusste es nicht. Sie rief den Vorfall in ihr Gedächtnis—Den Massenmord in der Villa von Sateriasis. 
Vielleicht waren das hier die gleichen Mörder wie damals. Wenn das der Fall wäre, würde Gumina sicher auch getötet werden. 
Sie hörte Schritte. Sie wurden lauter und stoppten vor dem Zimmer. 
Bitte...kommt nicht hier rein, kommt nicht hier rein... 
Guminas Flehen brachte nichts. 
Die Tür öffnete sich.
 Sie stieß einen kleinen Schrei aus, aber als sie sah, wer die Tür geöffnet hatte, rannte sie erleichtert auf die Person zu.
 „Carol es geht dir gut! Was...Was geht in dieser Villa vor!?" 
„Lady Gumina...lass uns gehen." 
Carols Stimme war leise. Das ängstliche Mädchen bemerkte ihre unfokussierten Augen nicht. „Gehen? Wohin?" 
„Zur Villa von Herzog Venomania..." 
Plötzlich wirbelte Carol herum und hielt ihre Arme am Rücken fest.
 „Hä?! W-was?! Carol, was in aller Welt..." 
Noch jemand schaute zur Tür herein.
 Bei seiner angsteinflößenden Gestalt war sie sprachlos.
 „S-Sati...!!? Was geht hier vor, diese Gestalt..." 
Vor ihr stand ein blutbefleckter Dämon. Nur sein Gesicht sah noch so aus wie immer. Der Rest, sein Kopf, seine Arme, sein Körper und seine Beine hatten sich in ein Monster verwandelt. 
Sateriasis betrat den Raum.
 „Komm Gumina, lass uns gehen. Zu meiner Villa, zu meinem Harem."
 Gumina versuchte, sich zu befreien, aber Carol hielt sie fest, sodass sie nicht entkommen konnte.
 „Nein...Stopp, komm nicht näher!!" 
„Gumina...endlich. Alles von dir wird nun mir gehören. Dein Gesicht, deine Beine, deine Brust und selbst dein Herz." 
Der Dämon lächelte, als er sich ihr näherte. Gumina wehrte sich wie wild und versuchte, sich zu wehren.
 „Komm mir nicht zu nahe...Komm mir mit diesem hässlichen Gesicht nicht näher!!" 
„Hässlich...? Du sagst, ich bin hässlich? Du bist schrecklich, Gumina..." 
Der Dämon stand vor Gumina und näherte sich ihrem Gesicht. Ein wenig Speichel tropfte zwischen seinen Reißzähnen und fiel auf den Boden.
 „Das was wirklich hässlich ist bist du, die sich ein einen anderen Mann verliebt hat." 
Ein rotes Leuchten erfüllte den Raum.


The Madness of Duke Venomania DeutschOnde histórias criam vida. Descubra agora