Lukana Octo Teil 6

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Es war fast Mittag und Lukana war immer noch in ihrem Arbeitszimmer und kam nicht heraus. Währenddessen saß Sateriasis auf seinem Lieblingsstuhl und las ein Buch. Mehrere Bücher waren auf seinem Schreibtisch gestapelt, sie waren alle aus der Bibliothek der Villa. Darin waren Tagebücher, die von seiner Familie geschrieben wurden, das seines Vaters, seiner Mutter und der Diener. Sie alle hatten ihre Arbeit und ihren Alltag aufgeschrieben. Nur sein Eigenes, das Tagebuch von Sateriasis Venomania konnte er nirgendwo finden. Er hatte auch schon sein eigenes Zimmer überall abgesucht. Es schien, als wäre er nicht die Art von Person, die Tagebuch schreiben würde. Sateriasis ärgerte sich über sich selbst, dass er so etwas Wichtiges nicht getan hatte. Lukana...ich schätze, sie wird heute auch wieder bis in die Nacht arbeiten...Ich hoffe, sie überarbeitet sich nicht... Sateriasis war ein wenig besorgt um Lukana. Er schloss sein Buch und beschloss, sie in ihrem Zimmer zu besuchen.
Es war schon zwei Wochen vergangen, seit Lukana angefangen hatte, die Kleidung für ihn zu nähen. Er hatte ihr das hochwertigste Werkzeug gegeben, was er finden konnte. Als sie diese Qualität gesehen hatte, bekam sie ein wenig Angst, aber ihre Augen hatten trotzdem vor Freude gefunkelt. Sateriasis war überzeugt, dass die Kleidung wunderschön sein würde. Nicht nur, weil sie eine Schneiderin war. In den letzten zwei Wochen hatte er gelernt, dass Lukana in der tat eine talentierte Person war. Was noch unglaublicher war, war die Tatsache, dass sie sogar die allgemeine Hausarbeit übernahm. Dank dessen verbesserte sich Sateriasis' Lebensstandard deutlich. Er konnte sich nicht für immer auf Lukana verlassen. Sateriasis wusste, dass es an der Zeit war, ein paar Diener einzustellen, aber andererseits wünschte er sich, dass Lukana für immer in dieser Villa bleiben würde.
Als Sateriasis in ihrem Zimmer ankam, hörte er keine Geräusche. Lukanas Kopf lag auf dem Schreibtisch und sie schlief. In den letzten Tagen hatte sie ununterbrochen gearbeitet und sich auch noch um den Haushalt gekümmert. Natürlich war sie erschöpft. Er konnte sich nicht dazu durchringen, sie zu wecken. Er holte eine Decke aus dem Schlafzimmer und legte sie sanft auf Lukanas Schultern. Er setzte sich auf einen Stuhl neben sie und sah sie eine Weile lang an. Als er ihr Gesicht ansah, erwachten zwei Gefühle in Sateriasis. Das erste war Dankbarkeit ihr gegenüber. Und das andere war—Lust. Er wollte Lukana nicht gehen lassen. Wenn sie die Kleidung für ihn fertig hatte, würde sie wieder nach Mystica zurückkehren. Wenn ich sie nur..., wenn ich sie nur Mein machen könnte, bevor sie geht...Lukana war so schön, dass er nicht anders denken konnte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie eigentlich nur eine einfache Bäuerin war. Ihr Körper war schlank, aber sinnlich. Er wollte ihn mit aller Kraft umarmen, so fest, dass ihre Taille zerbrach.
Ein unschuldiges, schlafendes Gesicht. Weiche Lippen. Er wollte sie beschmutzen und mit seinen Farben beflecken. Sateriasis schluckte. Was für dumme Gedanken habe ich eigentlich gerade? Er bekam seine Sinne zurück und verdrängte die Gedanken tief in seinem Kopf. Er bemühte sich, seine egoistischen Wünsche zu unterdrücken. Er hatte es gewusst. Er hatte gewusst, dass es so sein würde. Deshalb hatte er es vermieden, jemanden in seiner Villa zu haben. Er wusste, dass er diese seltsamen Gefühle hatte. Aber am Ende habe ich sie trotzdem mit meinen eigenen Händen hierher eingeladen. Als er an diesem Tag gesagt hatte, dass er nach bestimmten Frauen suchte, war das eine Lüge. Es war ihm egal, wer. Er suchte einfach Frauen.
Dennoch versuchte er, diese Gedanken abzuhalten. Seine Gefühle – Diese extreme Lust, die man als Wahnsinn bezeichnen könnte. Sie war tief in ihm verwurzelt und nahm stetig zu. Sateriasis konnte seiner wahren Natur nicht länger widerstehen. Es ist vielleicht doch besser, wenn wir uns nie wiedersehen, sobald die Kleidung fertig ist. Es war eine Tatsache, dass er sich zu Lukana hingezogen fühlte. Er wusste nicht, ob es wirklich wahre Liebe war, oder einfach nur Verlangen. Im Moment konnte er das nicht beurteilen. „Ah, aaaaaaah..." Lukana begann plötzlich, leise zu wimmern. Als Sateriasis das hörte, dachte er, dass sie aufwachen würde, sie tat es aber nicht. Ihr schlafendes Gesicht sah ängstlich aus, als würde sie verfolgt werden. Vielleicht hatte Lukana einen Alptraum, oder sie fühlte sich nicht gut—in beiden Fällen wäre es wohl das Beste, sie aufzuwecken. Sateriasis stand auf um dies zu tun. „...Ha, haaaaa..." „Lukana?" Ihr Atem ging ungleichmäßig und ihr Gesicht war blass. „Hey, Lukana, geht es dir gut?"
„Nein!" Als Sateriasis das fragte, wirbelte Lukana plötzlich herum, ließ einen Schrei los und fiel vom Stuhl. Rückwärts krabbelte sie davon. „Komm mir nicht zu nahe..." Vielleicht hatte sie die Lust in seinem Herzen erkannt. Wenn er daran dachte, konnte Sateriasis nur da stehen bleiben, wo er war. Lukana hörte auf, sich zu bewegen und fiel auf den Boden. Aber das war nur für einen Moment. Sie erlangte ihre Gelassenheit wieder, stand auf und bekam ihre Atmung in den Griff. „T-tut mir leid, ich habe das nicht so gemeint."
„Nein, es ist in Ordnung... was ist los, Lukana? Habe ich etwas falsch gemacht?..."
„Nein, nein! So ist das nicht. Ich hatte nur einen Alptraum..."
„Alptraum?"
„Ja, ein Alptraum...nur ein Alptraum...ich muss mich entschuldigen, ich werde für heute gehen."
„Bleibst du heute nicht hier?"
„Nein, ich bin fast mit meiner Arbeit fertig. Ich werde heute zum Haus meines Onkels zurückkehren."
„Na dann, pass auf dich auf." Warum wollte sie ganz plötzlich in die Stadt zurückkehren? Sateriasis konnte nicht einmal nach dem Grund fragen. Er beobachtete Lukana, die die Villa verließ. Er bekam plötzlich Angst, dass sie nicht zurückkommen würde. Einerseits war es so besser, andererseits wollte er sich nicht von ihr trennen. Lukana drehte sich noch einmal zu ihm um. „Deine Kleider werden in fünf Tagen fertig sein! Bis dahin, Lord Venomania!" Als Lukana ihn anlächelte, begann Sateriasis, sich besser zu fühlen. Außerdem hatte sie ihn nicht mehr „Eure Hoheit" genannt, sondern „Lord Venomania."


The Madness of Duke Venomania DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt