50-Tyson

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Es ist mitten in der Nacht. Ich sitze in der Klinik, Luisa liegt neben mir im Bett. Sie hatte starke schmerzen im Bauch und dann habe ich sie in die Klinik gefahren. Der Kleine will die Welt sehen und seit mehr als einer Stunde bin ich nun hier. 

Ich habe meinen Brüdern bescheid gesagt genauso wie Conner. Er ist schon draußen und wartet. Für mich ist das immer der Alptraum, weil ich nie weiß wie man der Frau helfen soll. Ich habe Joshua bei meiner Oma gelassen, sie kümmert sich um ihn und kommt morgenfrüh mit ihm vorbei.

Liliana ist aus der Klinik entlassen, muss aber jeden Tag mehrere Therapien machen. Ihr gang ist extrem staksig und sehr Trampel Haft, was sie echt verabscheut. Nur durchs üben wird es besser mit dem Laufen. Jetzt ist es nur noch eine Übungssache und Cody ist ja immer bei ihr. 

Luisa drückt meine Hand, mit ihr streiten will ich echt nicht. Immer wieder kommt eine Schwester rein und kontrolliert die Werte. Noch geht es beiden gut. "Draußen wartet ihre Familie." Ich nicke und lasse sie kurz allein.

"Wie sieht es aus?" Ich nicke. "Das wird dauern. Wo ist Cody?" Zack lächelt. "Du kennst ihn doch, der kommt erst später, für ihn ist das eben nichts, hier zu warten und so schnell kann er auch nicht kommen wegen Liliana. Sie bemüht sich zwar, aber hektische Bewegungen sind eben noch nicht drin."

Ich nicke. Leise gehe ich wieder ins Zimmer zurück und setzte mich hin. Noch sind Cody und Liliana nicht in ihr eigenes Haus gezogen, Cody will warten bis Liliana sich wirklich erholt hat. Er lernt mit ihr Tanzen, so bekommt sie ein Gefühl wieder und er kann noch etwas lernen.

Ich halte Luisas Hand und warte. Mehr kann ich nicht tun, ich versuche auch nichts zu sagen, weil ich echt keinen Streit will. Es ist mitten in der Nacht und für Streit habe ich keinen Nerv. Ein Arzt kommt rein. 

"Wie fühlen sie sich?" Sie nickt. "Geht schon, tut nur alles weh." Ich sehe den Arzt an. Er wirkt entspannt. Hängt wahrscheinlich daran das er schon alle Kinder von uns auf die Welt gebracht hat. 

Er kennt die Frauen und ich hoffe bloß das mein Kleiner gesund zur Welt kommt. "Soweit sieht alles gut aus, wollen sie etwas gegen die Schmerzen?" Sie schüttelt den Kopf. "Okay, wenn sie sich umentscheiden, sagen sie bescheid." Sie nickt und damit geht der Arzt wieder.

Wir warten weiter, sie macht irgendwelche Atemübungen von denen ich echt noch nie etwas mitbekommen habe. Bei Joshuas Geburt war das anders. Seine Mutter bekam Schmerzmittel und atmete ganz normal, dass sieht eher aus als würde sie ertrinken. 

Ich lasse es sein etwas zu sagen und warte. So wie immer eigentlich. Mehr als Warten kann ich nicht weil es um meinen Sohn geht. Joshua wird bald ein Großer Bruder und ich will sie nicht alleinlassen, weil ich ja für das Kind verantwortlich bin. Ich habe es mit ihr gemacht, somit bin ich dafür verantwortlich.

Was am Ende aus Luisa und dem Jungen wird ist nicht ganz klar. Ich habe mit ihr darüber versucht zu sprechen, aber wie gesagt es endete wie immer, nicht besonders gut. Sie hat nur geschrien und ich fand es nicht lustig. 

Leise geht die Tür auf, Noah kommt rein. Er lächelt, seine Schwester sieht er nicht mehr oft. Seine Therapie wirkt. Er hat mehr Gefühl in den Beinen und auch wenn es lange dauern wird, kann er irgendwann wieder Motorradfahrern und laufen. 

Zwar wird er nie wieder Leistungssport betreiben können, aber ich denke das wird er verkraften. Er lächelt und gibt mir die Hand. "Wie geht es euch?" Ich nicke. "Mir ganz gut, bei ihr weiß ich es nicht. Sie macht Atemübungen." Er nickt, lächelt uns kurz an bevor er wieder geht. 

Für ihn ist es immer noch hart ohne seine Schwester zurecht zu kommen. Er hat Charlie, aber seine Schwester vermisst er eben und er weiß nicht was passiert ist das sie so anders wurde. Manchmal da wünscht er sich eben das alles anders gelaufen ist, aber manche Dinge kann man eben nicht mehr ändern.

Still LoveDonde viven las historias. Descúbrelo ahora