10. Ein bisschen Karneval

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Herbstanfang!

Ist es bei euch auch so grau? Ich poste mal ein neues Kapitel, gegen den Regen – mit extra viel John ;)

Viiielen lieben Dank für die Bewertungen und Kommis, ich habe mich sehr darüber gefreut!

<3

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„Do you like my stupid hair? - Would you guess that I didn't know what to wear? - I'm just scared of what you think - You make me nervous so I really can't eat"

Blink 182 – First Date


Ich hole dich um 6 ab. Zieh dir was Hübsches an.

Ich wusste, dass die Nachricht von John kam, auch wenn ich die Nummer nicht kannte und er auf den Namen verzichtet hatte. Aber niemand sonst schrieb mir Nachrichten in diesem Ton...auch wenn ich sagen musste, dass ich nicht umhin kam, genau diesen Ton irgendwie zu...mögen. Ich war immer für Gleichberechtigung in allen Lebenslagen gewesen, aber Johns Art hatte mir bisher immer das Gefühl gegeben, dass er tat, was richtig war. Also durfte ich gespannt sein.

Erst einmal klingelte es jedoch an meiner Tür. Ein Blick durch den Spion verriet mir, dass ein jung aussehender Typ um die 16 auf eine Reaktion von mir wartete. Er hielt einen riesigen Blumenstrauß in der Hand. Fleurop stelle auch immer jüngere Lieferanten ein.

„Ja bitte? Um Gottes Willen, was ist dir denn passiert!"

Bei näherem Hinsehen war die rot geschwollene Nase und das blau-grüne Auge nicht zu übersehen. Das Bürschchen sah aus, als wäre es von einem Truck gerammt worden.

„Ich bin Nadir, ich habe vor ein paar Tagen versucht, deine Handtasche zu klauen. Das war falsch und ich möchte mich bei dir entschuldigen und wenn es etwas gibt, was ich tun kann, dann sag es mir und ich werde es machen. Die hier sind für dich.", ratterte er näselnd herunter, als würde er von einem Blatt ablesen.

„Du...bitte was?!"

„Ich bin Nadir, ich habe vor ein paar Tagen versucht, deine – ", setzte er erneut an, doch ich hob abwehrend die Hände.

„Ich hab dich schon verstanden, ich...nun. Ähm...ja also..."

„Sag mir bitte einfach, was ich machen soll, die warten unten auf mich!", sagte Nadir und blinzelte panisch. „Ich kann deine Wohnung putzen oder für dich einkaufen oder wenn jemand was auf die Fresse kriegen soll oder ein Alibi oder – "

„Schon gut, schon gut! Himmel, gib erst mal die Blumen her. Wer...äh, wer wartet unten auf dich?"

„Marten und seine Kollegen. Die schneiden mir nen Finger ab, wenn ich das nicht wieder gut mache!"

„Die machen was?! Moment!" Ich rannte an mein Wohnzimmerfenster, welches zur Straße raus ging. Direkt vorm Haus parkte ein BMW, und an der Beifahrertür lehnte...Marten. Er schien meine Wohnung zu beobachten, denn als er mich am Fenster entdeckte, hob er grüßend die Hand, als wäre dieser Besuch das Alltäglichste der Welt. „Hier wird niemandem irgendwas abgeschnitten, sag Marten das!", rief ich Nadir zu, der immer noch auf der Fußmatte vor meiner Tür stand und nervös von einem Bein aufs andere trat.

„Du musst sagen, was ich machen soll!"

Er schien wirklich Angst zu haben und steckte mich mit seiner Nervosität beinahe an.

„Hör mal, da gibt's nichts, ich brauche nichts...Mach so was einfach nie wieder, okay?" Ich bekam richtig Mitleid mit ihm, obwohl er versucht hatte, mich auszurauben. Aber dieses Häufchen Elend vor meiner Tür hatte nun wirklich nichts mehr mit einem fiesen Handtaschenräuber gemein.

Worth it (Bonez MC)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum