9-Zack

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Er ist weg. Die halbe Nacht haben wir nach ihm gesucht. Er kann doch nicht einfach gehen. Meine Mutter ist am Toben. Sie hat vor Monaten diesen Termin ausgemacht. Ich verstehe sie ja irgendwie, aber sie hätte ihm es früher sagen sollen.

Jetzt haben wir das Problem das wir ihn suchen und er überall sein könnte. Er könnte auch hilflos irgendwo sein, weil ihn keiner versteht. Er kann ja nichts hören. Sprechen geht, aber hören nicht. 

"Wo sollen wir den noch suchen?" Fragt meine Mutter. Ich sehe sie an. "Da wo er es mag zu sein." Sie nickt, wirkt aber nicht traurig. Ich sehe in den Rückspiegel. Seine Lieblinge sind bei meinem Bruder und Dad auf der Rückbank. Wir haben sie mitgenommen, weil ich nicht weiß in welcher Verfassung er ist. 

Ich halte kurz an der Roten Ampel, bevor ich aufs Lenkrad haue und wende und zurück fahre. "Wo willst du hin Sohn?" Fragt mich meine Mutter und hält sich über dem Fenster fest. 

"Da wo er sich versteckt." Sage ich und fahre zur Harlington. Dieser Wicht ist echt der Wahnsinn. Wieso ist mir das nicht früher aufgefallen, er geht dahin wo er sich in diesem Moment sicher fühlt und wer fühlt sich nicht bei einem schönen Mädchen sicher, das ihn verstehen kann. 

Ich biege ab und parke bei der Schule. Ich steige aus und laufe über den Rasen zur Rektorin. "Wo ist er?" Sie sieht mich an. "Mr. Bright ich habe keine Ahnung wovon sie sprechen." Ich sehe sie an. "Wo ist Liliana?" Frage ich. 

"Sie hat heute keine Schule, weil ihre Lehrer auf einer Vorlesung sind. Sie ist nicht auf dem Gelände." Ich Atme tiefdurch. "Haben sie sie gesehen, wie sie mit meinem Bruder Cody gegangen ist?" Sie nickt.

"Ja, heute morgen war er an der Schule und holt sie ab. Ich freue mich sehr das sie ihm hilft und ihn auch an die Empfindlichen Themen der Gehörlosigkeit heranführt. Sie wollten in eine Spezialklinik, dort wird man ihm zeigen wie sowas geht, wie man ein Implantat eingesetzt bekommt." Ich nicke.

"Vielen Dank und schönen Tag noch." Damit gehe ich und steige eilig ins Auto. Ich gebe die Adresse der Klinik ein und fahre los. Meine Mutter sieht mich an, doch schweige. "Das nächste mal machst du den Mund früher auf wegen sowas." Schreie ich sie harsch an und biege ab. 

"Nicht in dem Ton." Ich sehe sie wütend an. "Leck mich!" Damit fahre ich weiter. Dad sagt nichts dazu, was gerade besser ist. Tyson sieht nach den Hunden. Sie sind ruhig, was gut ist. Ich fahre schneller und parke bei der Klinik. 

Wir steigen aus und Tyson nimmt die Hunde. Wir laufen in die Klinik und zum Empfang. "Wie kann ich ihnen helfen?" Fragt die Dame. "Cody Wright müsste gerade angekommen sein, in welchem Behandlungszimmer befindet er sich?"

"Sie sind wer?" Fragt die Dame nach. "Die Familie, Brüder und Eltern." Die Dame lächelt. "Cody Wright, er ist derzeit im CT. Seine Freundin ist schon bei ihm. Dritter Stock, Station CT 11." Wir lächeln. "Danke." Damit laufen wir zu den Aufzügen. 

Ich drücke den Passenden Knopf als ein Mädchen noch zu uns kommt. "Danke." Damit warten wir bis der Aufzug sich schließt. Tyson sieht mich an, wackelt mit den Augenbrauen. Ich verdrehe die Augen und wir steigen aus, die Dame ebenfalls.

Wir suchen die Station und finden sie. Als wir reinkommen, sehen uns Zwei Schwestern an. "Familie Wright, sie können gleich zu mir kommen." Sagt ein Arzt. Damit folgen wir ihm. Er lächelt und sieht kurz zu den Hunden. 

"Also, Cody ist noch beim Blut abnehmen, aber soweit ist er gesund." Wir sehen ihn an. "Eigentlich wollen wir wissen ob er Implantate bekommen kann oder nicht." Sagt meine Mutter. Der Arzt sieht uns an. "Das liegt nicht in meiner Hand. Solange er intakte Hörnerven hat spricht nichts dagegen, aber derzeit ist das nicht abzusehen. 

Still LoveWhere stories live. Discover now